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Name Namen
Nām~e, m., –n; –n. ~en, m., –s; uv.; -:
1) Das, wie Jemand oder Etwas genannt wird, heißt; die das zu bezeichnende Wesen von andern unterscheidende Bez. oder Benennung, vielfach in einander greifend (s. 2):
a) N. für eine Pers. oder Sache zur Bez. ihres Wesens, wobei der zur Bez. gewählte Ausdr. entweder abhängig von N. im Genit. oder unflektiert neben N. stehn kann: Dieser Fürst hat, führt, bekam den N–n der Große oder des Großen; Karl, in der Geschichte unter dem N–n der Einfältige oder des Einfältigen bekannt; Wer sich so zum Thier herabwürdigt, verdient nicht den N–n eines Menschen (den Menschen-N–n), ist des N–n Mensch nicht werth; Der ist des Helden-N–ns werth. Lavater (Wackern. 2, 836 Z. 23), versch. g; Ich weiß nicht, mit welchem N–n ich einen solchen Mann (eine solche Handlung) bezeichnen soll; Ich weiß für ihn keinen andern N–n als Verräther, als den eines Verräthers; Ich weiß für solche Handlung keinen andern N–n als Verrath, als den des Verraths; Mit einem Zutrauen, dem ich keinen N–n weiß. H. Ph. 3, XV, mit einem unnennbaren; Etwas (oder das Kind, s. 2c) beim rechten N–n nennen, es ohne Beschönigung so bez., wie es verdient; Es giebt Müßiggänger, schlechte Ehen und böse Weiber auch hier in Stadt und Land, aber sie heißen bei ihren und nicht bei vornehm umgebogenen N–n. Immermann M. 1, 398 etc.; Zu viel arbeiten müssen kann ihn um den N–n Künstler bringen. L. Gal. 1, 2; Ich .. | lud auf mein Haupt den N–n des Verräthers. Sch. 461a; Unternehmungen voll Mark und Nachdruck, | durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt, | verlieren so der Handlung N. Schlegel Haml. 3, 1; Alle solche Körper bez. wir mit dem N–n Krystall; Daß ich zuw. den N–n der Natur personificiert gebrauche. H. Ph. 3, XVI; Alle Einwände, sie mögen N. haben, welche [heißen, wie] sie wollen; Wenn es die besten Soldaten sind . ., so kann ich ihren N–n hier nicht nutzen; ist es aber Gesindel, an dem nicht viel gelegen, so, glaube ich, wird ihre Benennung .. vortrefflich passen. L. 8, 48; Plündern, Morden, Rauben nennen mit täuschendem N–n sie Herrschaft. Walch Agrik. 57 etc.; Der Kuckuck (s. d. 2a) ruft seinen eignen N–n, vgl. 2b etc.
b) (s. a) Grammat.: Bei Ältern N., wie lat. Nomen = Substantiv (insofern es Sachen oder Pers. bez.), näher best.: selbständiger oder wesentlicher (ChrWolf), auch Haupt-N., im Ggstz. zum „zufälligen N–n“, wie Wolf in erweitertem Sinne das Ew. nennt (bei Andern Bei-N.). Als Unterabtheilungen der Substantive z. B.: Ding- od. Sach- und Personen-N.; ferner: Eigenthümlicher (Garve Pfl. 1, 171) oder Eigen-, Individuums-, Vereinzelungs-N. (als Bezeichn. von Einzelwesen, vergl. 2), Ggstz.: Gattungs-, Gemein-, Geschlechts-, Klassen-N. (allen Einzelwesen einer ganzen Gattung gemeinsam, Appellativum); ferner z. B.: Sammel- oder Gesammt-N. (eine Gesammtheit von Einzelwesen umfassend, z. B. Wald von Bäumen; Heer von Soldaten etc.), Stoff-N. (einen Stoffd. h. eine gleichförmige Masse bezeichnend, wovon jeder Theil wie das Ganze heißt, z. B. Holz, Gold, Silber etc., bei Campe auch die zugehörigen Ew., z. B.: hölzern, golden etc.) u. ä. m. Andre gebrauchen die entsprechenden Zsstzg. von Wort.
