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nisteln
Nísteln: 1) intr. (haben) u. refl.:
nisten, sein Nest machen, nam. (wie gw. ein-n., -nisten) sich wo eindrängend festsetzen (mit örtl. Angabe einem Wohin? od. Wo? entsprechend): Als du .. keck unter fremdes Volk dich nisteltest. B. 151b; Die in diese neue Bergstadt einschleichen und n. wollten. Mathesius Lthr. 39b; 44a; Suchten sie Raum und Platz, da sie n. möchten. 113a etc., vgl. nesteln 2a. 2) als Nbnf. zu nesteln (s. d.): Die grüne Mütze, die der Rasen dem Felsen ums Haupt wob und die zackige Aloe und stachliger Kaktus fest-n. auf der Stirn. Putlitz Wald 73 etc. u.: Sich an Einen n. G. 9, 20; 34, 18 = „nesteln“ (s. d. 1d u. vgl. nisten 2). 35, 20. 3) (vgl.
1) sich raschelnd in Etwas bewegen, darin stöbern, stören (vgl. nüstern): Hatte immer etwas in den Haaren zu n., wie Cäsar. Lichtenberg 1, 340; Was nistelt im Stroh? Weise Jak. 44.
Zsstzg., s. die von nisten, z. B.: Eīn- [1]: Da kamen Oper und Kastraten | und Ehebruch und Advokaten | und nistelten sich ein. Claudius 1, 16; Eine Vorstellung, die sich immer tiefer einnistelt. Kant Anthr. 204; Die Bücher .. vor dem E. der Insekten bewahren. Krünitz 7, 344; Er hatte sich auf dem Schlosse eingenistelt. IGMüller Lind. 1, 99; Hatte sich wir wissen nicht welche Art von Neidteufel in das Herz der Tante eingenistelt. 4, 241; Wann sie [die Räuber] ferner e. sollten. Olearius Ros. 4a; Wo du [o Krankheit] einnistelst in ein Haus. HSachs 1, 463d; Sich bei der Alten e. FLSchröder Beitr. 1, 3, 92, insinuieren etc.