Mulde
mulden
muldig
Múld~e, f.; –n; Müldchen, lein; –n-:
1) ein längliches flachrundes Holzgefäß in der Form etwa wie ein kleinerer (d. h. höchstens die Hälfte erreichender) Abschnitt einer nach der Längsrichtung durchschnittnen Eierschale oder hohlen Walze, eig. und zunächst aus einem Holzblock gehauen (s. Moldenhauer), so z. B. nam. ein Backtrog etc., dann verallgemeinert überh. Gefäße von der beschriebnen oder ähnl. (Becken-)Form, auch zuw. als ungefähres Maß, — (Nbnf. Molde, Molle etc.): [Den Lehm] in die M–n hinein. A. 1, 369; Ich will die M. [den Backtrog] drauf decken. 3, 77; Wenn ich meine M. Teig eingemährt habe. rhD. 2, 114; In hölzernen Trögen und M–n. 2, 184; M–n und Körbe | wieder füllen. A. 11, 116; Aus tannenen M–n dem Federvieh Körner streuen. Volk. 1, 17; Sein Teig liegt in der „Multen’ oder im Trog. Ul. 27; Soonw. 153; Ob wir voll bis oben schütten | alle M–n, Körb’ und Bütten. 3, 209; Aus mir macht man die „Mültelein“. 2, 39 Z. 27; Einen solchen Haufen großes Geld, daß ich es mit großen M–n ausgemessen. Luc. 1, 120; Einen Arm voll Holz und zwei Mollen [M–n] Torf in den Ofen legen etc. Sprchw.: Es gießt (s. d.) oder regnet wie mit M–n; Fängt es an zu pladdern wie mit Mollen. Lammf. 1, 214; Ohne auf den Regen zu achten, der wie aus M–n niederstürzte. Musik. 1, 100, vgl.: Wenn’s m–n-weise gießt. 6, 339 etc. Auch Zsstzg. z. B.: Bloß die Scharret, so was an der Back-M. hängen geblieben. Gv. 398; Bade-M., flache Wanne zum Baden neugeborner Kinder, auch: Die Bademolder. 2, 401; Blei-M. [s. Anmerk.]: ein flaches, längliches, viereckiges Gefäß (gewöhnl. zwei Ellen lang, ¹ Elle breit u. ebenso tief), worein in Schmelzhütten das Blei gegossen wird, daher: M–n- oder „Mollen-, Mullen- Blei“ 690); Butter- M., zum Auswaschen der Butter, dann auch: m–nförmige Butterbüchse. Feucht-M., bei den Buchdruckern mit Wasser zum Anfeuchten des zu bedruckenden Papiers; Fleisch-, Korn-, Nudel-, Torf-, Wasch-M. u. ä. m. — 2) (s. 1) Bergb. und Geol. etc.: muldenförmige Vertiefung, wie die entsprechende Hebung „Sattel“: Mit deutlichem Einfallen gegen die Mitte der M. Gsch. 269, vgl.: Mächtige Flöze, die besonders in m–n-förmigen Vertiefungen zwischen parallelen Bergzügen .. eingelagert sind. 231; Daß das Thal in seiner Mitte fast gar keine Fläche hat, sondern das Erdreich, wie eine M., sich gleich von der Arve aus gegen die höchsten Gebirge anschmiegt. 14, 195; In einem m–n-förmigen Thal. 229; Ein klares Wasser, das in eine natürliche M. strömte. Tag. 2, 209; Die in der M. des Thals ausgebreitete Häusermasse. gR. 227; K. 1, 166; An der M. des Hangs. gari 2, 386); In solchen M–n oder Becken. 1, 1, 60); 1, 569; Die Schichten bilden .. in manchen Gebirgen gänzlich zusammengepreßte „Sättel“ und „M–n“. EE. 432 etc. Dazu: Man nennt diese schneegefüllten meilenweiten Gründe die Firn-M–n. 173; Th. 474 etc.; Die von duftenden Matten durchzogene Thal-M. FB. 1, 5 etc. —
~en, tr.: muldenförmig machen, dazu (Bauk.): Muldung, ein meist aus gebogenen Linien bestehnder Zierrath, Theile eines Gebäudes senkrecht oder wagerecht einzufassen. In der alten Kunst kannte man als vorzügliche Muldungen die Leiste .., den Reifen etc. 2, 247) etc. u. Zsstzg. z. B.: (Bauk.): Derabgemuldete Rand der Balken. und Steinpfeiler. 248, ferner: In einer Felsenwand .. hat man .. eine senkrecht ein gemuldete Vertiefung von unten bis oben durch künstliches Mauerwerk geschlossen. Or. 1, 149 etc. —
~ig, a.: muldenförmig oder mit Mulden (2) versehn: Ein m–es Land, wo schmale, flache Thäler mit flachen, langen Hügeln wechseln etc.
Anm. Mulde, auch Multer Fr. 430 etc., s. Malter 3a und Anm.) mhd, mulde und multer, s. 2, 232a, wohl zunächst als Backtrog und Mehlgefäß zu „mahlen“. Zu „Bleimulde“ wäre vielleicht franz. moule, engl. mould (s. Model, Anm.) zu erwägen.
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