c) Mit Hervorhebung des Ggstzes zw. heißen (s. d. 3b) und sein, N. im Ggstz. zum wahren Wesen, zur Sache selbst, als Bez. des Jnhaltleeren, dem das entsprechende Sein fehlt, vergl. Wort, Schall etc.: Er ist nur dem N–n nach König; Mit dem N–n und nicht der That nach Freunde. Sir. 37, 1; Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! | Ich habe keinen N–n | dafür! (a) Gefühl ist Alles; | N. ist Schall und Rauch, | umnebelnd Himmelsglut. G. 11, 151; Nun dringe ich nur darauf, daß mir Nichts N., Nichts Wort bleibe; was schön, groß, ehrwürdig gehalten wird, will ich mit eignen Augen sehn und erkennen. 24, 59; Daß nun alle diese N–n aufhören N–n zu sein und lebendige Begriffe des Werthes dieser trefflichen Menschen nach und nach vollständig werden. 69; Die Tugend ist kein leerer N. Haller 93 [vgl.: sie ist kein leerer Schall. Sch. 88a]; Alles nur Traum, nur Vermuthung und N. H. Ph. 3, 228; So aber sinds die N–n nur, worüber | man sich versteht; in Sachen denkt man anders. Sch. 240b; Was ist Überfluß? sprich selbst! Ein N.! | Just haben, was er braucht, genügt dem Weisen. 241a; Seit der Zeit, wo ihr die . . Vollmacht des Herzogs über das Ende ihrer Herrschaft keinen Zweifel .. ließ, hatte Margaretha den Entschluß gefasst, auch dem N–n derselben zu entsagen. 860a; Gewaltig viel N–n und blutwenig Sachen. G. 1, 287; Der Begriff und selbst der Namen der Liebe war ihm überheilig. FSchlegel Luc. 186; Stahr Par. 2, 17 etc.
d) Andrerseits insofern der N. Bed. hat, z. B. mundartl.: Das hat einen N–n, ist bedeutend; Das ist ein N., will ’was heißen (s. d. 3d). Schm. Bes. aber, insofern der Träger eines N–n eine gewisse Verbindlichk. hat, das in seinem N–n Geschehne oder auf denselben Lautende anzuerkennen: Etwas auf Jemandes N–n schreiben, auf das mit seinem N–n bez. Blatt im Schuldbuch; Auf Jemandes N–n Waaren entnehmen, borgen etc., so daß er für den Schuldner gilt; Schüler, die auf seinen N–n arbeiteten [als ob es von ihm herrühre]. Gutzkow 11, 306 etc.; Sie sind .. Bauern, ohn [nur] daß sie unter des Adels Feder und N–n noch dahergehn. Luther 5, 120a, als ob sie adelig wären. In Jemandes N–n Etwas thun, so daß man das Gethane als von ihm ausgehnd bez., sich dabei auf ihn stützt; In seinem N–n [oder Auftrage, für ihn]; In meinem und meines Bruders N–n melde ich Ihnen, Sie haben die Meldung als von uns Beiden ausgehnd zu betrachten; Ich wette gern mit dem Schicksale ... Da ist meine Hand. Schlagen Sie im N–n des Schicksals [für das Schicksal, als dessen Stellvertreter] ein! Leisewitz Jul. 20; Im N–n des Königs, im N–n des Gesetzes verhafte ich Sie; „Der N. des Herzogs“ Kann der Herzog Gesetze der Menschheit verdrehen? Sch. 190a; Wenn die Nation gar für alle ihre Ungebornen das Gesetz feststellen wollte ... und im N–n der Vernunft ihrer Aller auf ewige Zeiten den Vertrag machte etc. H. Ph. 4, 241; Alles, was man thut, im N–n Gottes beginnen, als von dem Alles ausgeht, auf den man sein Thun baut, in dessen Hände man es befiehlt; Kühn in Gottes N–n sprang | er in den nächsten Fischerkahn. B. 37a etc., daher formelhaft: In Gottes N–n = immerhin, s. Gott 20g etc.; Taufet sie im N–n des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Matth. 28, 19; Lasse sich ein Jeglicher taufen auf den N–n Jesu Christi. Ap. 2, 38; Seid ihr in Pauli N–n getauft? .. Daß nicht Jemand sagen möge, ich hätte auf meinen N–n getauft. 1. Kor. 1, 13 ff.; Wer ein solches Kind in meinem N–n aufnimmt. Matth. 18, 5, um meinetwillen etc. Als Fluchformel: In des Teufels, in dreier Teufel (Immerm. M. 1, 42), in des Henkers, Geiers, Kuckucks N–n! etc.
e) (s. d) N. zuw. für den Träger des N–n, die Pers., doch nach allgm. heutigem Gebrauch nur, wo eine Beziehung zw. dem N–n und der Pers. mehr oder minder hervortritt, z. B.: Es war aber die Schar der N–n zu Haufen bei 120. Ap. 1, 15 („Als ohngefähr 120 Personen beisammen waren.“ Eß); Off. 3, 4; Es wurden ertödtet 7000 N–n der Menschen. 11, 13 (Und 7000 Menschen-N–n kamen in dem Erdbeben um. Eß; „Menschen.“ H. 7, 280) etc. So auch: Alles, was Manns-N–n waren in seinem Hause. 1. Mos. 17, 23; 2, 34, 23; Dann dürfen aber die Manns-N–n nicht dabei sein. Kurz Weihn. 28; ’Ne Konspiration gegen uns Manns-N–n. Scherr Sch. 1, 132 etc.; Weiber-N., Frauen-N. Schm. etc.; Und soll ein N. [von den in den Baum geschnittnen] verderben, | so nehmt die obern in Acht! | es mag der Dichter verderben, | der diesen Reim gemacht. G. 6, 63; Ich werd es nur zu Feiertagen | süßer N–en und lieber Geburten tragen. 95, vgl. N–ns- und Geburtstag; Er hat alle N–n [vgl.: die N–n Aller] aufgeschrieben, die er erkannte. Gutzkow R. 8, 396; Ich sende Ihnen hierbei auch Ihre Briefe von Bonnet zurück. Der N. [„Mann“, citiert Guhrauer Less. 2, 101] ist mir so ekel geworden, daß ich auch nicht einmal die Wahrheit von ihm lernen möchte. L. 12, 283 etc. (s. g). So auch: Der N. des Herrn [= der Herr] sei gelobt; Den N–n Gottes preisen etc., lästern etc.; Dem N–n Gottes ein Haus baun etc. Ferner: Jemandes N–n ausrotten, vertilgen etc., nicht bloß ihn, sondern auch sein Andenken und sein Geschlecht, das den N–n fortpflanzen und fortführen würde, vgl.: Mein Schwager weigert sich, seinem Bruder einen N–n [N–ns-Erben] zu erwecken. 5. Mos. 25, 7 etc. Ferner: Ein Feind des christlichen, des deutschen N–s [alles Dessen, was christlich, was deutsch heißt] etc.
