Mörser
Mörser, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) tiefes Gefäß, Etwas darin mit einem Stößel (M.-Kolben, M.-Keule) zu zerstoßen, klein zu stampfen oder zu zerreiben: Messingne, eiserne, steinerne M.; Zucker, Gewürz im M. stoßen; Der Apotheker stößt, reibt und mischt die Ingredienzien zu Arzneien im M.; Malmte sie im M. Ar. 3, 348 etc. — 2) (s. 1) auf Schiffen, ein Gehäuse aus Kupfer oder Messing, worin sich die Kompaßscheibe dreht. — 3) (s. 1) Art groben Geschützes mit kurzem weitem Flug, aus welchem Feuerkugeln, nam. Bomben geworfen werden: Stehende M.; Hängende M. etc., s. Zsstzg. Vralt. übrtr., s. Seufzer-M.
Anm. Lat. mortarium, M. als Stampfgefäß etc., dann auch: Mörtelpfanne und der Mörtel (s. d.) selbst. In dieser letzten Bed. entspricht mhd. morter 2, 224, vgl. Mörter, Mörterich etc.), in der ersten ahd. mortari, morsari, mhd. morsaere, morsel. Urvrwdt. viell. morsch (s. d.), zermorschen etc., vgl. 3, 206: Murt, was klein zerrieben ist, Mörtel; murten, zerreiben, zerstoßen. Nbnf.: Den Mörsel und den Stößer. M. 238 etc., s. Küchen- und Seufzer-M. Frz. mortier, m. (spr. mortjē) und danach (3) in Mz. auch: Die Mortiere und Vierzwanzig- pfünder. Y. 1, 320.
Zsstzg. z.B. nach dem Stoff: Eisen-, Messing-, Metall-, Stein-M. (s. u.), ferner z. B.: Apothēker- [1]. — Blóck- [3]: in einen Block eingelassen, Ggstz. Laffeten-M. — Bómben- [3]. —
Dóppel-: früher üblich, zum gleichzeitigen Werfen zweier Bomben. — Erd- [3]: ein schräg in die Erde gegrabnes Faß, das, mit Pulverladung versehn und dann mit Steinen, Kugeln etc. gefüllt, diese gegen den Feind schleudert. — Fēūer- [3]: In einen F. geladen und in die Luft geschossen. Sch. 1079b. — Fūß- [3]: mit angegoßnem Fuß vom selben Metall, stehender od. Schemel-M. — Hāken-, Hánd- [3]: für Handgranaten. — Hänge- [3]: mit Schildzapfen in der Mitte, woran er in den Pfannen der Lafsetenwände hängt. — Kómpaß- [2]. — Küchen- [1]: Mit Küchenmörseln. Arnim 111. — Laffēten- [3]: auf Laffeten ruhnd, Gegensatz Block-, Fuß-M. — Lánd- [3]: im Gegensatz zu den See-M–n (s. d.). — Prōbe- [3]: Zum Probieren des Pulvers bedient man sich am besten des P–s, eines gleichen, gewöhnlich unter 45 Grad gegen den Horizont geneigten Mörsers, aus welchem man mit genau abgewogenen kleinen Mengen der zu probierenden Pulversorten eine bronzene massive Kugel wirft und die Wurfweiten bestimmt. Karmarsch 3, 113. — Rēībe- [1]. —
Schēmel-: Fuß-M. — Schíffs-, Sēē- [3]: auf Schiffen, den sogenannten Bombardiergallioten, — schwerer und länger als die auf dem Lande gebräuchlichen. — Sēūfzer- [3]: übrtr. (vralt.): Was er in die Luft vor Seufzermörsel löst. Scultetus (L. 8, 296), was er für Seufzer abschießt, aus der Brust entlässt etc. — Spréng- [3]: Petarde. —
Stēīn-:
1) aus Stein. — 2) [3] zum Schleudern von Steinen oder steingefüllten Körben. — Stōß- [1]. — Wúrf- [3] etc.
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