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munter
Múnter, a.:
Ggstz. von schläfrig und matt, von fröhlich aufgeweckter Regsamkeit und frischer Lebhaftigkeit; solcher Stimmung gemäß oder auch: sie erregend: Und sinken ohnmächtig ermüdete Glieder, | das Herz, es ist m., es regt sich, es wacht, | es lebt den lebendigsten Tag in der Nacht. G. 10, 270; Der Reiz, der mich in tiefen Nächten m. erhielt, ist hin, der mich des Morgens aus dem Schlaf weckte, ist weg. 14, 78; Er hüpfet leicht und m. | von Baum und Busch herunter. 1, 32; Als der Thau .. mich wieder erfrischte und m. machte. 28, 252; M. und zufrieden ging ich von dannen. 49; Ging m. und vergnügt nach Paris. 376; Einmal ist sie m., meist betrübt. 11, 145; Sie bleibt mir hold und m. 4, 6; Über dem düstersten Fichtenwald, über dem m–sten Buchenwald. 40, 23; Muntre Werke, heitere Gedichte. 22, 164; 162; Aufs m–ste mit Epheu dekoriert. 6, 356; Wer singt schon wieder? | Wer ist’s? Der muntre Seifensieder. Hagedorn 2, 118; Sie treiben m. den Schlaf vom Auge. H. 15, 10; Lerche, . |du muntre Freundin des frühen Fleißes. ebd.; M–e Bergbäche rieseln. Hettner gR. 226; M. wie ein Wiesel. Höfer Leb. 270; Erst tanzte sie Menuett, einen m–n [Tanz] darauf. Immermann M. 3, 112; Ich will dem .. Wasser .. ein Gräbchen schaufeln, | daß es m. rinne. Schefer Laienbr. 273; Der Rebe muntres Laub. Sch. 52a; Mit des Lorbers m–n Zweigen. 57a; M. entbrennt, des Eigenthums froh, das freie Gewerbe. 76a; Dann fließt die Arbeit m. fort. 77a; „Ist der König m. [auf]?“ Noch nicht. „Er trug mir auf, ihn früh zu wecken.“ 564b; Tausend Gedanken, die mir durch den Kopf gingen, erhielten mich m. 741b; M. und wach. V. Il. 10, 182; Ein m–er Gesell. Werner Osts. 1, 23 etc. So gestärkt und eichhörnchen-m. fühlte ich mich. Goltz 2, 398; Lerchen-m. etc.; Fensterladen, hinter dem seine Tochter hell-m. hervorguckte. Kinkel E. 134; So ist er der Nimmerstill und der Immer-m. und hält Alles rege. Grube 3, 298 etc.
Anm. Ahd. muntar, mhd. munder, vgl. Muster, Anm.