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Munk
Múnk, m., –(e)s; –e:
(schwzr.) Murmelthier. Stalder 2, 220; Mure montana, woraus die Tiroler Urmenten .. und vielleicht die Deutschen Murmelthiere gemacht haben. In Glarus und den kleinern Kantonen heißen sie M–e, im Bernerbiet Murmeli, im Wallis Murmetli und Mistbellerli. Tschudi Th. 547 und übertr. auf mürrische (sauertöpfische) Pers.: Wie kann Eins also ein Munn-Aff sein, ein M. und ein Mummelthier? Keisersberg (Wackernagel 3, 55 Z. 32) etc. s. Frisch 1, 674b ff.
Anm. S. muh, mum. Nach der Stimme des Thiers („sie murren und bellen.“ Stumpf 610a), wie die Bez. Murmelthier etc., obgleich hervorgegangen wie ahd. muremunto, murmenti, mhd. mürmendin, aus der lat.-it. Benennung der Bergmaus (s. o. und Stumpf 609b) etc. doch in Umdeutung das „murmelnde Thier“ bez., ähnlich frz. marmotte, s. Diez 218 und 683. Vgl. schwzr. munken intr. (haben), ähnlich wie mummeln (s. d. 1 u. 2) sowohl murren u. brummen, übrtr. mürrisch, verdrießlich (schwzr. munkisch) sein, als auch muffeln und käuen, Jenes z. B. auch: So thust du sauer sehen, munken, | als ob du Essig habst getrunken. HSachs G. 1, 104; 149 etc. Ferner auch: Munket Einer [etwa lässt er einen Laut hören, muckst er] und thut das Maul etwas zu weit auf. Matthesius Sar. 214 und nam. auch im Sinn des heute gw. munkeln: murmeln, Etwas nicht laut und entschieden äußern, sondern es nur als dumpfes, dunkles Gerücht oder heimlich und leise aussprechen (plattd. auch mumpeln. Brem. Wörterb. 3, 201): Man munket, sie wollten die Land verkundschaften. Aventinus, s. Schm.; für die sich anschließenden Bedd. von munkeln (s. d.) die den Begriff des Heimlichen, Verdeckten gemeinsam haben, vergl. man Mauke 2 und meucheln. Über andre vralt. Bed. von Munken. Frisch u. Frommann 3, 29