Pik
pikant
Pikanterie
Pike
Pike
Pikeh
piken
Piker
Pikesche
~et
~ett
Pikeur
Pikieren
Pikner
Pikotte
* Pīk (frz., vergl. Pick etc.), m., –(e)s; –e, –s:
1) Spitzberg (s. d. 1, frz. pic). R. 1, 189; Hörner, P–s, Nadeln (s. d.). 1, 549. —
2) eine der 4 Farben im Kartenspiel (frz. pique, auch: Spaten, Schaufel, Schüppen). —
3) Groll, Erbittrung auf Jemand oder Etwas (vgl. pikieren 2b): Meine physiognomischen Kunststückchen, die ich aus P. auf den Propheten [Lavater] in den Winkel geworfen. 24, 87; Ich habe einen P. auf alle meine Freunde. Stein 1, 46; 22; 55 etc.; P–s haben. 223; 33; 162; Herder’s P–s auf Z. 124 etc.; Sobald du von irgend einem Dinge ohne P. und Ekel urtheilst. Merck 1, 156; 276 etc., auch: Ich habe einen Pick auf die ganze Welt. Stolb. 193; rhD. 2, 255; jatzky Ams. 44 etc., s. 1, 277; ferner: In der Emilie Galotti hatte er seine Piquen auf die Fürsten, im Nathan auf die Pfaffen. G. 1, 340; Hat eine alte Pique auf dich. Reis. 3, 7; 119b etc. —
4) Schiff.:
~ánt, a.: a) eine Abtheilung am äußersten Scharf des Schiffs, und zwar gw. die hinten (am Hintersteven), im Ggstz. zum Vor-P. (gw. Hell, Hölle, s. d. 2c), s. P.-Pforte. —
b) ein Tau zum Auftoppen des Giekbaums etc., s. Toppenant, Dirk etc. —
c) Die Rahen in den P. setzen (sie piken), sie mittels der Toppenanten an der einen Seite aufholen und auf der andern niederlassen. —
prickelnd; den Geschmack (sinnl. und geistig) reizend und scharf anregend, Ggstz. nüchtern, fade etc.: P–e Sauce; Speise; Lektüre; P. ist das Unvergorene oder das durch einander Gehackte, scharf Gebeizte, es soll nicht sättigen und nicht tränken, es soll nur, den Gaumen reizend, die verlorene Genußfähigkeit anregen. SchV. 262; P–e Anekdötchen. W. 117 etc. —
~anterīē, f.; –(e)n: pikierte Stimmung und daraus entspringende Außerung, Stichelei etc. (frz. picoterie). —
~e, f.; –n; -chen, lein; –n-: 1) ein langer Spieß, Lanze: Beim Beginn des [30jährigen] Krieges galt der Pikenier für den schweren Infanteristen, er trug Helm, Brustharnisch, Armschienen, den Degen und eine 18“ lange P. mit eiserner Spitze, den Schaft am besten von Eschenholz. Bild. 2, 27; Zwei alterthümliche, mit P–n bewaffnete Heerhaufen. 20, 64; 31, 125; Durch die P–n [s. Spießruthen] laufen. 28, 374; Der König ließ .. den Kopf auf eine P. stecken. 4, 203 etc. —
~é, ~ēh, m., –s; –s: a) Sprchw.: Von der P. [von der untersten Stufe] auf dienen, sein Gewerbe erlernen N. 2, 75) etc. —
b) = Pikenier: Ein Trupp von 100 P–n. —
c) ein Längenmaß, etwa 2 Klafter. — 2) s. Pik 2 u. 3. —
ein starkes (meist baumwollnes) Zeug mit doppelter Kette, die untre aus grobem, die obre aus feinem Garn, wodurch die (gw. rautenförmigen) Figuren des Musters erhaben hervortreten, — zumeist in ganz frz. Schreibw.: Piqué. —
~en, tr.: 1) mit einer Pike oder etwas ähnlich Spitzem stechen (vgl. picken): Es hat mich plötzlich Etwas von unten auf gepiekt. Rob. 1, 9; Einen mit Nadeln pieken oder pieksen etc., vgl. niederd.: peeken. Holst. 3, 199; Was pekerst (stocherst) du denn da im Feuer? Altpr. 15; Peek- od. Piek-Schlitten etc., s. petern 2. —
2) s. Pik 4c. —
~er, m., –s; uv.: Einer der pikt, nam. ein mit einer Pike Bewaffneter. V. 315, auch: Pi(e)kner (vgl. Lanzner) und nam. (s. Pike 1): Pikeniere u. Musketiere. Bilder 2, 227; 2000 Pikeniers. 24, 10 etc., auch: Pikenierer. 871a; 877a etc., s. auch 529b. —
~ésche: s. Pekesche. — ~ét(t~ét(t), n., –(e)s; –e, –s: 1) ein schlachtfertig auf dem Posten stehnder Trupp Soldaten: Ein P. unsrer Husaren. SoldKr. 163; Zwei spanische Reiter-P–s. (60) 1, 210; Reserve-P–s etc. —
2) ein Kartenspiel unter Zweien. 21, 189. —
~eur (pikȫr), m., –s; –s (Döbel 2, 90a), –e (Freiligrath 1, 293): reitender Jäger bei der Parforcejagd, so auch: Erz- oder Ober-P. im Frz. auch = Bereiter, vgl.: Der „Pickirer“ oder Bereiter Wissenschaft. 713b. —
~īēren: 1) refl.: Etwas mit Geflissenheit treiben; eine Ehre darin setzen; Etwas darin suchen. — 2) tr.:
~ner, s. Piker. — ~ótte, f.; –n: a) anstacheln, reizen (s. pikant): Ein rohes, trunknes Volk | .. durch etwas Neues, seinen bäurischen | Geschmack Piquierendes zu seiner Bude | herbeizulocken. HB. 2, 229. —
b) Etwas pikiert Einen, reizt seinen Unmuth, seine Empfindlichk., verdrießt oder wurmt ihn: Mich piquierte es, daß etc. E. 205 und nam. oft: Pikiert = verletzt, empfindlich etc. 5, 183 etc.; Auf Jemand pikiert [ärgerlich etc.] etc. u. dazu: Unzufriedenheit u. Pikiertheit. 1, 200 etc. —
c) Tabacksbau: die Sämlinge (sobald sie das 4. Blatt angesetzt) aus den Kutschen auf Pflanzenbeete versetzen. (55) 526. —
zweifarbige feingestreifte Nelke.
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