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mücheln mucheln
Mücheln, múcheln, intr. (haben):
dumpfig (nach Schimmel oder Moder), anbrüchig riechen: Das Mehl müchelt. Adelung; Da .. die Pilze nur eine Art von lebendigem Fäulnisproceß sind, so riechen sie meistens unangenehm oder müchelnd. Oken 3, 33 etc.; Das Mehl, die Butter muchelt. Campe.
Anm. S. Schm. 2, 545: „müecheln, müechte(l)n, müechzen, müchleinen“ und die Bem. dazu (auch mucken, Anm.), ferner vgl. lat. mucor, Kahm, Schimmel, mucere, kamig, schimmlig sein, gr. μμνος, Schleim etc., wie auch: Muff = Schimmel (vgl. Much), muffen, müffen, müffzen (= mücheln, müchzen, z. B.: Der Hafer war müchzend. Musäus Ph. 1, 59) und entsprechende roman. Wörter. Diez 234. Dazu: much(e)lig, müch(e)lig = müchelnd, in derselben Bed.: muffig, müffig, ferner: Der dumpfigen multigen Luft, die sich schnell in geschlossenen Schiffsräumen findet. Bucher Nat.-Z. 13, 163 etc.; Die Gerste muß zum Bierbrauen trocken, von frischem, nicht mulstrigem Geruch sein. Karmarsch 1, 195; Die Vegetation war weit und breit herum mulsterig, übelriechend und von jenem eklen Grün, wie es etwa die faule Pflanzendecke mit stehendem Wasser zeigt. Kürnberger Am. 301; Erbsen und Bohnen find hier so mulstrig wie die Schwerenoth. Schlegel Sh. 6, 41 vgl.: Der sich sein Lebenlang mit einem trefflichen Autor abarbeitet, ja abmulstert. Zelter 5, 239 [etwa = abmaracht, bis zur erschöpfenden Schwäche abarbeitet]. Über die nicht sicher ausgemachte Herstammung der obigen Wörter vergl. Riemer gr. Wörterb. s. v. μνcω und μμśd, ferner zu mulstrig molsch, Malz.