f) Du hast den N–n [es heißt von dir, vgl. c], daß du lebst, und bist todt. Off. 3, 1 etc.; Jemand will den N–n haben, daß etc., es soll so von ihm heißen, gesagt werden, und nam. negativ: Ich mag den N–n nicht haben [es nicht von mir gesagt wissen], daß er mir gedient hat. Adelung; War recht unwohl, wollte aber den N–n nicht haben. Gotthelf G. 410, wollte es nicht Wort (s. d.) haben, vgl. g und Zarncke Br. 296b.
g) (s. f) Jemandes Ruf: Er hat den N–n eines braven, biedern, klugen, reichen Manns, eines Betrügers, Spitzbuben in der ganzen Stadt; Er ist sehr wohlthätig, wenigstens hat er den N–n [gilt er] dafür bei sehr Vielen; Sein N. als Prophet, sein Propheten-N. litt durch das seiner Wahrsagung so ganz widersprechende Ergebnis; Sein N. als Held, sein Helden-N. wird unvergänglich leben etc. (s. e); Jemand nur dem N–n nach kennen, vgl. 2c; Der gute N. ist mehr werth als Gold; Jemandes guten (ehrlichen) N–n angreifen, kränken, verletzen; Einen um seinen ehrlichen N–n bringen; Seinen guten N–n beflecken, schänden, bewahren, vertheidigen, retten; Einem einen bösen N–n machen; Einen großen N–n haben, hinterlassen; Sich einen großen, bedeutenden, unsterblichen N–n machen, auch prägn.: Lasset uns .. einen Thurm bauen, deß Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen N–n machen. 1. Mos. 11, 4 etc.; Des N–ns Erbe, den er sich erwarb, | sollst trachten du dereinst nach gleichem Adel. Cham. 3, 53; Von des Lebens Gütern allen | ist der Ruhm das höchste doch; | wenn der Leib in Staub zerfallen | lebt der große N. noch. Sch. 53b; Auch in Feindes Munde fort | lebt ihm seines N–ns Ehre. ebd. und prägn.: Ein Mann von N–n, ein namhafter (s. d.), ein aus der großen Masse durch seinen N–n Hervorragender, sei es, daß er den N–n (Ruhm) sich erworben oder durch Geburt überkommen (vgl.: Ein Mann von Stande, von Rang etc.), auch (s. e) von dem Träger eines N–ns, z. B.: Von N–n [Hochstehnde] Keine sonst und von den Andern | nur fünf- undzwanzig. Schlegel Sh. 7, 162; Ich bin ein deutscher Dichter | bekannt im deutschen Land. | Nennt man die besten N–n, | wird auch der meine genannt. Heine Lied. 192; Nicht an wenig stolze N–n | ist die Liederkunst gebannt. . . Heilig achten wir die Geister, | aber N–n sind uns Dunst [vgl. c]. Uhland etc., vgl. (ugw.): [Winkelmann’s Schriften] sind Werke, der Unsterblichk. würdig, sind der N. [Ruhm] unsres Jahrhunderts. H., Das, was dem Jahrhundert einen N–n macht, ihm Ruhm verleiht.
h) Mit N–n = namentlich (s. d.), besonders hervorgehoben, heute nur noch zuw. zu 2, früher allgm., s. Schm. 2, 691 und z. B.: Auch fielen hernach in die 40 Reifen [Fröste] und mit N–n der letzte den 10. Juni. Stumpf 496a etc. 2) (s. 1a u. b) Gw. in engrem Sinn: N. = Eigen-N., eigenthümlicher N., Bez. und Benennung eines Einzelwesens als solchen:
a) sachlich (vgl. b): Die N–n der Monate, der Wochentage, der Buchstaben, der Sterne, der Sternbilder; Geographische N–n; Die N–n der Länder, Provinzen, Gaue, Berge, Gebirge, Flüsse, Ströme, Meere, Städte, Dörfer, Straßen, Gassen etc. und demgemäß Zsstzg.: Unsre Monats-N–n stammen aus dem Lateinischen; Erklärung der Sternbilder-N–n; Die Berg-, Dörfer-, Flecken-, Fluß-, Gau-, Gebirgs-, Länder-, Orts-, Provinzen-, Städte-, Strom- N–n etc. Der nach N. stehnde Eigen-N. kann mit dem Artikel im Genit. stehn, ohne Artikel aber gw. appositionell unflektiert (vgl. 1a u. s. b, c): Die Werra erhält nach der Vereinigung mit der Fulda den N–n (der) Weser; Der N. Thermopylä oder der Thermopylen; Der N. Strelitz oder der Stadt Strelitz ist slawischen Ursprungs; Die Oper hat den N–n: die Zauberflöte oder den N–n der Zauberflöte; Das Sternbild hat den N–n Orion, der große Bär oder des großen Bären etc.
