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Pelikan
* Pelikān (gr.), m., –(e)s, (uv.); –e, (s):
1) Name mehrerer Schwimmvögel, bes. der Kropfgans (Pelecanus onocrotalus): Dieser Vogel ist seit der ältesten Zeit berühmt als ein Symbol der mütterlichen Liebe: er soll sich die Brust aufreißen, um den Durst seiner Jungen mit seinem eigenen Blute zu stillen etc. Oken 7, 420; Böttger Byr. 8, 143 etc., bei Nemnich auch Kropf-, Riesen-P., vgl.: Krähen-P., P. graculus; Baum- oder Wald-P., Tantalus loculator; Karmin-P., Platalea rosea u. ä. m.
2) (s. 1) oft als Schild und danach als Bez. des Hauses nach dem Schilde: Apotheke, Gasthof zum P.; In dem Thorweg des P. Gutzkow R. 1, 64; Beim Eintritt in den Hof des P–s. 66 etc.
3) nach der Ahnlichkeit (in Bezug auf den Schnabel), z. B.:
a) Chem.: Art gläserner Destillierkolben mit zwei Handhaben.
b) Werkzeug zum Zahnausziehn. Boas SchJ. 1, 42; Sch. 118a; W. 20, 141 etc.
c) (veralt.) Art Geschütz. Eggers Kriegsl. 2, 372.