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Parochie Parocke Parodie parodieren Paröke Parole Paroli parolieren paronym Parowe Parorysm Parquet
* Par~ochīē (gr.), f.; –(e)n:
Kirchsprengel.
~ócke: s. Perücke. ~odīē, f.; –(e)n:
ein an ein vorhandnes bekanntes poetisches Erzeugnis sich anlehnendes Gedicht, worin mit Beibehaltung der ganzen Form durch leichte Andrung einzelner Ausdrücke der Inhalt auf einen andern Ggstd. gewendet und übertragen ist: Ernste, komische P. (vgl. Travestie).
~odīēren, tr.:
eine Parodie von Etwas machen, auch verallgemeinert: Der parodiert die biblische Parabel | so hübsch zu einer Narrenfabel. H. (G. 21, 239).
~ȫke, m., –n; –n:
Beisasse, Schutzverwandter.
~ōle (frz.), f.; –n:
Wort, nam. Ehrenwort, z. B.: Auf Kavalier-P. Immermann M. 1, 75 etc. und: Losung (s. d. 6), eig. und übrtr.: Freiheit ist die leise P. heimlich Verschworener, das laute Feldgeschrei der öffentlich Umwälzenden, ja das Losungswort der Despotie selbst. G. 4, 222; Wissen und Erkenntnis heißt die P. der Zeit. Stahr (Schwegler 46) 285; Teufels-P. [gottlose]. Fouqué Dr. 1, 299 etc., vgl.: Francisko und die Wache kommen her- aus, geben das Wort ab. Prutz GschTh. 357; „Gott mit uns“ war das Wort der Schweden. Sch. 963b.
~oli, n., –s, uv.; –s, uv.:
in Hasardspielen nam. beim Faro, die durch einen Kniff in die Karte (ein Ohr) bez. Verdopplung des früheren Einsatzes, auch übrtr.: Der arme Landmann harrt das ganze Jahr, wie etwa die Karten über den Wolken fallen mögen, ob er sein P. gewinnt oder verliert. G. 14, 164 etc., nam.: Einem ein P. bieten oder biegen (Schücking Mark. 2, 222), ihm in gleicher oder noch überbietender Weise entgegentreten: Die fremden Literaturen, denen sie in jedem einzelnen Punkte ein P. bieten zu können wünschten. Danzel 443; Den Namen, der gleichsam von Rodewald hier als ein triumphirendes P. gegen Egon geboten war. Gutzkow R. 9, 461 etc.
~olīēren, intr.:
Parolis biegen: Ein Spieler, der 10000 Gulden | mit P. durchgebracht. Pfeffel (Wackern. 2, 1105⁴¹) etc.
~onȳm (gr.), a.:
stammverwandt, so auch: P–en, pl.: stammverwandte Wörter.
~ōwe (slaw.), f.; –n:
(in Westpreußen) Hohlweg mit Strauchwerk; Schlucht. Goltz 1, 218; Suder Altpr. 69 etc. (vgl. russ. napovoe noīe, Brachfeld).
~orýsm (gr.), m., –en; –en:
ein heftiger Krankheitsanfall, oft: P–us; Fieber- P(–us) etc. Ohne Bstw. oft = Wuthanfall, Anfall der Tobsucht.
~quet etc.:
s. Parkett.