b) von lebenden Wesen (s. c), vgl.: Hund, Pferd, Löwe, Fuchs sind N–n [1a] od. Gattungs-N–n von Thieren, Thier-N–n, die ganze Gattung und jedes einzelne Thier aus der Gattung hat den entsprechenden N–n, dagegen: Karo, Ami, Bergmann, Sultan, Wasser etc. sind N–n von Hunden, Hunde-N–n; Ein Hund, der auf den N–n Waldmann hört; Hans, Lise etc. sind gewöhnliche N–n von Bauerpferden, die Vollblutpferde dagegen führen hochtönendere, meist englische N–n etc.; Die Pferde-N–n; In der Thierfabel (s. c) ist Reinecke der N. des Fuchses, Nobel des Löwen, Braun des Bären, Hinz des Katers etc.; Die N–n der Engel, Erzengel, der heidnischen Götter und Göttinnen, der Feen etc.; Engel-, Götter-, Feen-N. etc., s. c.
c) (s. b) ganz bes. aber von Pers. in engrem Sinne oder von Menschen: Karl, Johann sind männliche, Karoline, Johanna weibliche N–n; Echt deutsche, fremde N–n; Wie ist Ihr (werther) N.?; Darf ich um Jhren N–n bitten?; Er wollte seinen N–n nicht nennen; Er schreibt seinen N–n sehr undeutlich; Der Sohn führt den N–n des Vaters; Das Kind bekam in der Taufe den N–n Karl Friedrich; Seinen N–n ablegen, aufgeben, einen andern N–n annehmen; Unter einem fremden (falschen) N–n reisen; Sein Paß lautet auf einen falschen N–n; Jemand bei oder beim N–n nennen, rufen, mit N–n nennen; mundartl.: Sie war mit Anne Marei nie in Verkehr gewesen und doch gab sie ihm alsbald den N–n [redete sie beim N–n an]. Gotthelf Sch. 252 etc.; Er heißt mit seinem vollen N–n Karl Friedrich August Schulz; Ein Zeuge mit N–n Karl Schulz oder N–ns Karl Sch.; Seines frühern N–ns hieß er Heinrich Klingsohr. Gutzkow Zaubr. 2, 199; Das Buch ist ohne den N–n des Verfassers erschienen, s. anonym; Ich kann mich auf seinen N–n nicht besinnen, na, der N. thut Nichts zur Sache [s. 1c]; Seinen N–n zu Etwas hergeben, leihen; Jemandes N–n mißbrauchen, sich anmaßen; Daß ihm gerade mein N. gut genug ist, unter demselben sich einen Strohmann aufzustellen, an dem er seine Fechterstreiche zeigen könne. L. 8, 14; Fühle, wie mir bei seinem N–n [wenn er genannt wird] das Herz schlägt. Weiße etc. Sprchw. verallgemeinert (s. 1a): Das Kind (s. d. 4c) beim rechten N–n nennen, mit dem rechten N–n taufen; Das Kind muß doch einen N–n haben etc. S. Zsstzg. 3) Mathem., Rechenk.:
a) Bei benannten Zahlen, d. h. bei solchen, deren Einheit ein bestimmter (benannter) Ggstd ist, die Benennung: Addieren kann man nur Zahlen von gleichem N–n oder von gleicher Benennung, gleichnamige Zahlen etc., so auch bei Brüchen = Nenner (s. d.): Brüche auf gleichen N–n oder Nenner bringen, gleichnamig machen; Ungleichnamige Brüche etc.
b) Bei arithmetischen Verhältnissen die Differenz —, bei geometrischen der Quotient von Vorder- und Hinterglied (auch Anzeiger, Exponent, Nenner etc., s. Jacobi Swinden 81); Verhältnisse von gleichem N–n (gleichnamige Vhe) bilden eine Proportion etc.
