Napf
Nápf, m., –(e)s; Näpfe, (–en); Näpfchen, lein; -:
1) ein zumeist irdnes oder metallnes, zuw. auch hölzernes Gefäß, gw. von mehr oder minder cylindrischer Form oder in der Form eines Kugelabschnitts, meist nach dem Gebrauch näher bestimmt durch Zsstzg. (s. d.): Einen N. voll Gluth. 3. 16, 12; 10, 1; Den Leuchter .. mit seinen Näpfen. 4, 4, 10; 2. 4, deutsches Wörterb. II. 22; Alle möglichen Sorten von Gefäßen: Flaschen, Büchsen, Näpfe und Schalen. gB. 2, 210; Ein großer irdener N. aufgestellt, .. Brot hineingeschnitten .., Brühe drüber gegossen. 25, 89; Der kolossale N., in welchem der große Fisch ganz gesotten werden sollte. 39, 54; H. 2, 232; Um meinen N. immer auf dem Kopf zu haben. 29, 316, zum Essen, s. Brei-, Suppen-N.; In hölzernen Näpfen und in irdenen Gefäßen. 2, 519a). — Sprchw.: In das Näpfchen treten, einen Fehler begehn, sich aus Versehn Schaden thun; Bei Einem ins Näpfchen treten, sich ihm verhasst machen, vgl. etwa Spuck-N. — 2) (s. 1) in der Schweiz als best. Maß für Milch, Butter u. Früchte. 2, 230. — 3) (s. 1) napfförmige Körper, z. B.:
a) der Kelch, worin manche Blüthen und Früchte sitzen, Alveolus: Näpfchen einer Nelke, Eichel etc. —
b) eine Art Frucht bei versch. Flechten, Scutellum, Schüsselchen. —
c) eine Gattung Schnecken, Patella etc., N.-Schnecken, z. B. Fluß-N., P. fluviatilis; Furchen-N., Siphonaria; Milch-N., Scatinus; Spalt-N., mit einem Spalt oder Loch in der Schale; Teich-N., P. lacustris etc., s.
Anm. Ahd. hnapf, mhd. napf etc., zunächst Trinkschale, daraus altfrz. hanap etc. 16), vgl. auch slaw., russ. konoóЬ (Becken, Topf). Nach Gloss. 399 „zu nipfen (nippen)“ (?). Oberd. Mz.: Die schäumenden Napfen. (nach doch s. 1, 190: „Näpfe“. Man greift zu Humpen, greift zu N–en. 12, 13 (Reim: zapfen) etc. Niederd. Napp, z. B. Milchnäppe. Ph. 4, 39 u. (s. 2, 8a): Die Koten oder Nappen, wie sie es nennen zu Salzungen etc. = Salzpfanne.
Zsstzg. zahlreich, nam. zu 1, was unbez. bleibt, vgl. die von Gefäß etc., nam. Kumme, z. B.: Blūmen-: flacher Untersatz eines Blumentopfs, selten dieser selbst. —
Blūt-: zum Auffangen des Bluts bei Aderlässen. —
Brēī-: Platen 4, 31. — Eīchel- [3a]. —
Eīer-: von der Form eines halben (nach der Breite durchschnittnen) Eies mit einem Fuß, gekochte Eier bei Tisch hineinzustellen, Eier-Becher, Schale. — Essig-. Rückert 230. —
Fēūer-: Art Lustfeuer, wo viele ungewürgte Bränder neben einander gelegt, etwa einen Springbrunnen vorstellen. —
Finken-: Vogel-N. — Flúß-, Fúrchen-: [3c]. —
Fútter-: worin Thieren ihr Futter gereicht wird, z. B.: Ein Vogelbauer mit Futter- und Trink-N. —
Húnde-: Futter-N. für Hunde. —
Kǟse-: nam. = Käseform. —
Lösch-: Löschhorn (s. d.): 2. Mos. 25, 38. —
Mélk-: Der Hirt kommt mit dem M. auf der Schulter. Sch. 517a, vgl. Melkkübel. —
Mílch-:
1) Milchsatte etc. —
2) [3c]. — Nélken-:
1) s. Blumen-N. —
2) [3a]. — Pféffer-: s. Salz-N. 1. — Píß-: Nachttopf. 998. — Prōbe-: im Hüttenb., zum Ansieden und Rösten der Erzproben, Probescherbe. — Púnsch-: Punsch-Bowle, -Kumme: 16, 144; Der silberne P. Ausgw. 7, 200. — Sálz-:
1) Salzfäßchen, ähnl.: Pfeffer-N. etc. —
2) [Anm.] Salzpfanne. — Spált- [3c]. — Spēī-, Spēīchel-: Spuck-N. — Spúck-: Behältnis für den ausgeworfnen Speichel, Spuckkasten etc.: Dabei setzte er mir ein Pisbidorchen oder Sp. auf den Teller etc. 3, 275; Gieb mir den Sp. Reis. 3, 255 und komisch getrennt: Den Napf des Spuckes. 257 etc., auch übrtr. (vgl. Speichellecker etc.), z. B.: Fremden Speichel aufzulecken | braucht man nicht soviel Verstand. | Als den Sp. seiner Gnaden, | leerte mein beredter Mund etc. 6, 12 etc., vgl.: Ich habe gesehen .. speichellecken, spucknäpfeln. 11, 205. — Spǖl-: Spülkumme. — Súppen-: Alle Bettler versöhnen sich um den hölzernen S. 29, 267, vgl. Suppen-Terrine. — Tēīch- [3c]. — Trínk-: s. Futter-N., nam. Wasser-N. an Vogelbauern. — Vōgel-: Futter od. Trank für den Vogel im Käfig enthaltend, nach den versch. Vögeln z. B. Lerchen-, Finken-N. etc. — Wásser-: s. Trink-N.
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