Faksimile 0377 | Seite 375
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nächtlich
Nä́chtlich, a.:
nächtig (1); Nachts; zur Nachtzeit seind oder statthabend: Bei n–er Weile (G. 32, 354; Schaidenreißer 38b) oder Zeit (52betc.); In n–en Approschen [Laufgräben]. Blumauer 1, 140; N–er Gelage Glanz. Geibel (DMus. 5, 1, 24); Der über den n–en Wiesen hervortretende Vollmond. G. 22, 91; N. seh ich tausend Sterne. Günther; Die Sterne(n) . ., so n. leuchten.. Opitz; Dich wird n. umwehn mein Geist. V. 3, 17; Wer .. n. am Helikon lauscht. 55 etc.
a) wie die Nacht, z. B. einsam, still, düster oder: in Nacht und Dunkel gehüllt etc.: Der Geister n–es Reich. Cham. 3, 225; Des Todes Flügel umschatten uns mit der n–en Wolke. H. 11, 463; Jedem sel’gen Aug verschlossen | bleibt das n–e Gefild [die Unterwelt]. Sch. 54b; Am westlichen Ende der n–en Halbscheide oder Europa’s. V. Georg. 287, vgl.: Die Seite der Finsternis oder Europa. 93; Die n–en Kimmerier etc. und so nam. auch: schwarz, dunkel: Ihr schwarzes Haar floß in n–en Wellen herab zu den engen Lilien ihrer Brust. Cham. 4, 217; Seit diesem Tage schmückt kein weißes Kleid | die Glieder mehr; nur dieses n–e | Gewand etc. Sch. 238b; Diese schwarze n–e Gestalt. 733b etc. und dazu: Des Haines Nacht . . . Diese N–keit. Tiedge 2, 56.
Zsstzg. s. die von nächtig, Nacht und vgl. nachtlich, z. B.: All-: jede Nacht (statthabend), Nacht für Nacht, nacht-n. B. 62b; Cham. 4, 155; 6, 271 etc.
Mítter-:
1) [1] In m–en Stunden. W. 6, 63; Der m–e Schlaf, Spuk etc.
a) [1a] Ihm hüllte die Augen ein m–es Dunkel. V. Il. 13, 580; Was hemmen für m–e Wolken | meinen bebenden Blick. W. 26, 72 etc.
2) nördlich nordisch: Hinter der m–en Seite des Palasts. L. 4, 272; Des östlichen und m–en Theils von Asien. W. 7, 123; Alle m–en [nordischen] Sprachen. Winckelmann Meyer 1, 32b. Nacht-: adv.: all-n.: Kl. Gelehrt. 38; Tagtäglich und n. Kosegarten Rh. 2, 153; 3, 363; Dicht. 3, 55; N. giebt Natur dir frische Träume, | tagtäglich neuen Sinn. Schefer Laienbr. 305. Sómmer-: In s–en Stunden. W. 15, 2 etc. Ur-: Ins u–e Chaos. V. Ov. 1, 89. Wínter-: Ich beschaute mir die w–e Welt [wie sie in der Winternacht sich zeigt]. G. 25, 184 etc.