Faksimile 0319 | Seite 317
Faksimile 0319 | Seite 317
Mittler Mittlerei Mittlerschaft
Mittler, m., –s; uv.; -:
1) Jemand, insofern er mittelt oder vermittelt (s. d., wie überh. die Zsstzg. von mitteln), Vermittler, weibl. M–in, auch von personif. Ggstdn. Oft bibl. von einer Mittelspers. zw. Gott und Menschen, z. B. von Moses. 2. Mos. 20, 18 ff.; 5, 5, 5 und nam. von Christus 1. Tim. 2, 5; Gal. 3, 19 ff.; Hebr. 8, 6; 9, 15; 12, 24; Uz 2, 230 etc.; Wie die Sprache . . | der M. der Gedanken ist. Cham. 4, 196 ff.; Das Volk nahm die Priester zu M–n und Dolmetschern an. Forster Voln. 162; Als letzter Hort des europäischen Festlands die Rolle eines allgemeinen M–s zu spielen. Gentz 1, 186; Ein Mittelsmann zu werden und die Verbindung der Liebenden zu befördern. . . Als Wilhelm sich zum M. anbot. G. 16, 56; 15, 19; Die verschmitzte kleine M–in. 13, 223; Himmlische Schönheit, du M–in zw. Göttern und Menschen. 31, 13; Die sanfte Schmeichelei, | die M–in vergnügter Buhlerei. Hagedorn 2, 190; In diesem Zwist dien’ ich zur M–in. 285; So sei indeß S. Paulus unser Scheidesmann und M. Luther 6, 114a; Gott wehre den bösen M–n [Zwischenträgern], so solchen Unlust zw. Ew. Gnaden anrichten. SW. 56, 28; Feuer und Wasser sind die großen M. aller chemischen Verwandlungen. KMüller Nat. 4, 61b; Jst das Gewissen der eingeborne M. jedes Menschen. Novalis 1, 168; Opitz 1, 100; Einen staatsklugen M. Sch. 775b; Der heiligen Kathrinen | zur M–in sich zu bedienen. W. 11, 231 etc. 2) zuw. etwas in der Mitte Stehendes, z. B.:
a) bei einigen Handwerken ein Mittelding zw. Gesell und Lehrling.
b) die Äsche (Salmo thymallus) im dritten Jahr. —–
c) M., Mittling, eine Art Gewebe, s. Schm. 2, 652.
~ēī, f.; –en:
(selten) Halbheit: Denn ich solchen M–en allzeit bin feind gewest. Luther SW. 61, 21 etc., auch wohl verächtl.: das Treiben eines Mittlers.
~schaft, f.; 0:
Mittleramt: Christus im ganzen Umfange seiner M. Devrient 1, 16, auch: Der Klerus, der das Mittlerthum bewahrt. Rosenkranz Centr. 55 etc.