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Pickel
I. Pickel, m., –s; uv.; –chen, ein; -:
1) Picke (s. d.): P. . ., wie die Steinmetzen gebrauchen. SClara EfA. 1, 393; P. und Schaufel und Karst. Pestalozzi 1, 252; 264; Kirchhof Mil. Disc. 181 etc., auch: Bickel. Steinhöwel Es. 2. 2) spitzer Stecken etc., z. B. bei manchen Kinderspielen, so beim sog. ,,Schmerbickeln“, s. Schm. 3, 473 etc. 3) bei der sog. „P.-Büchse“ (s. d.) der in die Schwanzschraube eingeschraubte oder eingenietete Stahlstift, s. Karmarsch 2, 86.
Anm. S. Pick und vgl. (andern Stamms) II; III und IV; außerdem (veralt.) P. (Spate 118), Bickel (Henisch 367) = Fußknöchel; dann auch = Knöchel, Würfel (mhd. bickel); ferner mundartl. = Schnellkugel, wohl Tonw. wie Klicker (s. d.), Glicker etc., vergl.: Picken, intr. (haben): zur Bez. eines (z. B. in Mecklenburg beliebten) Kinderspiels mit Roßkastanien, von denen jeder Mitspielende eine gleiche Anzahl „setzt“, um daraus eine Reihe zu bilden, wonach sie in best. Reihenfolge mit einer Kastanie (dem sog. Picker od. Pick-Böller) werfen und, wenn sie so eine aus der Reihe herauswerfen, die herausgeworfne und die rechts davon stehnden für sich nehmen. Als Bstw.: P.- oder Bickel-fest, -hart, -Stein, z. B. in der Wendung: Und wenn’s Pickelsteine friert, vgl.: Alles zu P. und Eis gefroren. Philander 3, 123 wie: Stein und Bein frieren —, s. Stalder 1, 169 und Bickelmeister. Am nächsten liegt es hier, an die mit dem P. (1) zu bearbeitenden Steine zu denken.