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misslich Misslichkeit
Mísslich, a.:
dessen Ausgang unsicher und ungewiß ist, leicht fehlschlagen kann, bedenklich, gefährlich, fatal etc.: M–e Lage (G. 5, 136), Umstände (16, 147), Situation (Sch. 896a); Ein so m–es Wagestück, wobei man Gefahr lief, die Frucht aller vorigen Siege .. zu verscherzen. 865a; Ihr bischen Witz und Laune auf ein so m–es Spiel zu setzen. W. 19, 153; Es steht m. um Etwas, um Einen (G. 15, 278); es sieht m. mit Einem, mit Etwas aus (17, 222; 20, 158; 21, 245 etc.); Sie sehn nun selbst, welch ein gefährlich Amt | es ist, das Sie vom Hof mir überbrachten, | wie m. die Person, die ich hier spiele. Sch. 334b; Es ist aber doch m., Jemand ins Angesicht 631b etc.; Wer kann denken, was Gott will? Denn der Sterblichen Gedanken sind m. [dem Jrrthum ausgesetzt, unsicher etc.]. Weish. 9, 14; Sprchw.: Halt, was du hast; kriegen ist m. Schottel 1132b; Siehe für dich, Treu ist m. 1126b etc. Veralt.: Die m. [dem Mißverständnis ausgesetzte, zweideutige etc.] Sprache. Luther 1, 97a und niederd. von Pers. = mißmüthig, unzufrieden. Brem. Wörterb. 3, 167.
~keit, f.; –en:
das Mißlich-Sein (o. Mz.) und —: etwas Mißliches, Fatalität etc.: Alle M–en und Herbheiten des irdischen Daseins. Auerbach D. 1, 275; Die eine dieser M–en empfinden. Gervinus Lit. 5, 373; Das Verhältnis eines neu eintretenden fremden Geschäftsmannes hat immer eine M. G. Br. 40b; Alle mit Mühe zurückgedämmten M–en seines Lebens. Gutzkow 11, 122; Höfer Leb. 134 etc.