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Pegel pegeln
Pêgel, m., –s; uv.; -:
Kerbe oder sonst eine Marke, danach die Höhe, den Stand einer Flüssigkeit messend zu bestimmen u. das mit solchen Marken bez. Maß:
a) für den Wasserstand: Bei gewöhnlichem Wasserstande von 9 Schuhen am Rhein-P. zu Köln. Volger EE. 195; Die Schiffahrts-Verhältnisse bedingten für die Unterkante der Eisenkonstruktion der Brückenbahnen eine Höhenlage von 53“ am Kölner P., wodurch die Brückenbahnen selbst auf 55“ 11“ P.-Höhe zu liegen kommen. Nat.~Zeit. 12, 461 etc., vgl. scherzh.: Die P.-Höhe des schlammigen schwarzen Sumpfes, der in Folge vorhergegangener Regentage die Straße füllte, war überall dieselbe. LSchücking Mark. 1, 5; Haupt- U. Neben- (od. Beziehungs-) P., jener die Höhe des Flusses etc. an der Hauptstelle, dieser die Höhe bei der nächsten Schleuse od. dem nächsten Landungsplatz angebend.
b) bei Trinkgefäßen (Krügen), nach Weise der Paßgläser ein „Paß“ (s. d. 5a). Brem. Wörterb. 3, 302; Einen guten P. saufen. ebd. (s. 2). 2) (s. 1b) ein best. Flüssigkeitsmaß: In Mecklenburg ist 1 P. = , Pott (s. d.); Ein P. od. 2 | zu gießen in den Hals. Rachel 7, 107; 8, 467; P.-Saufer 1, 150 etc.
~n, tr. u. intr. (haben):
1) die Tiefe des Wassers messen (s. Pegel 1a). 2) (s. ebd. 1b) saufen, so auch: Aus-p. (s. 3), s. picheln 1. Brem. Wörterb. 3) (in Mecklenburg): Den Branntwein etc. aus-p. (s. 2), ihn pegelweise ausschenken, en détail, verkaufen.
Anm. S. Anm, zu beilen und Beil (in ältrer Form Beihel, ahd. bigil, pihal etc.), auch Beile (vgl.: Das Wasser geht über die Kerbe, s. d.), vgl. seemänn.: Peil hoch Wasser: der Augenblick der Fluth, in dem sie den höchsten Stand erreicht hat; ferner verallgemeinert: Peilen = abmessen, visieren etc. (s. beilen, Anm.) u. z. B. Peilung. Gerstäcker BlW. 147; Wilkomm Wald 112 etc.