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Pinselei pinselhaft Pinselier pinselig
Pinsel~ēī, f.; –en:
das Pinseln (s. d. und vergl. Gepinsel) u. das dadurch Geschaffne:
1) verächtl. Bez. für Malen u. (schlechte) Gemälde, s. pinseln4. Auch: Matthisson’s übertriebene Eleganz u. fleißige Landschafts- P. Schlegel (Wackern. 4, 1107 ¹²); Liebe zur Nachahmerei, zur Nach- P., zur Nachschwätzerei. Kl. 12, 406 etc.
2) das Thun u. Treiben eines Einfaltspinsels, Dummheit: Der vermaledeite Opernsingsang und die P–en (vgl. 3). Brachvogel FB. 1, 164; Daß der seichte Tadler hier ausrufen wird: „Ja im Griechischen ist es doch ganz anders!“ Weg mit den P–en! .. Ein solcher pinselnder Tadeler. B. 141; Nur keine trüben Nachgedanken, keine Reue und wie die P–en weiter heißen. Prutz Mus. 3, 123; Thörichte P. der Weiber. 5 etc.; Einfalts-P. Droysen A. 2, 331; Immermann M. 2, 341 etc.
3) (vgl. 2) das Sprechen im kläglichen, weinerlichen Ton.
~haft, a.:
in der Weise eines Einfaltspinsels: Der blöde und p–e Liebhaber. CFBahrdt 1, 207.
~īēr, m., –(e)s; –e:
s. Pinseln 4a.
~ig, a.:
pinselhaft und pinselnd 3.