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mindern
Mindern: 1) tr.:
minder, weniger, geringer machen (häufiger ver-m.): Ich will sie mehren und nicht m. Jer. 30, 19; Von eurer Arbeit soll Nichts gemindert werden. 2. Mos. 5, 11; 8; Der Tod des Hahns sollt’ ihre Plage m. | und er vermehrte sie noch mehr. Gellert 1, 176; Doch hast du selbst | durch weise Vorsicht die Gefahr gemindert. G. 35, 267; Was mindert nicht die Zeit? Verarten wir nicht immer? Hagedorn 3, 12 [geringer an Werth, schlechter machen]; Auch dies Fieber wird seinen Arzt finden, der seine Anfälle wenigstens lindere oder mindere. H. Ph. 10, 384; Mein [Kriegs-]Volk zu m. Sch. 345a; Eine Treu, die keine Probe m., | kein Reiz betäuben kann. W. 20, 231; Nichts kann ihr Elend m. ebd.; Dem .. seine jährliche Bestallung gemindert worden. Zinkgräf 1, 248. Dazu: Auf Minderung des Holzverbrauchs Bedacht nehmen. DViertelj. 1, 1, 43 etc.
a) M., ab-m., beim Strumpfstricken etc. abnehmen, abkanteln (s. d. und vgl. Mindernadel). 2) refl.: minder, geringer, weniger werden: Mindert sich nicht unsere Unruhe schon, wenn wir sie einem Freunde klagen? Gellert; Bald wird dein Stolz sich m. G. 4, 130; Das Unglück mindert sich, das Glück wird größer. 10, 220 etc. 3) intr. (haben) = sich m., abnehmen, nam. schwzr.: Man hätte des Drecks austragen mögen, soviel man gewollt, er hätte gar nicht m. wollen. Gotthelf Sch. ..; Weil seine Kundsame mindert. Pestalozzi 4, 391 etc.
Zsstzg. z. B.: Áb-, tr.: in bestimmtem Verh. mindern und abnehmen machen: Eine besondere Kasse, deren Zuflüsse durch Edikte mit Zugrundelegung eines eigenen respektive abgeminderten Modus bewirkt werde. Mecklenb. Landtagsverhandl. (27. Nov. 1860); Eine A. der Strafzeit, welche zwischen g und ¹z variierte. IWiggers Unters. 196 etc., s. [1a].
Aūs-: an den Mindestfordernden oder im Abstreich (s. d.) ausbieten. Ver- [1; 2]: Etwas, eine Zahl, die Truppenzahl, das Heer, die Ausgaben um die Hälfte v.; Die Einnahmen verminderten sich, indeß sich die Ausgaben vermehrten; Das Element zu bändigen vermag | ein tiefgebeugt vermindert Volk nicht mehr. G. 13, 348; Ob die Verringerung meines Wesens nicht auch deine Neigung v. werde. 19, 67; Schmeichelnd unsern Fehlern, Alles verkürzend und v–d. Gutzkow R. 9, 283; Wenn sie [die Schaubühne] die Summe unserer Laster weder tilgt noch vermindert. Sch. 704a etc.; Die oranische Faktion, anstatt eine Verminderung zu leiden, hatte an dem Grafen von Horn einen wichtigen Zuwachs erhalten. 804b etc.