Plempe
plempern
Plémp~e, f.; –n:
1) Plaute (s. d.), Seitengewehr: Die blanke P. | blitzt hell wie Sonnenstrahl. 2, 474); Am Gurt hing ihm die P., | doch schien er nicht Soldat. Garb. 122; R. 7, 155; 425; Leb. 14; Mas. 36; SoldFr. 1, 60 etc.; Mit der Husaren-P. dazwischen fahren. Mus. 3, 281 etc. —
2) s. plempern 1b. —
~ern, intr. (haben), tr.: 1) in geringrem Maße plantschen, s. d., vgl. plumpeln: Im Wasser, mit dem Wasser p.; Allerlei Flüssigkeiten durch einander (od. zusammen-) p.; Wasser vorbei-p., ver-p. (s. 3 u. 4) etc. — Dazu:
a) Was soll das Geplemper? etc. —
b) Plempe, f.; ein zusammengeplempertes schlechtes Gebräu, schales, kraftloses Gesöff, so auch: Der Plampel, Plempel, das Plempelbier, s. 1, 334; 1, 179, vgl.: Lampel und Schlamp. —
2) (s. 1b) P., plempeln, viel u. oft trinken. —
3) bummeln s. d. 1 u. 2 und vgl. nam. in gleicher Bed.: Plampe(l)n, plämpeln, plämperlen, plämpämperlen und entsprechend: Ver-p. etc. (s. 1 u. 4): verschlendern; in unnützen Kleinigkeiten verschwenden; aus träger Gemächlichk. um Etwas kommen [oder es so zu Grunde gehn lassen] etc., s. auch Holst. 3, 218, z. B.: Sie legten gleich Hand an, verplämperleten nicht einen Tag, fingen gleich amselbem Tag an. Sch. 41; Was ist Das gegen jene Lukubrationen [Nachtarbeiten] der Alten, in Vergleichung mit welchen ich noch immer viel Zeit verplempere und verschlafe. 6, 72 etc.; So hat er sein Herz verplempert [s. 4] und verschleudert. M. 305; Bleibt die Sängerin so und wird nicht verplempert, so kann was Ordentliches werden. 4, 439; Ihr aber macht die Werktage zu faulen Sabbathen, um das Leben zu ver-p. 5, 263 etc. —
4) (s. 3) Sein Herz, — gw.: sich ver-p., sich verlieben, nam. insofern eine jugendliche zuerst nicht so ernst gemeinte Tändelei sich zu einem ernstern bindenden Verh. gestaltet, von dem man nun nicht mehrloskann (s. ähnlich: sich verquackeln: Weil der Knabe wähnte, was ihn heute entzückte, werde ihn nach Jahren noch beglücken, hat der Mann seine Kette hinter sich her schleppen müssen .. Man nennt Das „sich ver-p.“ Nobl. 1, 270; Leb. 278; Bürg. 322; 326; Wie das Gemurmel im Hause geht, so hat sich die gute Fräulein verplempert. 2, 206; Als ich mich mit meiner alten Witfrau verplemperte. Jak. 97 etc., auch: (Mit Jemand) verplempert sein. 3, 100; Po. 3, 166 etc. U.: Er muß eine Verplemperung [Liebschaft]haben. 13, 421; Er hatte sich in eine Liebesverplemperung mit einem Mädchen eingelassen. Haus 19 etc.
Anm. Vgl. zu p–ern 3, wohl zunächst in Bezug auf den Schwung der Glocke: Bis man einmal zum Lesen kömmt und in gehörigen Plamp [Schwung, Gang], kann es wohl eine Viertelstunde gehen. Sch. 78 etc., und so mag auch Plempe vielleicht zunächst die an der Seite hangende (bummelnde) Waffe bez. — Versch. das in der Anm. zu „platten“ erwähnte plampen, Geplempe.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.