Anm. Goth. namó, n.; ahd. namo, mhd. nam(e), m., vgl. skr. nâman, lat. nomen, gr. ōνομcj, wohl desselben Stamms wie nehmen, goth. niman, ahd. nëman, mhd. nëmen oder vielmehr aus dessen Präter., goth., ahd., mhd. nam, etwa als das Angenommene, Zugetheilte, vgl. gr. óνoμc, N. zu νéμeν, ferner russ. mit Wegfall des Anlauts una (imja, Genit. ueel, imjeni) zu slaw. ꝛaru (imati, nehmen) und als Grundbed. etwa skr. nam, biegen, hinneigen etc. Im Nom. zumeist N., im Genit. N–ns; daneben, zumal bei Neuern, Nom.: N–n, z. B. (s. 1c) bei FSchlegel etc. und schon: Damit .. der ganz Nammen und Stammen Akrisii .. ausgetilgt werde. Schaidenreißer 59b etc. Vereinzelt: Hab’ ich .. ihren Nam | . . geseufzt. Geßner 3, 126; Schrieb man N. für Name auf das Bild. G. 26, 318 (s. Für), s. Bei-N.; Legte sich göttliche Name und Ehre bei. Klinger Seid. 63, wo das weibl. Ew. zu den zusammengefaßten beiden Hw. gehört, s. Gut II 5. Mundartl. Mz.: Die Nämen. Schm., s. Schreib-N. Ableit. s. die folgenden Wörter und Knän (ahd. ginamno etc.).
Zsstzg. sehr zahlreich und leicht zu mehren, s. o., bes. zu [2c], was wir in Folge unbez. lassen: Āber-: Spott-N.: Giebt ihnen die Schrift wohl tausend A–n und schändliche Nach-N–n. SFrayck (Grimm); Unter dem A. Cyniker .. durch unwürdige Glieder des ehrwürdigen Ordens in einen ziemlich zweideutigen Ruf gesetzt. W. 21, 336.
Adoptīv-: den man durch Adoption bekommt.
Amts-: Name oder Titel, den Jemand von seinem Amt führt.
An-: Bei-N. etc., s. Zu-N., bes. tadelnder, spottender: Merck’s Br. 1, 62; „Fraß“ ein uralter An- und Geschlechts-N. Vilmar Verm. 1, 24.
Bēī-: der Einem beigelegte Name, den er zu seinem eig. noch hinzu bekommt, Zu-N., vgl. Uber-N. etc.: Denen sie die süßesten B–n gaben, die sich in der Sprache fanden. H. 11, 470; Er hatte eine verrenkte Schulter und davon den B–n Ulrich mit dem Bühel. Musäus M. 4, 106; Leuten, welchen öffentliche Ämter das Recht dieses blendenden B–ns gegeben. L. 11, 28; Den ruhmvollen B–n des Verschwiegenen zu verdienen. Sch. 793a; Jhm einen im Munde des großen Haufens bleibenden Spitz-N–n anzuhängen. .. Den Sokrates, dem man den B–n Phrontistes gegeben. .. Wann du deinen Über-N–n nur nicht bekommen hättest. W. Att. 2, 3, 40 ff.; Mit irgend einem schimpflichen B[–n]. Zimmermann Nat. 47 [Anm.] etc. S. auch [1b]. Bérg- [2a]. Beschönigungs- [1a]: beschönigende Bez.: Welche B–n dem Dinge auch gegeben wurden. Kl. Gelehrt. 114. Búrschen-, Cerevīs-: Kneip-N. Chrísten- [1a]: s. Freundes-N.: Daß sie dem Ch–n [Christenthum] .. entsagt und sich | dem Muselmann .. hingegeben. G. 35, 275, eigentl.: den Namen einer Christin. Ding- [1b]. Dörfer- [2a].
Ehe-: den die Frau mit der Ehe vom Manne annimmt.
Ehren-: ehrender Name oder Bei-N.: Sprudelköpfe, welche fast den E–n eines Genies zum Spitz-N–n herabgebracht hätten. G. 27, 32; H. R. 7, 292 etc., bei Altern auch: Die Wucherer heißt man jetzt Verleger und streichet aller Ungerechtigkeit einen Ehr-N–n an. SFranck LastK. 3b; Olearius Baumg. 78b, s. Preis-N. Eīgen- [1b und 2]: Da die E–n gw. von Appellativen herrühren und ursprünglich bedeutend sind. WHumboldt 2, 7.
Ekel-: höhnender Bei-N., Spitz-, Spott-, Neck-, Nick-N.: Otel- N., so spricht man [überall?] in Norddeutschland, nicht E. Okan, ökan (nord.) vermehren [s. auch]; also nur soviel als Bei-N. Arndt E. 27 [doch vgl. Bed.]; Was in dem Vaterlande dieser Kunstgattung [der comédie larmoyante] ihr nur als E. beigelegt, wird hier von dem deutschen Michel als ihr Ziel aufgestellt. Danzel 301; 295; Für eine jede Kunst, für ein jedes Handwerk hat die Welt einen Spitz- N–n, ja für das Edelste und Beste einen E–n gefunden. G. 6, 333; Daß man den Shaftesbury mit dem Worte Deisten als mit einem E–n verfolgt. Gervinus Lit. 5, 318; Schimpf- und E–n. G. 22, 334; Die Spitz-, Spott- und Ökel-N–n. Jahn M. 243; Hatte Gray das Unglück den E–n Miß Gray zu bekommen. Kosegarten Rh. 3, 40; Schwärmerei soll doch wohl nicht bloß der übersetzte E. von Enthusiasmus sein. L. 11, 464 etc. Engel- [2b].
