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Nüster nüsterig nüstern
Nüster, f.; –n:
Nasloch, nam. das schnaubende, gw. in Mz.: Als das Pferd mit aufgeblasenen N–n dahinsprang. Ense Denkw. 6, 250; Rosse .., | die flackerndes Gestrahl aus ihren N–n sprühn. Freiligrath Garb. 6; Ven. 22; 23; Das Thier schnaufte die N–n auf. Goldammer Lith. 37; Roß, dem der .. Schlachtmuth aus den N–n schnaubt. Heine Lut. 2, 18; Herwegh 1, 146; Sein Hund .. | rümpft die spürenden N–n. Hungari 1, 588; Kinkel 13; Die Nase [des Manns] kurz und mit dicken beweglichen N–n. Paalzow Th. 2, 25; Seine N–n schnauben vor Wollust. Prutz E. 1, 387; 17; Mit N–n voller Dampf. Rückert Rost. 14a; In den erweiterten und aufwärtsgezogenen N–n [des Laokoon]. Sch. 1128a (nach Winckelmann M. 1, 412a, wo es aber heißt „Nasenlöchern“); Das Haar gesträubt, die N–n weit vom Ringen. Schlegel Sh. 8, 100; 7, 64; Mir strömt ein Geruch in die N–n. V. 2, 140; Die Milchkuh | schnappte .. die Luft mit offenen N–n. V. Ge. 55; Roß und Reiter . ., sie wiehern beide nach Streit | und werfen die N–n empor. W. 15, 233; Der Düfte Reiz . ., | die so verführerisch um seine N–n weben. 12, 106; Mit einer kleinen Stirne, mit aufgestülpten N–n. 21, 252; 22, 39; 1, 65 etc.
~ig, a.:
in Zsstzg.: mit so und so beschaffnen Nüstern versehn: Stumpf-n–e Sklaven. Platen 2, 200 etc.
~n, intr. (haben):
schnüffeln, stöbern, suchend in Etwas wühlen etc. (s. nisteln 3): Was hast | du hier noch an der Thür herum zu n.? W. Att. Mus. 2, 2, 118 etc., und in Zsstzg. tr.: Indessen nun Pervont .. das Magazin durchnistert. W. 12, 26; Man durchnisterte bis auf die Kohlsträuche. Ders.
Anm. Mundartl. auch ohne Uml. Nuster. Brem. Wörterb. (auch übrtr. auf eine ähnlich wie die Nase durch eine Scheidewand in zwei Theile getheilten Schleuse, je eine Hälfte, s. auch N.-Gatt) und nusteren. ebd., auch Stalder, wohl Tonw. nach dem Laut des Schnaubens, Schnüffelns, Schnupperns, vgl. das svwdte. schwzr.: nausen, näusen (und Zsstzg., s. Stalder 2, 233), bair. nüesten, nusche(l)n, nuseln, nüseln etc. = schnüffelnd wühlen. Schm. (s. Genüssel und naschen, Anm. näseln etc.), ferner: nühlen; dazu: die Nühle, Vertiefung in der Erde, Dälle. Stalder und dem entsprechend vielleicht das in der Anm. zu Nuß erwähnte Nuschel = Rinne etc. Vgl. über andre mundartl. Bedd. und anklingende Wörter außer dem Angeführten noch Schütze Holst. 3, 157; Reuter Reis. 51 etc.; Weinhold 66 etc.