Faksimile 0453 | Seite 451
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Null nullen Nullität nullsam
* Núll (lat.):
1) a. (ohne Steigrung) nichtig, nichtsbedeutend: Etwas für n. und nichtig (s. d.) erklären; Aus der wässerigen, weitschweifigen n–en Periode [der Literatur]. G. 21, 66; Die Unterhaltung war N. [s. 2]. 25, 233; Aufgehoben, n. | ist Alles, was beschlossen ward. Sch. 665a; Das Jurament ist n. mit seiner Treue 397a etc.
2) f.; –en (auch: Nulle):
a) Rechenk.: Ziffer, die das Nichtvorhandensein einer Zahl, also z. B. in einer mehrziffrigen Zahl je nach der Stelle, die sie einnimmt, das Nichtvorhandensein von Einern, Zehnern, Hundertern etc. oder in Decimalbrüchen von Zehnteln, Hunderteln etc. bez. (0), s. Ziffer, Zifra, Zero, mundartl. auch: der Nuller. Schm.; Lobrede auf die N–e. Lichtenberg 5, 373; Wenn die Väter über die Zahl einig sind, welche den drei N–en vorgesetzt werden soll. Jffland 3, 1, 139, wieviel Tausend die Mitgabe beträgt; Am Ende geht, compensatis compensandis, immer N–e von N–e auf. W. Merck. 2, 104, zunächst von der Differenz beim Subtrahieren, dann sprchw. verallgemeinert, s. e u. f.
b) N., best. N.-Punkt, auf Skalen der feste Ausgangspunkt für die Zählung, entw. bloß aufwärts oder auf- und abwärts (positiv und negativ), z. B. beim Thermometer der Gefrierpunkt: Dann wird das Herzensthermometer ganz auf Nummer N. herabsinken. B. 497a etc.
c) ähnlich bei Waaren, wo versch. Stufen der Feinheit, Güte etc. durch Nummern bez. werden, gw. zur Bez. des äußersten Grads der Feinheit etc.
d) in Hotels, wo die Gastzimmer numeriert sind, zur Bez. der Kommodität, des Abtritts (als des Zimmers, wo Niemand wohnt): Du siehst mehrere Thüren mit 0 bemalt oder zur Abwechslung mit ici. Hackländer Erl. 1, 129 etc.
e) (s. a u.
1) zur Bez. einer Pers., die nicht mitzählt, nicht mitzurechnen, nur unbedeutend, werthlos ist, ein Nichts etc.: N–en, tretend hinter eine Eins, | würden Tausende zählen; | weil sie den Führer nicht wählen, | zählen sie alle zusammen Keins. Rückert 2, 337; Als N–en, vor die, wenn sie gelten sollen, sich erst ein Zähler stellen muß. ETHoffmann Ausgw. 7, 92; Alexis H. 2, 2, 154; Die Fürsten waren Alles, das Volk Nichts; sie die Zähler, das Volk ewig nur die N–en. Prutz GschTh. 169 etc.; Die Ziffer er und sie die N–e. Nicolai 8, 165 etc.; Ein Doktor ohne Geld ist eine N. Falk Mensch. 53; Ein König ohne dich [Geld] ist eine N–e. G. 7, 61; Gutzkow R. 3, 433; Reithard 94; Der Alte. eine froschkalte N. in der Schöpfung. Spindler Stadt. 1, 7; Wir sind N–en des Schwarms. V. H. 2, 221; Dreißig Millionen Menschen in einem Staate lassen sich nicht länger als eben so viele moralischen N–en behandeln. W. 32, 217 etc. f) (s. 1; a; e) Etwas, das nicht mitzurechnen oder in Anschlag zu bringen ist, Nichts: Daß der Schlaf ..als N. betrachtet werden konnte. G. 26, 206; Die Hindernisse für N. zu erklären. 27, 326; Für N. und Nichts [vgl. für Nichts und wieder Nichts]. L. 1, 286 etc. g) Niete (s. d. 2): N–n sind der Auszug, am Ende war kein Treffer drin. Sch. 125a. h) selten: Sonst N–e! Ramler F. 3, 54 = sonst wird Nichts aus der Sache.
~en, intr. (haben):
Volksspr.:
1) von Pers.: soviel Jahre zurücklegen, daß man ein neues Jahrzehnt des Lebens anfängt: Dreimal genullt haben, ein Dreißiger sein (s. Zig). 2) (s. lullen, Anm.) saugen, nutschen, nuckeln: Will.. an meinem Daumen n. wie’n Kind. LPHahn Adelsb. 56.
~itǟt, f.; –en:
das Null- oder Nichtsein und das Nichts, die Nichtigkeit. Forser Br. 2, 191; G. 30, 385; Lewald W. 1, 334; Sch. G. 2, 104; W. 14, 24 etc.
~sam, a.:
s. einsam 2 (Kürnberger).