Meise
Mēīse, f.; –n; Meischen, lein; –n-:
eine Gattung kleiner lebhafter Singvögel mit pfriemen- oder fast schon mehr kegelförmigem, an der Wurzel mit Borsten besetztem Schnabel und mit spitzen Nägeln an den ganz gespaltnen Zehn, womit sie flink klettern, Parus, mit vielen Arten (s. Zsstzg.), ohne Zusatz meist die Kohl- und die Blau-M.: Die blaue M. piepet laut. 60; Die M. zippt, kollert etc.: M–n fangen, s. M–n- Kasten oder -Schlag, -Tanz, -Sprühe, ferner: Baßgeige, Leier (4f).
Anm. Ahd. meisa, mhd. meise, niederd. (vrkl.) meeske, — dazu frz. mésange, s. 686 — wohl nach der Ähnlichkeit mit einem Mäuschen vgl. die engl. Bez. muskin, Tit-mouse (auch Tom–tit) und für die Form „Meese“ neben Maus 3, von freilich zu dem vralt. M. = Tragkorb, Tragreff (s. 2, 628 und Mehse 2, 205) gestellt, vgl. Meste 3 und Schachtel, Anm.
Zsstzg. sehr zahlreich, s. Nemnich; Oken; Döbel 1, 66; Tschudi Th. 94 ff.; 127 etc., ferner scherzh.: A-M–n und B-M–n. Kinkel E. 71, s. Ameise, — so z. B.: sch(en)-: P. palustris, nach der röthlichgrauen oder Aschfarbe, auch: Garten-, Grau-, Groß-, Hanf-, Hunds-, Koth-, Mönch-, Murr-, Nonnen-, Pfützen-, Platten-, Riet-, Rind-, Rohr-, Sumpf-M. und Mühmchen. —
Bārt-: P. biarmicus, mit einem Federbart hinter den Mundwinkeln, s. Mann 15b. —Bérg-: Schwanz- M. —
Bēūtel-: P. pendulinus, ein sehr künstliches Nest in Gestalt eines Beutels aus ineinandergefilzten Pflanzenstoffen bauend und es an einer Schnur aus denselben frei an einem Rohrstengel oder Weidenzweig überm Wasser aufhängend, auch: Florentiner-, Pendulin-, Sumpf-, Weiden-M. — Bīēnen-, Blāū-: P. caeruleus: Dazwischen kollert die Tann- und Blau-M. Tschudi Th. 127 etc., auch Jungfern-, Käse-, Mehl- (Merl-), Pimpel-M. (nach dem Ton, s. gimpeln und pimpeln, — verderbt: Pinel- und Bienen-M.), auch Blaumüller. —
Bránd-: P. major, auch Kohl- und Schwarz-M., nach dem brand- oder kohlschwarzen Kopf, ferner: Finken- (s. d.), Groß-, Pick-, Spiegel-M. —
Brāūn-: schwzr. = Gimpel, Blutfink. Cschudi Th. 88. —
Dámm-: Holz-M. Spate. —
Finken-: Brand-M., wohl nach dem feinen Ton des Gesangs (s. Finke, Anm.), den man deutet: Zit [Zeit] ist da. —
Florentīner-: Beutel-M. — Gárten-, Grāū-: Asch-M. —
Grōß-: Brand-M. —
Hánf-: Asch-M. — Hāūbel-, Hāūben-, Hēīden-: P. cristatus, mit einem Strauß auf dem Kopf, auch: Kobel-, Kupp-, Schopf-, Strauß-, Töppel-M. —
Hólz-: P. ater, auch: Wald-, Tann(en), plattd. Dann- und bei Spate Damm-, ferner: kleine oder graue Kohl-, Hunds-, Kreuz-, Sperr-, (Speer-)M. —
Húnds-: Holz- u. Asch-M., s. Murr- M. — Júngfer(n)-, Kǟse-: Blau-M. —
Kérb-: die Gattung Euphone. —
Kōbel-: Hauben-M. —
Kōhl-: Brand- und Holz-M.: Das Gezippe der K–n. Tschudi Th. 127. —
Kōth-: Asch-M. —
Krēūz-: Holz-M. —
Kúpp-: Hauben-M. —
Lasūr-: Die prachtvolle nordische L. Tschudi Th. 95. —
Lóck-: eine Meise als Lockvogel: Lock- oder Ruhr-M–n. Döbel 2, 257b. — Mêhl-, Mérl-: Blau-M. —
Mönch-: Schwanz-M., vgl.: Bergmönchsmeise, P. cinereus montanus. Tschudi Th. 95. —
Mōōr-: Schwanz-M. —
Múrr-: Asch-M., ob nach dem Ton, vgl. Hunds-M. und marren, oder von dem Aufenthalt im Moor, s. Pfützen-, Koth-M. —
Nónnen-: Asch-M. —
Pélz-: Schwanz-M. —
Pendulīn-: Beutel-M. —
Pfützen-: Asch-M. —
Píck-: Brand-M. — Pímpel-, Pīnel-: Blau-M. —
Plátten-: Asch-M. —
Prácht-: die Gattung Tanagra in Süd- amerika. — Rīēt- (Rínd-), Rōhr-: Asch- und Schwanz-M. —
Rūhr-: s. Lock-M. —
Schlēīer-: Die Sch. ist blaulicht, die Brust weißlicht und hat eine ganz weiße Platte über den ganzen Kopf. Döbel 1, 67. —
Schnēē-: Schwanz-M. —
Schópf-: Hauben-M. —
Schwánz-: P. caudatus, auch Zagel- (oder Zahl-), Berg-, Moor-, Riet- oder Rohr-, Sumpf-, Pelz-, Schnee-M., auch Pfannen-Stiel oder -Stieglitz, Weinzapfer, Backofendrescher etc. —
Schwárz-: Brand- M. —
Spécht-: Sitta europaea, Kleiber. — Spêêr-, Spérr-: Holz-M. —
Spīēgel-: Brand- M. —
Strāūß-: Hauben-M. —
Súmpf-: Asch-, Beutel-, Schwanz-M. —
Tánnen-: Holz-M. —
Töppel-: Hauben-M. —
Wáld-: Holz-M. —
Wēīden-: Beutel-M. — Zāgel-, Zāhl-: Schwanz-M. —
Zāhn-: die amerikanische Gattung Manakin, s. Mann 15b etc.
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