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melk
II. Mélk, a.. (vom Vieh) Milch gebend, milchend (s. d.):
Eine Kuh, die eben m. geworden. Möser Ph. 4, 302; Funfzehn m–e Kühe, acht gelde Rinder (s. gelt). Schweinichen 2, 152; 3, 35 etc.; Wenn die Kuh gelt ist und während der Zeit gemolken wird, so heißt sie eine alt-m–e, wenn sie gekalbt hat und von Neuem gemolken wird, eine frisch-m–e [oder neu-m–e]. Nemnich 1, 646 etc. Auch im Ggstz. zu güst, gelt = trächtig: Die Blässe ist m. und wenn sie verkalbt etc. Immermann M. 3, 8. Vergl.: Melkbare Kühe. Talvj 2, 254; Eine frischmelchige Kuh. Gotthelf U. 1, 256; Alt- und neumelch. Schm. 2, 568 und: Milchenes Vieh. Adelung etc.
Anm. Ahd. mëlch, mhd. mëlch, mëlc, vgl. Milch, goth. miluks, ahd. miluh, miloh, mhd. milch und melken, ahd. mëlchan, mhd. mëlchen, mëlken, wie auch Molken, mhd. molchen, n. Das „k“ statt des noch mundartl. „ch“ (s. Schm. 2, 569; Stalder 2, 207 und 213) ist ursprüngl. niederd. Urvrwdt. gr. αμé4γ, lat. mulgeo, melke (vgl. auch αμééργα, ἄμéρ und mulceo, streiche, presse etc., malkern) und russ. ꝛooko Milch etc.