Erb-: erblicher, Familien-N. Gotter 3, 171.
Famīli-en-: Geschlechts-N., allen Gliedern einer Familie eignend, im Ggstz. der die Individuen unterscheidenden Vor-N–n: Die Familien- oder Geschlechts- N–n sind entstanden zum Theil aus wirklichen N–n (Personen-N–n, Eigen-N–n), welche heut zu Tage als sog. Vor- N–n gelten. Vilmar Verm. 1, 3, s. Schreib-N.; auch übertr. auf Sachliches: Jene Scheu, nichts Schlechtes bei seinem Vor-N–n zu nennen, sondern höchstens dessen F–n zu gebrauchen. Börne 2, 121.
Féld-: Name, bei dem ein Soldat (im Felde) statt seines Geschlechts-N–s genannt wird: So hat der Schüler Schul-N–n, der Krieger F–n, der Bürger [Bursche?] Kneip-N–n [s. d.]. Jahn M. 243. Flécken-, Flúß- [2a].
Frāūen-: weiblicher Name, s. Mädchen-N.; ferner: Name einer verheiratheten Frau: Früher wurden die F–n aus dem Namen des Mannes durch „in“ gebildet, z. B. hieß die Frau des Schneider Karsch Karschin etc.; ferner [1e]. Frēūndes- [1g]: der Name eines Freundes und die sich darauf gründenden Rechte (vgl. Kaiser-, Vater-N. 1): Den F–n mißbrauchen etc.; Da warest du dem Hingequälten | Freundesnam, Triumphton. H. Merck. 2, 17, erfreuend, wie der Name des Freundes etc. Gáttungs- [1b]. Gāū- [2a], auch Namen oder Bezeichnungen, die nur in einzelnen Gauen üblich sind: Die meisten deutschen Pflanzen-N–n sind nur G–n. Gebírgs- [2a]. Gemēīn- [1b]. Gesámmt- [1b].
Geschléchts-: Familien-N. (s. d. u. An-, Zu-N.): Der G. Scultetus kömmt .. häufig vor. L. 8, 263 etc., s. auch [1b].
Gewérb(e)-: ein das Gewerbe bezeichnender Name, bes. sofern er jetzt Eigen-N. geworden: Alle diese G–n, wie auch „Weber, Schmidt, Fischer, Bauer, Becker“. Vilmar Verm. 1, 17; 16 etc.
Götter-: [2b], auch eine Etwas vergötternde, es göttlich (s. d.) nennende Bezeichnung: Was der Mensch in seinen Erdeschranken | von hohem Glück mit G–n nennt. G. 2, 86.
Hándwerks-:
1) s. Kunst-N.
2) vgl. Feld-N.: Er hieß Paul Stein, gewöhnlich aber nur mit seinem H–n Bruder Stettiner. Hāūpt- [1b]. Hēīligen-: der Name eines Heiligen: Die H–n im Kalender. Hélden- [1a u. g]. Húnde- [2b]. Indivīduums- [1b]. Kāīser- [1a]: vgl. Freundes- N.: Einige deutsche Kaiser hatten die Hoheit des K–s in diesem Theile Italiens geltend gemacht. Sch. 1040a. Klássen-:
1) [1b].
2) Schul-N. Knēīp-, s. Feld-N., bes. bei Studenten „der Spitz-N., den Jeder auf der Kneipe führt“. Vollmann, auch Cerevis-, Burschen-N. Kúnst- [1a]: Terminus technikus, der kunstgemäße Ausdruck für Etwas: Die Sensensicheln (ich habe den K–n vergessen), womit wir in der Marsch den Weizen hauen. Niebuhr Nachg. 251 etc., so auch: Handwerks-N., für Ggstde. eines Handwerks, Schul-N., bei wissenschaftlichen Ausdrücken. Lä́nder- [2a]. Mǟdchen-: s. Frauen-N. Mä́nner-: männlicher Name, von einem einzelnen auch: Hans ist ein Manns-N. Mánns-: s. Männer-, Frauen-N., auch: Die Frauen führen statt des Vater-N–ns den M–n, den Namen des Ehemanns etc., und [1e]. Ménschen- [2c, 1a u. 1e]. Míß-:
1) mißlautender Name: Versündigen sich an unserer namenreichen wohlnamigen Sprache durch ausgeheckte M–en. Jahn M. 248; V. 380 etc.
