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Mehrheit
Mêhrheit, f.; –en:
1) von einer Gesammtheit von Personen, die sich in Theile trennt, der die größre Zahl umfassende Theil, nam. in Bezug auf die Abstimmung in Versammlungen (s. Majorität), vgl. Mehrzahl, das z. B. auch von Sachen gw. ist: Wenn unter dem Volke die M. über zwei Drittheil geht, so macht sie bei der Stimmensammlung drei Stimmen aus. Kl. Gel. 5; Daß er | den Seym Walny [Reichstag] durch die M. leitet. Sch. 665a; Ihr seht, daß euch die M. widerstrebt. .. Fügt euch in die M.! .. „Die M.?“ | Was ist M.? M. ist der Unsinn; Verstand ist stets bei Wen’gen nur gewesen. ebd.; Nicht Stimmen-M. ist des Rechtes Probe. 417b; Diesen unbesonnenen Schritt, wozu die M. der Zehnmänner .. verleitet worden. W. 14, 76; Der M. im großen Rath ganz gewiß sein. 80; Stimmen-M. 49 etc.
2) das Mehr- als-Eins-Sein, z. B.: Nicht nur aber, daß er innerlich die Vielheit unterdrückt, setzt er sich auch äußerlich der M. entgegen, d. h. er ist Der, welcher keinen Gott außer sich duldet. Schelling 2, 2, 291, nam. in der Sprachl., auch die die M. bezeichnende Form, Plural, Mehrzahl.