Morden
Mórden: durch Mord (s. d.) tödten:
1) intr. (haben): Sie sengen, brennen und m. 9, 112; Gemordet | hast du, ich hab mein Theuerstes vertheidigt. 540b; So dort unter die Freier hineingestürzt in dem Saale | mordeten wild sie umher. Od. 22, 308 etc., veralt.: Zu stehlen, zu mörden. B. 1b etc. Nam. oft im substant. Infin.: Lügen, M., Stehlen .. hat überhand genommen. 4, 2; 6, 7; 33, 26; Schnaubete mit Drohen und M. wider die Jünger. 9, 1; Ein M. und Brennen ins Blinde hinein. Tag. 187; Mit Stehlen, Rauben und M. 5, 241; Noch drei Tage dauerte das M. 1075b; Ein fürchterliches M. sei geschehn [Blutbad]. 390a etc. —
2) tr.: eig. (häufiger er-m.): Seine Entronnenen zu m. 14; Daß er .. sie überfalle und morde. 21, 22; Wenn ihr dies Herz durchbohrt, | gemordet habt ihr, nicht getödtet mich: | in seinem Busen lebt mein andres Ich. Arr. 110; Wie du Lampen [den Hasen] gemordet. .. Wer sollte glauben, der Widder | würde Lampen er-m.? 5, 239; Nicht Ihr habt ihn gemordet, Andre thaten’s. 408a; Mich meuchlerisch | zu m. 493b; Seitdem er den Mörder Ägisthos | tödtete, welcher ihm tückisch den herrlichen Vater gemordet. Od. 1, 301 etc., auch übertr. (häufiger als er-m.), z. B.: Mir war’s, als hört’ ich eine Stimme: Schlafe nicht länger! Makbeth mordet den Schlaf! ... Schlaft nicht mehr! Glamis hat den Schlaf ermordet! Und dafür wird Cawdor nicht mehr schlafen. 294b ff., vgl. 563b; Er schläft! o mordet nicht den heil’gen Schlaf! [den Schlafenden] 402a etc., auch: Das Glück | des holden Zöglings müsst ich m. helfen. 13, 259, vernichten; Du hast den Frieden meines Hauses gemordet etc. —
3) Zu 2 selten: Die gerichtliche Mordung des alten Sokrates. 22, 296, gw. Ermordung oder Mord. S. auch Mörder.
Zsstzg. z. B.: Āūs-, tr.: durch Morden ausleeren: Das gedemüthigte ausgemordete .. Lacedämon. Fallmerayer Mor. 1, 52. —
Dahín-: hin-m. — Durch-, tr.: mordend durchziehn: So durchmordet denn die Welt, bis von der ganzen Menschheit nur noch Einer übrigbleibt. Börne 3, 19. — Er-, tr. [2]: Einen e. (ver- alt.: ermörden, z. B. Brant Narr. 62 v. 20; Büchsenm. 2; Schaidenreißer 10b; 11a; 13b; 14a; ermürden. Stumpf 420a etc.), gw. statt morden: Da er befand, daß sie ihn wollten ermordet haben, ließ er sie tödten. 1. Macc. 16, 22; Unschuldiglich ermordet. 2, 4, 36 etc.; E. lassen kann sie mich [Elisabeth die Maria Stuart], nicht richten. Sch. 414b; 397b; Dort mit geschliffenem Schwert ermordet sie. V. Od. 22, 443. Ungw. mit unpersönl. Subj.: Er verfiel in ein pestilenzialisches Fieber, das ihn in wenig Tagen ermordete [hinraffte]. G. 29, 126. Auch übertr.: Ermordet nicht mein ganzes Glück! B. 54b; Die Unschuld e. Göckingk 3, 46; Dieser König hat meine Ehre ermordet. Klinger 2, 42; Der seine Genüsse ermordet, weil ihm keiner einige Mühe kostet. 6, 49; Seine Ruhe war schon ermordet. 8, 314; Der [in der Brautnacht] ermordten Jungferschaft. Mühlpforth 2, 19; Wer giebt ihm die ermordete Ehre wieder? IP. 2, 48; So lange dieser Sinn in uns nicht zu e. ist. 34, 11; Schlaft nicht mehr! | Den Schlaf ermordet Makbeth etc. Sch. 563b etc. — Dazu (eig.): Daß sie nur etwa vier bis sechs von den Ermordungen der Bartholomäusnacht auf dem Gewissen habe. Sch. 1078a; Bei vieler Männer Ermordungen warst du zugegen. V. Od. 11, 416; Der Freier Ermordung. 23, 137; 22, 63 etc. Ugw.: Ermorder, s. Mörder. —
Hín-: Einen, übertr. Etwas h., morden, so daß er, es hin, dahin ist. Droysen A. 2, 40; Warum in feiger Seele hast du diesen Mann | nicht selber hingemordet? WHumboldt 3, 91; Die blutigen Schatten .. all der von ihm oder burch ihn hingemordeten Opfer. Stahr Jahr. 2, 150; Wiedasch Od. 15, 278; Ein Rächer der hingemordeten Freiheit. —
Mēūchel-: meuchlings morden, gw. tr., eig. und übertr.: Dieses Auge, sonst nur Liebesblicke wechselnd, suchte die dunkeln Wege des Vertrauen und meuchelmordete die Sorglosen. Börne 2, 299; Als hätten Buben die ganze Ernte muthwillig geköpft und gemeuchelmordet. Kürnberger Am. 375; Die Heiligkeit eines reinen Familienlebens gemeuchelmordet. 456; Die seinen Vater gemeuchelmordet hatten. Sealsfield Leg. 2, 98; Verrina meuchelmordet den Fiesko. Stahr Nat.Z. 8, 43 etc. — Nīēder-, tr.: mordend niedermetzeln: Sich des Sieges erfreuend und niedergemordeter Feinde. G. 5, 118. — Ver-, tr.: (veralt.) er-m. Weidner 75 etc.
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