2) Spott-N. Mōnats- [1a]. Nāch-:
1) Geschlechts-N., vgl. Vor-N. 2) (vralt., mundartl.) Spott-N. Schm., s. Aber-, Über-N. Néck-: Spott-, Ekel-N., womit man Einen neckend belegt, s. Nick-N. Nénn-: Vor-N., s. den Ggstz. Schreib-N.: Der Taufname oder N. Vilmar Vrm. 1, 1. Níck-: Neck-N., s. Schm. 2, 677, engl. nick-name. Ökel-: s. Ekel-N. Orts-[2a]. Partēī-: die zum Eigen-N–n gewordne Bez. für eine Partei: Die P–n der Heuler und Wühler etc. Pāthen-: den Jemand nach dem Taufpathen erhält. Persōnen-: [2c], im engern Sinn = Vor-N., s. Familien- und Schreib-N. Pfêrde- [2b]. Pflánzen- [1a]: Die lateinischen Pf–n. Prēīs- [1a]: der preisende Name, die rühmende Benennung für Etwas, vergl. Ehren-N.: Versteht alle P–n, der Figur gegeben. H. Provínzen-: s. Gau-N. Sách-[1b]. Sámmel- [1b]. Schǟfer-: Name eines Schäfers od. wie ihn Jemand im schäferlichen (s. d.), idyllischen Leben führt etc.: Hold auch ohne Prunkgezerr, | erklingt ein kurzer Sch. B. 18a. Schánd-: ein schändlicher od. ein schändender, s. Schimpf-N. Schérz-: ein Jemand im Scherz beigelegter Name. G. 18, 154. Schímpf-: Name, womit man Jemand beschimpft, vgl. Ekel-, Nick-, Schand-, Spott-N. etc.: Hat man ja auch in Deutschland den edelsten Titel eines Naturphilosophen frecher Weise zum Spitz- und Sch–n entwürdigt. G. 33, 219. Schmǟh-: schmähender od. Schimpf-N.: Unter diesen Namen von Gewerben .. giebt es viele Spott- und Sch–n. Vilmar Verm. 1, 24. Schmítz-: beschmitzender, Schand-, Spott-N.: Eine Anzahl solcher Sch–n, z. B. für der Böttner [Büttner] Büddenklapper, für den Schmied Pinkepank etc. 25. Schrēīb-: Familien- N.: Seitdem vor 3—400 Jahren die Familien- od. Sch–n bei uns aufgekommen find. . . Wie man ja hier zu Lande [in Hessen] noch bis auf diesen Tag den richtigen Unterschied macht: Ich heiße Johannes, aber ich schreibe mich Schmidt. 1; Viele dieser erblichen „Geschlechts-, Zu- oder Schreibnämen“ [Anm.] sind noch deutlich als bloße Person- (Tauf-) N–n erkennbar. Schm. 2, 690 etc., vergl. Ggstz. Nenn-N. Schūl-:
1) Spitz-N. eines Schülers in der Schule oder Klasse, ,,Klassen-N.“, s. Feld-N.
2) s. Kunst-N. Schútz-: (Bergb.) ein freigewählter Eigen-N., welcher einer Grube oder Hütte beigelegt wird. Scheuchenstuel 220. Spítz-: spöttischer Bei-N. (s. d.), Name, womit Jemand (od. Etwas) nach einer bes. hervorstechenden Eigenschaft, nach einem lächerlichen Vorfall etc. gleichsam wie durch die Pointe (s. d.) eines Epigramms bez. wird, vergl. Über-, Ekel-, Spott-, Stichel-, Schimpf-, Schul-N. etc.: Die erste von Mylius’ Zeitschriften ist der Freigeist. . . Ihr Titel wurde sein Sp. Danzel 92; Man nannte daher diese 3 Brüder nur die 3 Hasen, welchen Sp–n sie lange Zeit nicht los wurden. G. 20, 90; Er pflegte zu sagen: .. Außer diesen [beiden Meistern] nehme er es mit Jedem auf. Daher erwarb er sich den Sp–n Terzo (der dritte). 29, 204; Daß man dieser Klasse keinen Sp–n geben möge. 30, 349; Umsomehr als der Jtaliäner die Menschen nur nach den Vor-N–n oder Sp–n benennet. 23, 159; Den Ehren-N–n eines Genies zum Sp–n herabgebracht. 27, 32; 6, 333; Jahn M. 243; Keller gH. 1, 222; Mit dem Sp–n Meister Scherenbein, dem sie ihm wegen seiner kreuzweis gewachsenen Unterthanen anhängten. Kinkel E. 80; Der Sp. Rundkopf [für die Puritaner]. Scherr Pilg. 1, 122; Meinung, die dem Aristipp .. den Sp–n Wollüstler zugezogen. W. 24, 258; Att. M. 2, 3, 40 etc. Spótt-: spottende Bez., s. Spitz-N.: Gervinus Lit. 3, 407; Sp–n und seltsame sich lang im Gedächtnis erhaltende Märchen sind meistens die Frucht einer solchen Sonderbarkeit. G. 20, 89; Die kleine Wohnung des Sokrates durch einen Sp–n, der wenigstens eine Zeitlang im Umlauf bleiben sollte, auszuzeichnen. W. Att. 2, 3, 45. Stǟdte-[2a]. Stérnbilder- [2a]. Stíchel-: