Peter
petern
sili~e
Pēter, m., –s; uv.; –chen, lein; -, –s-:
1) männl. Taufname, in lat. Form Petrus (s. Fels, Anm.), z.B. in Bezug auf den Tag des Apostels (Petri Stuhlfeier, 22. Febr.): S. Peter wirft einen heißen Stein ins Wasser [schmelzt das Eis] etc., s. P–s-Pfennig etc., — auch zuw. in ähnlicher Anwendung wie Hans (s. d.), nam. als ärgerlich verdrießliche Bez. für eine männl. Pers. (wie für weibl. Liese etc.), z. B.: Früher war er der langweiligste, verdrießlichste und unzufriedenste P. Äq. 3, 5; Der naīve P. [dumme Kerl]. Jb. 1, 291; Da sie mit einem so ungefälligen P. [Mann] reisete. 11, 296; So ein dummer P. etc., auch in Zsstzg. (s. 82), z. B. Dreh- oder Nöhl-P. (s. nöhlen) = langsamer P., Einer, der nicht von der Stelle kommt; Struwwel-P. Einer von strubeligem Aussehn, mit einem Strobelkopf (s. d.), z. B. als Titel eines bekannten Kinderbuchs, auch: Die sogenannten Dreieckkrabben .. Das sind die wahren Struwwel-P. unter den Krustaceen. Oc. 2, 96; Köhl. 91 etc., s. 5. —
2) P. und Paul (s. d.) = Hinz und Künz; auch als Scherzbez. für die weibl. Brüste, als zusammengehöriges Paar. —
3) (s. 1) Schwarzer P., ein Gesellschaftsspiel mit Karten, aus denen nur der Treffbube genommen ist und die durch das Fortwerfen von je zwei gleichen Karten (z. B. zweier Könige, zweier Zehnen etc.) allmählich alle wegkommen bis auf den unpaarigen Pikbuben (den s. g. schwarzen P.), welcher Demjenigen, der ihn behält, (ebenfalls der schwarze P. genannt) die Strafe eines schwarzen Strichs im Gesicht zuzieht. — 4) Name von Vögeln:
~n, intr. (haben), z. B.: a) Sankt P., S. P–s-Vogel, Sturmvogel (s. d. u. 7, 384), frz. pétrel. —
b) P. der Taucher, Alca alle etc. — 5) in Zsstzg.:
a) Kuh-P., s. II. Biest, Anm. —
b) Ziegen-P. = Mumps (s. d.). — 6) vrkl.:
a) = Petersilie (s. d. u. Zsstzg.) und vrwdte. Pflanzen. z. B. P–lein. Kochk. 66; G. 1, 33; P–lin. 1, 128; Petterle. N. 71, 29, auch: Peterling. —
b) P–chen = Dietrich, s. d. Anm. —
c) Peterl = Nachbier. —
1) scherzh.: Der Papst petert nicht, artet nicht nach dem heil. Petrus, s. — 2) purren (s. d. u. piken 1), mit etwas Spitzem, Stechendem stöbern, stöchern (bei pettern): Seinen Säbel ziehen und in den Rauchfang hinauf-p. Litth. 249. — 3) (in Hamb.) glänzen, Ggstz.: Ver-p., den Glanz verlieren, verschießen (von Farben). vgl. etwa frz. petiller, funkeln etc. —
~sīli~e, f.; –n; –n-: Botan. Apium petroselinum, bekanntes Küchengewächs: Die bunte Forelle rauchte zw. grüner P. hervor. 1, 343; Luc. 4, 247 etc. (vgl. Eppich und Peter 6a). Sprchw.: Einem ist die P. verhagelt Lind. 1, 96; 4, 174), verregnet 2, 349) etc., es ist ihm etwas Widriges, Verstimmendes zugestoßen; Ein Mädchen pflückt P., bleibt sitzen, z. B. auf einem Ball Gespräche 99) etc., wohl zunächst in Anspielung auf den von Holst. 1, 166 mitgetheilten Spruchreim, „den man jungen Mädchen vorzusingen pflegt“ und der hochd. lautet: P. und Suppenkraut | wächst in unserm Garten. | N. N. ist die junge Braut, | wird nicht lang mehr warten, vgl. auch schimmeln. — Auch ausgedehnt auf ähnliche Pflanzen, s. nam. u. und vgl. z. B. Zsstzg: Kraut- und Wurzel-P., zwei Arten, von jener die Blätter, von dieser mehr die Wurzel benutzt; Berg-P., Athamanta (s. Peucedanum) cervar. und oreoselin.; Aethusa montana; Blut-, Hunde-, Katzen-, Kröten-, Teufel-, Toll-P. = Schierling (s. d.); Bocks-P., Pimpinella saxifraga; Brasilien-P., Sison amomum; Meer- P., Sesuvium repens; Milch-P., Selinum s. Peucedanum palustre; Wasser-P., Sium latifolium; Apium graveolens etc.
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