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Muse
* Mūse, f.; –n; –n-:
1) (gr. Myth.) Göttin der schönen Künste und Wissenschaften (s. M–n-Sitz, -Sohn etc.); diese selbst; bes. Schutzgöttin der Dichter, übrtr.: das den Dichter Begeisternde, seine Dichtweise etc.: Die 9 M–n (vgl. Kamönen. Sch. 56b); Thalia, die M. des Lustspiels; Terpsichore, die M. der Tanzkunst etc.; Die deutsche M. [Dichtkunst]. Sch. 82a; Doch nicht zu dreist mir, M. [mein Gedicht], vom Scherz verirrt, | erneue wieder ceīschen Klageton. V. H. 1, 101; Im Ton fußwandelnder M. 2, 176 etc., auch Zsstzg. z. B.: Du opferst auf zertrümmerten Altären | der After-M., die wir nicht mehr ehren? Sch. 99b; Uhland 190; O, eine Feuer-M., die hinan | den hellsten Himmel der Erfindung stiege! Schlegel Sh. 7, 7 etc.
2) (s. 1) Name von Schmetterlingen, Heliconia [von dem Helikon, als dem M–n-Berg]: Zwei liebliche M–n, die H. Phyllis und H. Sara etc. Burmeister gB. 2, 266.
3) (nlat. nach skr. mótschâ, arab. mos) ein Geschlecht exotischer Bäume, Musa, dazu: Die M. der Weisen, M. sapientium; Affen-M., M. troglodytarum etc., vergl. Pisang und Pampelmus. 4) s. Muße.