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nimmer
Nímmer, adv. (s. n.-mehr):
1) nicht mehr: Es ist noch um ein Kleines, so ist der Gottlose „nimer“. Ps. 37, 10; 103, 16; Spr. 26, 20; Bis daß er abgesetzt oder „nimer“ Kaiser sei. Luther 6, 3a etc. So namentl. noch oberd., z. B.: Sonst ist es morgen n. unser. . . Die Sau ist n. in der Kammer. Hebel 3, 77; 65; So hört ihr im andern Frühjahr den Kuckuck n. schreien. 121; 128; Kann ich’s n. aushalten vor Schmerzen. 148; 166; 182; 211; 224; 285; 307; 379; 380; 396; 397; 412; 4, 58 u. o., zuw. auch mit Zurücktreten des Begriffs ,,mehr“, also = verstärktes nicht, z. B.: Bindet sein Pferd n. weit von einem Wirthshaus an einen Baum. 3, 164 etc. Aber auch bei Schriftst. ohne mundartl. Färbung (s. 2), z. B.: Du möchtest schnell wegreisen diese Nacht | und beim Erwachen fänden wir dich n. Sch. 399b. Nam. aber in der Verbind.: Nun (s. d.) und n., als verstärkte Verneinung: Gemacht hat er’s nicht, nun und n.! darauf schwör’ ich. Sch. 643a; Ein Volk werden sie nun und n. Jahn M. 116 („neu“ und n. 36), s. n.-mehr 1 am Schluß und vgl. mehr mundartl.: Diesmal (s. d. †) die Suppe hinabgeworfen und n.! Hebel 3, 490. 2) = nie (s. d.), zu keiner Zeit, wo von der Zukunft im Vergleich zu der Gegenwart die Rede ist, oft nahe an 1 grenzend: Hochmuth thut „nimer“ gut. Sir. 3, 30; Deine Hand soll nicht aufgethan sein, „imer“ zu nehmen und zugeschlossen, „nimer“ zu geben. 4, 36; 14, 5; Lernen „imerdar“ und können „nimer“ zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 2. Tim. 3, 7; 2. Mos. 13, 22; 3, 6, 12 etc.; Sie kommen bei Zeiten, der Wagen kommt sonst n. so früh. G. 9, 310 [gw.: nicht, mit minder scharfer Hervorhebung]; Johanna geht und n. [vgl. 1] kehrt sie wieder. Sch. 452a etc. Selten (s. nie, am Ende) mit abhäng. verneintem durch „daß“ eingeleitetem Satz: N. stößt der schwebende Geier | ..., daß kein [ohne daß ein] andrer Geier .. nachstößt. Freiligrath H. 251. Verstärkt: N., n. stand ich still; | aber immer blieb’s verborgen. Sch. 48a; Begehre n. und n. zu schauen. 64a; Mein König wird er niemals! nie [s. d.] und n.! 241a; Auerbach Gv. 347; Nun und n.-mehr [s. d.]. G. 11, 148 etc.; Ewig (s. d. 1c) n. an das Licht zu blühn. Sch. 5a etc.; Der hatn. keinen (s. d. 9) Frieden. Jes. 59, 8; Spr. 15, 15; Kein Gezänk hat sich n. darüber begeben. Immermann M. 1, 260 etc.; N. nicht (s. d. †). FSchlegel Al. 55; Strecksuß Rol. 7, 6 etc.; N. Nichts. Logau 2, 2, 73 (L. 5, 140) etc. Oft verschmelzend, z. B.: Auf N.-wiedersehn; Auf N.-Wiederkehren (Lewald RothE. 139); Kein Sohn | des Morgen-n.-seins. Sch. 17b [kein Sterblicher etc.]; Ein N.-Satt etc., s. auch: N–s-Tag.