Mergel
mergelig
mergeln
Mérgel, m., –s; uv.; -:
ein Gemenge v. kohlensaurem Kalk und 20 bis 75 Procent Thon (vgl.: M.- Kalk mit 5 bis 20 und M.-Thon mit 75 bis 95 Proc. Thongehalt), nam. als Dünger und gebrannt zur Mörtelbereitung dienend, vgl. Steinmarg: Ein Thongehalt von 20 bis 50 Proc. bedingt den Namen Kalk-M., ein noch größerer von 50 bis 75 Proc. den Namen Thon- M. . . Ist eine beträchtliche Menge Sand mit dem Kalkstein verbunden, so nennt man das Ganze Sand-M. 2, 630; 667; Dolomit-M., Gemenge von Dolomitmasse und Thon. 1, 516; In dem salzhaltigen Dolomit-M., dem sogen. Salzthon. EE. 445; Stein-M. Gsch. 244 etc. —
~ig, a.: mit Mergel vermischt, z. B.: M–er Sand-, Lehm-, Thonboden. 1, 537, versch.: Sandiger, lehmiger, thoniger Mergelboden, wo der Mergel als Hauptbestandtheil erscheint. —
~n, tr.: 1) mit Mergel düngen: Unsere Felder zu m. und dadurch in Flor zu bringen. Hätten wir früher allé unsere schmalen Streifen Acker ab-m. [versch. 2] wollen. (55) 1144b etc. —
2) bis aufs Mark (s. d.) entkräften und intr.: entkräftet werden, in Zsstzg.: Ab-: (vrsch.
1) Einen alten Soldaten, den die vielen Feldzüge völlig abgemergelt hatten. Empf. 1, 96; Der ganze Körper war zu einem bloßen Gerippe abgemergelt. R. 1, 364; Ich will das Theater .. entnerven, a. M. 1, 53; Ich, den deine Betrübnis ganz abmergelt. 3, 35; Du mergelst dich des Tags, nicht nur jedwede Nacht, | mit soviel Weibern ab. Ibr. 12; Durch Frohndienste „abgemorgelt“ werden. SW. 35, 9; Weil er sich mit Fasten und Wachen kasteiet und abmergelt, Lthr. 5a; 103b; Matt und „abgemerckelt“. Rechtf. 80; Fat. 2, 5; 2, 93; Ob ich einen Körper durch kleine, aber oft wiederholte Ausleerungen langsam abmergele oder ob ich ihm sein Blut auf einmal abzapfe. 8, 184; Bis sie mich durch ihre verderblichen Liebkosungen zum Schatten abgemergelt. 16, 160 etc. — Aūs-: Die Seele muß .. verschmachten, a. Garg. 85a; Kraftlos, „ausgemörgelt“. Last. C 2b; 3, 39; Sehen abgenutzter und ausgemergelter aus. A. 2, 214; 191; Die Verwüstungen und Ausmergelungen, die die Kultur hinter sich gelassen. 213; Ein Husten, der ihn gänzlich ausmergelte. Rh. 3, 58; 261; Ausgemergelt an Seel’ und Leib. 192; Bis aufs Blut ausgemergelt. 3, 1, 875 Z. 12); Ausgemergelte Provinzen. 257; Der Aal .. mergelt [im Meer] aus und stirbt bald. 3, 633; Es kann nicht anders als den Boden a. Nachg. 190; Ros. 76a; Ausgemergeltes Persönchen. 6, 52; Hohl war sein Blick, | ihn hatte herbes Elend ausgemergelt. Sh. 1, 150; Bleichen .. und vom siebentägigen Fieber ausgemergelten Tragikern. 13, 250; 9, 84; 15, 155; Luc. 1, 266 etc. — Er-: (vralt.) Ein schön und geiles Weib | ermerglet bald den Geist und Leib. 815.
Anm. Mergel, ahd. mergil, mhd. mergel, lat. marga (s. H. N. 17, 4, vgl. 383). — Mergeln 2 (vgl. Einen m., ihm zusetzen, ihn plagen), meist zu „Mark“ gezogen, doch vgl. auch lat. marcere hinwelken etc.
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