stichelnde Bez., vgl. Spitz-N. Stóff- [1b]. Strōm- [2a]. Tāūf-: den man bei der Taufe erhält, Vor-, Nenn- N., Ggstz. Familien-N. etc. Thīēr- [2b]. übel-: Miß-N., z. B. (2): Sein Bestreben, diesen Mann durch die Ü–n: Phantast, Schwärmer, Träumer, Philosoph und dergl. .. herabzuwürdigen. W. 9, 259, s. Über- N. Úber-: Zu-, Bei-N., u. zwar meist ein Spott- N., s. Übel-, Nach-, Nick-, Un-N. etc.: Ense Humb. 306; Schloß die Metzig zu; seitdem heißt er zum Ü–n der Metzger Blutscheu. Hebel 3, 363; Keller LvS. 229; Zum Geschlecht heißt er Brander und der Bläueli, das ist sein Ü. (Bei- oder Spitz-N). Kohl A. 2, 49; Diese Abgeschiedenheit erwarb ihm den Zu- N–n des Eremiten. .. Daß er diesen Ü–n als einen Ehrentitel schätze. Pfeffel Pr. 3, 8; Daß ich mich zwar für keinen gewöhnlichen Menschen, aber meines Ü–ns [Agathodämon] ungeachtet, nur für einen Menschen gebe. W. 18, 41; 14, 37; Luc. 3, 336; Weil er für das Muster eines wohlgeordneten und gesetzten Geistes passiert, hat ihm der große Haufe den Bei-N–n Kanon zugelegt .. Dergl. Ü–n oder Sobriquets. . . Bis zuletzt kein Fürst und kein Gelehrter mehr ohne Ü–n blieb. 1, 328 [ohne tadelnden Nebensinn]. Un-: zumeist Übel-, Miß-, Spott-N., Über-N., zuw., wie dies, auch ohne tadelnden Nbnsinn = Bei-N., vergl. An-N., mhd. aname u. z. B. âmaht = Ohnmacht etc.): Der den ehrenvollen U–n der Schmalzgraf hatte. Auerbach D. 4, 4; Daß er den Mauskopf (diesen U–n hatte Gottfried) nicht mehr vor Augen sehe. 286; Gv. 169; 218; Volksk. 81; Er wird einen U–n am Halse haben, ehe er’s sich versieht. G. 14, 256; Daß er sie mit allerlei U–n verfolgt; er nennt sie Skeletisten, Winkler, Steife. 30, 384; Wir sind Schuld, daß eine ganze edle Schar mit Bettelsäcken und mit einem selbstgewählten U–n dem Könige seine Pflicht mit spottender Demuth ins Gedächtnis rief. 9, 176; Zu diesem persiflierenden U–n. Immermann 12, 366; Zinkgräf 2, 65. Unterschēīdungs-: ein das zu bezeichnende Individuum von Andern unterscheidender Name: Friedrich Müller, mit seinem U. der Maler Müller. Ür-: ursprünglicher, aus der Urzeit stammender Name: Unsere echtdeutschen U–n. Jahn M. 238. Vāter-:
1) [1a] vgl. Freundes-, Christen-N.: Der Stunde Heil, in der ich feierlich | dem holden V–n einst entsagt. G. 13, 294, auf die Ehe und das Vaterwerden verzichtet; Mein Vater! laß den, ach, mir nun versagten, | verkümmerten, verbotnen V–n| auf dich, den edlen Fremden, übertragen. 343, den Namen des Vaters, den ich als Tochter nicht gebrauchen darf; Den mildernden V–n nur dazu gebraucht, um von seinen vorgeblichen Kindern blinden, Alles leidenden Gehorsam fordern zu können. W. 31, 505 etc.
2) der Name, den man vom Vater her führt Familien-N., s. Manns-N. Verēīnz(e)lungs- [1b]. Vōgel- [2b]. Völker- [1a]: Die Länder- und V–n; v.einem auch: Volks-N., was aber auch [1b] ein Wort zur Bez. der Herstammung von einem Volk bed. Vōr-: im Ggstz. zu dem Familien-N–n (s. d.) der das Individuum in der Familie unterscheidende Nenn-N. (s. d.), bei Christen = Tauf-N.: Mendelssohn hatte den V. Moses; Mit Vor- und Zu-N–n. G. 14, 233; Den Zu-N. zu erfahren, der sich hinter einen so sinnreichen V–n verbarg. König Kl. 1, 126. Wēībs-, Wēīber-: s. Frauen- N. Zū-:
1) Familien-N. im Ggstz. zum Vor–n (s. d.): Mein guter Bartenstein! .. „So? du nennst mich mit meinem Z–n? Ich kann dich auch mit deinem Z–n nennen, mein guter Marbacher“. .. Übrigens halte ich den Geschlechts- N–n meines seligen Vaters für keinen Schimpf. Hebel 3, 451 etc.
2) Bei-N.: Dessen Z. Priskus durch einen andern Z–n Kato verdrungen ward. L. 3, 423; Er hieß immer Menschenfreund, wenn er gleich diesen Titel .. für den Z–n eines Narren hielt. Möser Ph. 2, 59; Die mir den Z–n Agathion geschöpft [beigelegt]. W. Luc. 3, 263 etc.