netzen
Nétzen, tr. etc.:
1) nässen (s. d.): Mit Thränen das Lager 6, 7), Jemandes Füße 7, 38), das Polster 4, 292), Jemandes Wangen 5, 243 etc.) n. etc.; Thränen n. das Auge 232b), die Wange 2, 269) etc.; Die Augen n. sich mit Thränen 18, 61) etc.; Daß ich die Lippen mit Wasser euch netze [euch tränke]. 5, 72; Der Göttin Bild mit frischer Welle n–d. 13, 59; Wie dürfte sie, noch nicht genetzt von frischer Fluth, | berühren diese Hand voll Blut? 36b etc.; Das Wasser .. netzt ihm den nackten Fuß. 1, 150; Ehe den fliehenden Fuß schauerlich Lethe dir netzt. 230 etc.; Netz ihm die Augen mit himmlischem Thaue! 51a; Blut’ge Tigermahle n. | eines Gottes Lippen nicht. 55b etc.; Die Finger, den Flachs beim Spinnen n. etc.; Färber.: das zu Färbende in die Farbbrühe (Küpe) tauchen etc.; auch ohne Obj.: Wolken, als niedergehender Nebel n–d. 22, 360 etc. und weidm. = harnen. 1, 147. Ferner: Ungenetzt. 6, 79; 1, 193; Sch. 1, 13 v. 156 etc. —
2) netzartig über ein Model-, Strickholz (s. d. 2) stricken, Filet machen: Ein Modelholz .., über welches man .. gewöhnliche Filetmaschen netzt. Jst dieses ganz angefüllt, so streift man .. alle Maschen bis auf .. acht herunter und netzt fort etc. (55) 122; Modell eines genetzten Puffenvorärmels. 141b; Nachdem .. diese 10 Reihen fertig sind, netzest du einmal herum über ein noch einmal so dickes Stäbchen. 142a; Alsdann wird 24mal glatt hin- und zurückgenetzt etc. 186b. Auch übrtr.: Der Zusammenhang der Fäden, aus welchen unser Unglück genetzt war. Vorl. 1, 251, s. Netz 3, spinnen, weben etc. U. bei Vögel n., be-, ein-, ver- n., ins Netz bringen, s. um-n.
Zsstzg. s. [2] u. zu [1] die von nässen, z. B.: An-: [1] ein wenig netzen: Man netzete den Kalk mit dem Überfluß des Weins an. Hammer iH. 323; König Kl. 2, 362 etc.; Annetzung. IP. Nachg. 4, 133. —
Be-:
1) [1] Etwas mit Thränen b. 14, 131 etc.); Thränen b. es; Sobald er sich benetzet [getrunken]. 4, 8; Daß nicht .. Stürme das fliegende | Segel b. 3, 20; Die Wüste . . benetze! [tränke etc.]. Mak. 1, 95; Das heil’ge [Salb-]Öl hat seine Scheitel | noch nicht benetzt. 470b; Laß .. | die Schwester sich mit frischem Quell b, 45a etc. Auch in Zsstzg. des Partic., z. B.: Eine thau- benetzte blumige Wiese. 4, 85; Thränenbenetztes Gras (1, 118), Lager 19, 28 etc.); Unbenetzt; Die Benetzung. —
2) [2]. — I. Durch- [1]: durchnässen (s. d.): Durchnetzte mich ein Regenschauer. 15, 15; Wohl durchnetzt. 16, 189; Mit warmem Äther durchnetzt. Freim. 300; Wird von dem giftigen Geifer durchnetzt. 6, 413; Daß sie gleich einem Schwamm durchnetzt waren. Pr. 8, 179; Von der Fluth durchnetzt. Rol. 11, 61; Kein gießender Regen durchnetzte sie [drang netzend hindurch, durch die Büsche]. Od. 5, 480; Weinte .., daß sein Hauptkissen ganz davon durchnetzt wurde. 4, 232 etc. — II. Dúrch-: selten st. I: Da die buntgeblümte Heide, | von den Bächen durchgenetzt, | aller Nymphen Aug’ ergötzt. Bibl. 5, 167). — Eīn-:
1) [1] Die Brandung hochstürmend, so daß ich am Strande eingenetzt war, ehe ich daran dachte. Sp. 172 etc. —
2) [2]. — Ent-: (selten)
1) [1] ent- nässen. —
2) [2] aus dem Netz befreien. — Er- [1]: selten, vgl.: Erkältung und Ernässung. Th. 1, 422b. — Fórt-: fortfahren zu netzen [1 u. 2]. — Hêr-, Hín- etc. [2]. — Um- [2]: mit Netzen umstricken: Die Einsamkeit, worin gleich gift’gen Spinnen | uns gift’ger Harm umnetzt. D. 108. — Ver- [2]. — Zurück- [2] etc.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.