Nabel
Nābel, m., –s; Näbel (uv.); Näbelchen, ein; -:
(s. Nabe, Anm.)
1) bei Menschen und den übrigen Säugethieren die in der Mitte des Bauchs befindliche rundliche Vertiefung, die Narbe des nach der Geburt bei Menschen abgeschnittnen, bei Thieren abgebißnen, den Embryo mit dem Mutterkuchen und somit mit dem mütterlichen Körper verbindenden strangförmigen Gebildes, der sogen. N.-Schnur. 16, 4; 7, 2, vgl. R. 7, 52; 219b = Il. 4, 525; 6, 518 etc.; Als hätt’ ich, da wär ich sehr erstaunt, | der N. mir ’was ins Ohr geraunt. 3, 60; Im N. ist sie [die Seele] gern zu Haus. 12, 293, mit Anspielung auf Somnambulismus etc. S. auch Pinsel 1. In obscönem Wortspiel: Zwei Nebel [s. d.] kommen oft an einem Ort zusammen [beim Beischlaf]. 1, 305 etc.; auch: Bauch-N. —
2) nach 1 in mehrfachen Anwend.:
a) der Mittelpunkt, z. B.: Sein Schlößlein, wie die Griechen ihr Delphi, für den N. der Erde angesehen. Gr. 1, 102; Erd-N., vrsch. f; Es liegt Paris in einem großen Plan, | im N., ja im Herzen von dem Reiche. Rol. 14, 104 etc., auch (s. c): Am N. des Himmels hängt ein Schild. 2, 928, Z. 7) etc. Nam. auch die Buckel in der Mitte des Schildes: Den Schild auf den N. ihm traf er. Il. 13, 192; 7, 267 etc. —
b) Arzn.: Zu Anfange zeigt das Bläschen [bei den Pocken] einen auffallend eingedrückten Mittelpunkt (eine Delle oder einen N.). Diagn. 594. —
c) Bauk.: bei Kuppeln und Gewölben der in der Mitte, an der höchsten Stelle befindliche „Schluß“, s. a, auch vom Himmelsgewölbe. — Botan. (d—f):
d) die Stelle, wo der Keimgang in die innere Samenhaut übergeht, auch Keim- od. Hagelfleck, Samengrube, Narbe, hilum, umbilicus. —
e) bei Pilzen der hervortretende Mittelpunkt des Hutes, Imbo. —
f) in Zsstzg. als Pflanzennamen, z. B.: Erd-N. (versch. a), Bupleurum rotundifolium; Frauen-N., Saxifraga cotyledon; Venus-N., Cotyledon umbilicus; Wasser-N., Elydrocotyle etc. —
g) Landwirth.: bei Kartoffeln das untre stärkre Ende. —
h) Glash.: N., Heft-N., die Stelle am Boden eines Glases, wo das angeheftete Hefteisen abgebrochen wurde. —
i) Mathem.: Brennpunkt (Fokus) einer Kurve. — k) eine Vertiefung in der Säule (Spindel) einiger Schneckenschalen. —
1) in Zsstzg.: Art Muschel, z. B. Glatt-N., Mactra glabrata. — m) Es plagt ihn der gelehrte N. | von vieler Kunst und Wissenschaft. 166, wohl = Nagel (s. d. 6), Dünkel.
Zsstzg. s. o.: Bäūch- [1]; Erd- [2a; f]; Frāūen- [1; 2f]; Glätt- [2l]; Heft- [2h]; Venus- [2f]; Wässer-N. [2f], nach Campe auch ein durch Wasser hervortretender N. u. ä. m.
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