Pfote
Pfōte, f.; –n; Pfötchen, lein; –n-:
1) der thierische Fuß, nam. insofern er in Zehen gespalten und Etwas zu fassen geeignet ist: Die tastfähige P., in deren fünf mit Klauen gewaffnete Zehen der Huf sich wieder aufblättert. Ästh. 2, 150, vgl.: Die Nagmäuse halten ihre Speisen meistens mit den Vorderfüßen und daher nennt man sie Pfoter. 7, 702 (P–n-Thiere, — Drckf.: P–n) etc.; Eine der kralligen P–n. Jahr. 1, 303; Der Bär saugt an den P–n; P–n der Katze, des Hasen, Hundes, Eichhorns etc.; Bären-, Katzen-P. (s. 2b), seltner: Die zwei Widder .. Sie sind liegend vorgestellt, die eine P. aufwärts. 23, 308 etc., Hammel-, Ochsen- P–n etc., auch zuw. v. Vögeln, z. B.:Hühner-, Gänse-, Krähen-P. (s. 2b) etc., ferner z. B. v. den Füßen der Fliegen (die sie handartig gebrauchen): Fliegenpfötchen (s. 2b) etc. — 2) auch von Menschen, z. B. = Fuß: Einem auf die P–n treten etc. und nam. = Hand (s. d.), gw. in hartem oder verächtl. Sinn, der aber in der Verkl. zuw. zurücktritt (vgl. Maul): Sich die P–n [oder Finger] bei Etwas verbrennen, empfindlichen Schaden leiden (s. Katzen-P. 1); Da macht Alles hohle (s. d. 3) Pfötchen. 9, 63, will Geld; Mußte doch die wälsche Majestät gleich das Pfötchen reichen und Friede machen. 143; Geschrieben von eignen zärtlichen, kritzligen Pfötchen [s. b]. 282; Er hatte mit seinen schmutzigen P–n, an denen er niemals die Nägel abschnitt, seinem .. Schlafgesellen das ganze Bein abgeschunden. 28, 192; Der .. kein Pfötchen mehr machen kann. 34, 251, der keine Faust mehr ballen kann, sondern zärtlich geworden ist, (versch. a); Die Katze kriegt doch noch ein Pfötchen. . . Mutz, gieb dein Patschchen. R. 7, 251; Hat sie einen Roman in den P–n. Leid-W. 13; Mit euren Pfötchen. .. Es kommen grobe Talpen über dieselben. 2, 190; Nur keck die Hand geküsst! | Man wagt es nicht, sie wegzuziehen. | Lasst mir das Pfötchen ja nicht mehr aus eurer Hand. 11, 243 etc. —
a) Pfötchen machen oder halten, die fünf Fingerspitzen für darauf zu empfangende Schläge zusammenhalten, s. Panter. —
b) (s. Hand 1h) eine schlechte Handschrift und das Geschriebne: Die P. mag der Teufel lesen! ist’s doch, als hätten’s die Hühner zusammengekratzt. Kind. 78; Wie man gewisse Schriftzüge „Fliegenpfötchen“ (pattes de mouche) nennt. Lut. 1, 7; Schrieb eine wahre Katzen-P. Mensch. 1, 97; Das sind ja lauter Hühner- u. Krähen-P–en (od. -Füße).
Anm. Aus frz. patte (s. Patsch, Anm.), niederd. pote, veralt. hochd. Pfate.
Zsstzg. s. 1 und 2b, ferner (vergl. die von Fuß): Hāhnen- [1], auch (verkl.) statt Hahnenhödchen (s. d.), Evonymus europaeus, ebenso: Pfaffenpfötchen. —
Hárm-: s. Hunger- u. Krähen-P. 3. —
Hāsen-: s. o., auch Pflanzenn. = Hasenklee. —
Hínter-: im Ggstz. zu den Vorder-P–n. —
Húnger-: sprchw.: H–n saugen, darben, Hunger.leiden, s. Bär II 2 und vgl.: Am Hungertuch nagen, — ähnl.: Saß ich zu Hause und nagte Kummer-P–n. Holtei Jahr. 2, 196, litt Kummer; Harm-P–n nagen etc. —
Kátzen-: 1)[1]; sprchw.: Ich will nicht bloß K. sein, um die Kastanien (s. d.) für Andere zu holen. Forster Br. 2, 354; Guhrauer Less. 2, 8 etc., vgl.: Sich die P–n verbrennen. — 2) [2b]. — 3) s. Holländer 6. — 4) Versch. Pflanzen: a) Anagallis arvensis (Katzenfuß). — b) Evonymus europaeus. — c) Filago leontopodium. — d) Gnaphalium dioicum. — e) Hieracium pilosella. — f) Mimosa unguis cati. —
Krǟhen-:
1) [1]. —
2) [2b]. —
3) wie ,,Krähenfuß“ = Furche im Gesicht, ähnlich: In dem Gesicht Harm-P–n und Verdruß. 1, XI. — 4) Pflanzenname, s. Krähenfuß. — Kúmmer-: s. Hunger- und Harm-P. — Pfáffen-: s. Hahnen- P. — Sámmet-: sammetartige, — namentl. von Katzen, wenn sie die Krallen einziehn: Ich wollte der Katze ein Butterbrötchen | geben in ihre Krallen. | Sie macht’ ein zierliches Sammetpfötchen | und ließ es darüber fallen. — Vórder-: s. Hinter-P. etc.
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