Pflaume
Möllen-Pflaume
II. Pflāūme, f.; –n; Pfläumchen, lein; –n-, Pflaum-:
1) eine Art Steinobst, die meist länglich runde und in ihrer Reife beduftete — roh, gebacken, gekocht zum Essen dienende — Frucht des P–n-Baums Prunus domestica und (a, s. II. Baum 2) dieser selbst (vgl. Zwetsche, Spilling, Malonke, Marunke, Krieche, Tarnickel, Turkel etc.), auch einige ähnl. Pflanzen und Früchte (so bei Averrhoa carambola, gestirnte P., s. Blimbing; ferner s. Brust-P.): Ein gebackenes Pfläumlein zum Nachtisch. 372; Die pelzige Pfirsche, die fein bestaubte P. 31, 34; Eine duftige P. 29, 424; Hat man Das verändert, so ist der blaue Duft von der P. verwischt [übrtr.]. Zelt. 4, 240; Mochtest P–n gern .. „Mein Weib verlangte ein paar Zwetschen. Sh. 8, 49; P–n, mit zarter Bläue beduftet. 2, 175; Wächserne P–n. Ländl. 1, 51 (s. Wachs-P.) etc. —
a) Blüht .. die Birne, von Äpfeln, Kirschen und P–n begleitet. 128; Schon nach den drei bis vier ersten Jahren fangen die P–n an, fleißig zu tragen. (55) 260a etc. —
2) (s. 1) in botan. Werken auch verallgemeinert = Gröpsfrucht, Drupa, „ein wenigsamiger Gröps mit verholzter innerer Wand und fleischigem Zellgewebe“. 2, 92 und dort eingetheilt in: Eigentliche oder Hülsen-P. mit einfächrigem sich in zwei Klappen theilendem Stein; Schlauch- oder Nuß-P., wo der Stein sich nicht in zwei Klappen theilt; Kapsel- oder Beeren-P., mit mehrfächrigem Stein; Kelch- oder Apfel-P., deren Stein mit fleischigem Kelch bedeckt ist (wie bei der Wallnuß). Dazu P–n-Pflanzen od. Pflaumer Drupariae mit vielen Ordnungen. 3, 1614. —
3) (s. 1) Weißliche P., Art Walzenschnecke, Voluta glabella (,glatte Gurke“).
Anm. Aus gr. πρoύ(μ)νον, lat. prunum, ahd. phrüma, pflüma, mhd. phlûme etc., vergl. noch: Die Pfraumen aus Damaskus. 786b; Pfraumenharz. 567b etc.; Die aufgedörrten Prunen. Sp. 240b; 153b etc., niederl. pruim, vrkl. pruimje, auch als Bez. der etwa pfläumchengroßen Quantitäten Taback, die man mit einem Mal in den Mund steckt (s. Quid 2), niederd. Prüntje. Holst. 3, 287, hie und da in verhochdeutschter Form Präumchen, gw. aber Prūm, Prī(ē)m f.; –en: Kaut sein Primchen. 58) 2, 127; Spritzte er aus beiden Mundwinkeln den braunen Saft wohlgekauter „Priemchen“. Wald. 98; 99, mit Fortbild.: Prī(ē)men, gw.: prümen, intr. (haben): Taback kauen und — den Mund zerren, wie ein Tabackkauender, nam. von sich zierenden Frauenzimmern (in Mecklenb.).
Zsstzg. nam. zu 1, zur (schwankenden) Bez. der (durch * bez.) Sorten und Spielarten von Prunus domestica, s. Oken, Nemnich etc., z. B.: Ápfel- [2]. —
*Möllen-: P. armeniacaria. — Nīēren-: *Aprikōsen-: P. maliformis. —
Báck-: gebackne oder sich zum Backen eignende (z. B. Hafer-P.): Vor Hunger zusammengeschnurrt wie eine B. Immermann M. 3, 12. — Bêêren- [2]. —
Brúst-: Cordia myxa, Kleb-P., syrische Pflaume. —
Damascēner-: *1) P. damascena (Zwetsche). — 2) die Frucht von Chrysophyllum monopyrenum. —
Dáttel-: *1) eine Sorte großer, spindelförmiger Pflaumen. — 2) Diospyros. —
*Ēīer-: Marunke. —
*Frāūen-: eine vorzügl. Sorte großer runder Pflaumen, Reine Claude. —
*Frǖh-: frühreif. —
Granāt-: Casearia. —
*Hāfer-: P. insititia, Krieche, Pfluder. — *Hérren-. — Hülsen- [2]. —
*Húnds-: Spindel-P. — Ikāko- Chrysobalanus icaco. —
Júngfern-: *1) Frauen-P. — 2) Comocladia. —
*Kāīser-: DO9 rund u. groß. — Kápsel- [2]. —
*Katharīnen-: mittelgroß, länglich, unten spitz. — Kélch- [2]. —
*Kírsch(en)-: P. cerasaria, wie eine große Kirsche. —
Klêb-: Brust-P. —
Kōkos-: Ein K–n-Strauch(?). W. 21, 250. —
*Kȫnigs-: groß, rund und langgestielt. G. 12, 24. —
*Mándel-: länglich rund P. amygdalaria. —
*Mōhren-: Mit ihrem Purper eine M. Seume Gd. 15. —
Grewia. — Núß- [2]. — *Pfírsich-: P. persicaria. — *Púrpur-: Die Wachspflaumen zählt Plinius mit den P–n zu den edelsten. Ländl. 1, 80. — *Róß-. — Schlāūch- [2]. — Spalīēr-: am Spalier gezogen. — Spǟt-: vergl. Früh-P. — *Spindel-: gelbe Früh-P. (Hunds-P., Spilling). — *Wachs-: v. wachsartigem Ansehn, s. Purpur-P.
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