perlen
II. Pérlen: 1) intr.:
wie Perlen, nam. in perl- artigen Bläschen oder Tropfen erscheinen, sich so bewegen, — von Flüssigkeiten und dann auch metonymisch (über das Hilfszeitw. s. flattern, Anm.): Das Wasser im Quell, der Wein im Glase 51a), das Wasser in den Kalljans pder persischen Wasserpfeifen 1, 152) perlt; meton.: Der p–de Kalljan (155); Schenkt den Wein | .. p–d .. ein. 3, 229; Leert den Becher, wann er p–d blinkt. 4, 81; Perlt auch mein Glas von Messineser Wein. Garb. 116; Sein p–d Glas. 129 etc.; Der Thautropfen perlt in dem Kelch der Blume, in der Blume, am Boden etc.; Der Erdboden perlt noch von silberblitzenden Thau. Jahr. 2, 196; Rings umher vom Thaue naß | perlt und funkelt Laub und Gras. 4, 159; Thau-p–d. D. 1, 140 etc.; Thränen p. an den Augenwimpern M. 3, 155) im Auge Leg. 3, 126; Rep. 1, 103), aus den Augen (3, 109) etc.; Das Auge perlt [glänzt] von Thränen etc.; Schweiß perlt auf der Stirn etc.; Die Stirne perlt [von Schweiß]. 1, 136; N. 1, 315; 2, 341 etc.; Das Naß perlt von den Felsenwänden etc.; Felsenwände, immer p–d und tropfend von dem kühlen Naß. Weim. 174 etc. Wir fügen noch wenige Bsp. hinzu: Wie Quecksilber zerrann dieses . . Wesen unter der leisesten Berührung in lauter p–de Kügelchen. M. 1, 332; Als ob an ihr ’was funkl’ und perle. 1, 183; Indem das Blut ihrer zarten Hand darüber perlte. Rev. 2, 149; Sich in einen p–den Schaum verwandeln. EE. 224; Wo durch Kies und Erlen | leise Welten p. 3, 146; 14; Sein p–d Wasser. 12, 70 etc. Auch übrtr.: Sämmtliche Verhältnisse der Residenz p. [fließen] in pikanter Rede von seinen Lippen. Lag. Mag. 75; Wie leicht, wie p–d Sie Alles vorgetragen. Mar. 1, 124, wie fließend, perlengleich (vgl. 2b u. Perle 1e) u. unpersönl.: Freu immer dich, wenn Schönes dir und Gutes | quillt, Thau, Bach oder Strom, perl’ od. riesl’ und flut’ es. W. 2, 219; Wie es perlete [das Wasser]. 3, 38; Es perlet still von deinen Wangen [die Thräne]. Sal. 1, 147etc. — 2) im Partic.: Geperlt:
a) mit Perlen od. perl- artigen Dingen versehn, s. an-p. 2; be-p.: Die rundgeperlten Schalen. Kleopr. 15, v. 540; Dein geperletes Huhn. Luis. 2, 282, s. Perlhuhn u. Perle 2i; Geperlte (schwarz und graue oder schwarz und weiße) Kastorwolle. (55) S. 4 etc. —
b) Schreiben, nähen, sticken wie geperlt, s. Perle 1e. — 3) P. sagt man von der feinern Wolle, wenn die Höhe der Bogen der Kräuselung in ihrem Verhältnis zur Sehne derselben zu sehr steigt. . . Es führt, wenn es mehr zunimmt zum Zwirnen. Term. 407b etc.
Zsstzg.: vergl. zu [1] die von quellen etc., z. B.: An-:
1) Perlen od. Etwas wie Perlen an einander reihen. — 2) [2a] mit Perltropfen an der Oberfläche versehn: Francesca’s bethräntes Antlitz. Es gleich einer sehnsüchtig weißen Rose, angeperlt vom Thau der Nacht. 65* Reis. 4, 47. — Āūf- [1]: perlend aufsteigen, empor-p.: Die Glocke sank mit gurgelndem Schall [ins Meer], | aufperlt und platzt ein Blasenschwall. 1, 362; Felsenbrünnchen, das mit kleinen Blasen aus den Kieseln auf seinem Grunde aufperlte. E. 389; Jer. 2, 249; Perlen auf die kleinen Wellen. 3, 180 etc. — Be-: mit Perlen (eig. u. übrtr.) versehn, schmücken: Das zitternde Glänzen der spielenden Wellen | versilbert das Ufer, beperlet den Strand. 1, 32; Die Thaue .. | b. Laub und Gras. 151; Der Thau, der meinen Kranz beperlet. 10, 314; Ros. 67; Hochz. 9; Bestirne dich, du blaues Silberdach, beperle deinen Sand. 8, 287) etc., nam. oft im Partic. [2]: Der beperleten [perlreichen] persischen Meerbucht. 2, 348; Beperlt im thauigen Rasen, | keimeten Veilchen empor. 1, 167; 9, 339; Der beperlten Zepter Pracht. Pap. 1, 374; Vom Thaue banger Scham beperlt die Wangen. Gd. 1, 79; Türkische Polster reichbeperlt. Sh. 3, 381 etc., s. 4, 225 u. nam. oft: Thaube- perlt. Dunk. 22; 1, 296; Rh. 3, 15; 53; Rol. 12, 68 etc. — Empōr-: auf-p. — Ent-:
1) tr.: der Perlen berauben, Ggstz. be-p. —
2) [1]perlend entströmen, entsteigen: Sanfter, denn je dir ein Ton entperlte der wirbelnden Harfe. 2, 95. — Entgêgen- [1]: Als mir ein Flüßchen des klarsten Wassers entgegenperlte. 4, 398b. — Hêr-, Hín- etc. [1]: Eine Thräne .. | perlt auf ihr Gebein hinab. Gd. 302; Aus ihren Augen perlten heiße Thränen hervor. Schw. M. 2, 157 etc. — Nīēder- [1]: Wie ein n–der Feuerthau, wie ein Lichtregen. R. 9, 494; Springbrunnen, deren flüssige Säulen .. in die Becken n. Lat. 73. — Ver-: perlend verrinnen, vgl. zer-p. — Vōr- [1]: perlend hervorströmen: Vor-p. die Thränen, meines Auges feuchtem Gestad zitternd entströmt. Äschyl. Prometh. etc. — Zer-: sich perlend zertheilen: Des Springquells Säule löset ihr Silber z–d im Sonnenschein. 29, 383.
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