Faksimile 0296 | Seite 294
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Merk
Mérk, m., n., –(e)s; –e; –chen:
s. Mark 3 u. 4 und Merks; vrkl. auch: etwas nur eben Merkliches, ein Geringes, Bischen: Es fehlt nur ein M–chen; Ein M–chen weiter rücken. Campe; Es ist Das, genau betrachtet, auch eine Art Nigger-Geschäft, ein M–chen höher als das Fiedeln zum Tanz. ORuppius (Gartenl. 9, 279a).
Zsstzg. z. B.: Áb-: (mundartl.) Abzeichen: Juden tragen einen A. am Hut. SClara.
Aūgen-: Das, was man als Merkzeichen ins Auge fasst (vgl. Absicht, Korn 15 etc.) Ziel etc., eig. u. übrtr.: Etwas ist, bleibt Jemandes A., sein ganzes (G. 7, 304), erstes (Thümmel 4, 38), letztes (Danzel 78), vorzügliches (Sch. 1237a), vornehmstes (Stilling 4, 250), hauptsächliches (W. 8, 189) A. etc.; Etwas sein A. sein lassen; Kein höheres A. haben als etc. (W. 8, 13); Etwas zum A. haben, nehmen, behalten etc.; Sein A. auf Etwas haben (FMüller 3, 344), richten (G. 16, 191 etc.), stellen (FSchlegel Al. 59) etc.; Dies ist der Zweck, das Mal, Schießblatt und Ziel, darnach alle gute katholische Christen ihre Pfeil und A. richten müssen. Fischart B. 50b; Pope war, wo nicht sein Muster, doch sein A. G. 21 63; Erde, wie oft warst du in deiner niedrigen Ferne | mein erwähltes, geliebteres A.! Kl. M. 1, 105; Wenn Voltaire einiges A. auf die Pantomimen genommen hätte. L. 7, 2; Daß wir nicht unser A. aus dem Gesicht verlieren. 13, 54; Meinem A–e [meiner Betrachtung etc.] | widm’ ich seine Werke. Lichtwer 262; Zum Besten des gemeinen Wesens, das noch immer der vorzüglichste A. jedes guten Bürgers sein muß. Thümmel 2, 65; W. 25, 65 etc., auch: Auf sie richtete ich mein Haupt-A. Burmeister Gsch. III; Dem ist es immer Haupt- A., die Dinge .. zu sehen. Fichte 8, 54; Das Gehirn bleibt immer der Grund und daher das Haupt-A. G. 27, 173; Da der Übergang aus einer Flußregion in die andere immer der Haupt-A. mein, des Geognosten, war. 178; Das Haupt- A. des Dichters. Sch. 1237a etc.; Sein Neben-A. G. Lav. 165 etc., vgl.: Was der Spanier Aug-Gemerk. Weidner 145. Ungw. (vgl. Merkchen): Jetzt ist kein A. zu verlieren. Gutzkow R. 5, 304, ob Druckf. st. Augenblick?
Ge-: n.:
1) Merk- oder Wahrzeichen; Etwas, insofern man daraus Etwas abnehmen kann, z. B.: Fischart B. 170b; Daß der Sinn es redlich meine, haben wir nur ein G–e, | wenn nicht Worte bleiben Worte. Logau (L. 5, 267); Solcher Schlaf bringt auch noch heute solche Beut’ und solch G–e. 195; Als aus deiner Sinnen Stärke, | Jupiter nahm das G–e [wahrnahm etc.], daß etc. 117; Fielen mir viel G. wieder ein. Matthesius Lthr. 165a; Nehmen sie darob ein gewiß G. und Zeichen eines kalten Winters. Stumpf 610a; Geben sie damit ein G., sich zu versehen eines kalten Winters. 613a; 144b; An der Helike [Polarstern] nehmen Achaia’s | Männer im Meer ihr G., wie es Rath sei, Schiffe zu steuern. V. Arat. 9 etc. Auch (vralt.) Aug-G., s. Augen-M.; Ein ewiges .. Ehren-G. und Gedächtnismal ihres Siegs. Fischart Garg. 267b etc. Nam. aber:
a) (Bergb.) ein ins Gestein gehaunes Zeichen, „Stufe“.
b) (weidm.) das Blut eines angeschoßnen Thiers, das dem Weidmann die Spur zeigt, „,Fahrt“ (2e): Der Hirsch giebt G., schweißt. 2) bei den Meistersängern: das Gerüst oder Pult für die „Merker“. Augsb. Zeit. (1844) 1970b; Hagen Nor. 218 etc. Notiz: Einen V. bei Etwas machen; Welche Ausgabebücher durchsah und bei den einzelnen Posten mit dem Bleistift V–e machte. Alexis Dor. 1, Kap. 8; Mit einem V., welches Lichtwer in Gottsched’s Bearbeitung .. gemacht. (Lichtwer XLIII) FCramer. Die nöthigen V–e dazu finden sich sicher in den Akten. Benedir 10, 137, vorläufiger Vermerk (oder ob Druckf. st. Ver-M.?). Ein W. in einen Mahlbaum schnitzen. Jahn V. XXIII u. ä. m.
Ver-: Vōr-: Wárnungs-: