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nässen
Nä́ssen, tr.:
naß machen, netzen (s. d. u. vergl. nassen): Die Pustelflechte, der n–de Grind. Bock Diagn. 592: Wasserpfütze, darin er mit den Füßen .. spritzte und umher näßte. Alexis H. 1, 2, 222; Wem hat das Auge keine [Thräne] je genässt? Freiligrath Garb. 49; Daß das Feuer brenne und das Wasser nässe. Immermann 12, 369; Ein unverhoffter Regen nässt hier oft die ganze Auslage auf der Tenne. Kohl Südr. 1, 156; Kühlen thät der Regen ihn, nicht n. Kosegarten Dicht. 3, 149; Lenau A. 193; Die Schwinge vom .. Thaue genässt. Rückert 2, 470 etc. Unpers.: Es nässt, geht naß nieder, z. B.: Es regnete oder vielmehr es näßte fortwährend. Bettine 1, 35 etc. Weidm.: n. = harnen. Laube Br. 276; N., netzen oder brunsten bed. soviel als urinieren. Winkell 1, 147.
Zsstzg., s. die von netzen, z. B.: Áb-: Helfft 4a.
Án-: ein wenig nässen, anfeuchten.
Āūs-: von der Nässe austrocknend frei machen: Trocken Holz, | Sommers gut ausgenässt. Droysen A. 1, 100.
Be-: benetzen: Es würde steter Thau der Thränen es b. Lohenstein Hy. 3. I. Durch-: durchdringend nässen: Wie du durchnässt bist! G. 10, 187; Vom Regen durchnässt. 18, 246; Die Zelte durchnässt. 25, 99; Das Wasser hatte mich und meine Habseligkeiten durchnässt. 150; 30, 72; Bis auf das Leben durchnässt. Kosegarten Dicht. 1, 176; Volger EE. 207; W. 20, 124 etc. u. faktitiv.: Mit des Herzens flüssigem Geblüt | durchnässe dir ein Tuch! Daumer 1, 213 etc. II. Dúrch-: zuw. st. I., nam. aber intr.: Die Wunde hat (durch den Verband) durchgenässt (s. nassen), die Feuchtigk. durchdringen lassen. Ent: die Nässe entfernen, trocknen, z. B. o. Uml.: Nachdem er sich gefasst | und sein Antlitz entnasst. Rückert Mak. 2, 72 etc.