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Mohr
I. Mōhr, m., –(e)s; –e; -:
eine Art festen, dichten Zeugs aus Seide, Wolle etc., meist gewässert oder moiriert: Die Weiber haben einen Rock von schwarzem wollenen M. Bucher Nat.-Z. 8, 391; In schwarzen M. war sie gekleidet. Sch. 712a; Ein Gezelt von reichem M. W. 10, 190; Silber-M.; Das Kleid war weißer M. Zachariä 1, 210; W. 1, 110; Gold-M.; Seiden-, Wollen-M. etc.
Anm. Frz. moire (spr. moār), M. (und das gewässerte Aussehn von Zeugstoffen), engl. mohair, wohl aus dem Orient stammend. Dazu: Mohren, moirieren (spr. moar–), tr.: wässern, d. h. Zeugstoffen die Eigenschaft mittheilen, durch ungleiche Zurückwerfung der Lichtstrahlen von ihrer Oberfläche eine wie Wellen oder Wasserströme aussehende Zeichnung darzubieten, zu welchem Zweck man die mit Wasser besprengten und dann halb getrockneten durch ein Walzwerk gehen lässt oder in der Mange bearbeitet oder auch nur heiß presst, s. Karmarsch 2, 662 und vgl. G. 37, 361. Ferner: Mohren, a.: aus Mohr bestehnd, moiriert: Dieses mohren Kleid. Zachariä 1, 254; An einem „schwarzmoornen“ Bande. Thümmel 7, 183.