mehren
Mêhren: 1) tr.:
mehr, d. h. an Zahl und Menge, aber auch an Intensität größer, wachsen machen, und refl.: mehr, größer werden, wachsen, zunehmen, s. ver-m.: Seid fruchtbar und mehret euch. 1. 1, 22; 6, 1; Ich will euren Samen m., wie die Sterne. 2, 32, 13; Ich will euch wachsen und m. lassen. 3. 26, 9 [mit Fortfall eines „euch“, s. lassen 8]; Jch will sie m. und nicht mindern. 30, 19; Mehre dein Heer! 9, 29; Wer sein Gut mehret mit Wucher. 28, 8 etc.; Ans Erhalten denkt er [der König, s. a] zwar, | mehr noch, wie er mehre. 1, 99; Unsre Lust zu m. 111; Wenige Thiere nur versteht er m–d zu ziehen. 5, 42; Gegenwart des Herrn | mehrt jedes Gute. 10, 305; Welcher Lehrer spricht | die Wahrheit uns direkt ins Angesicht? | Ein jeder weiß zu m. und zu mindern 12, 90 [Etwas zuzusetzen oder wegzulassen von der Wahrheit]; Es mehrt sich das Gerücht. 13, 73; Wie mehrte sich im Umgang das Verlangen, | sich mehr zu kennen! 166; Kummer-m–d. 3, 47; Mein .. Ringen, | das Christenthum zu halten und zu m. Alb. 61; Kein Tag verstrich, der nicht mein kleines Wissen mehrte. 1, 192; Die Menschen zu m. und nähren. 5, 468a; Friede mehrt [oft: nährt], Unfriede verzehrt. Kurf. 1, 106; Bereit, der Opfer Zahl zu m. 36a; Sie .. mehrt den Gewinn | mit ordnendem Sinn. 78a; Ein Freund, .. der’s [das Glück] theilend mehrt. 399b; Er konnte | ein Vater seiner Völker sein, doch ihm | gefiel es, nur zu sorgen für die Seinen. | Die er gemehrt hat, mögen um ihn weinen. 550, für deren Wachsthum u. Größe er besorgt war, s. a etc. Im Infin. auch mit Wegfall des „sich“ (s. d. †): Täglich fühl ich sie m. [wachsen]. Gris. 38. — Dazu:
a) Der göttlichen Gnade Mehrer | sind die Lehrer. Erb. 1, 125; nam.: Der Mehrer [Vergrößrer] des Staats 3, 239), des Reichs 7, 29) etc. als Titel nach dem auf augere (m.) umgedeuteten lat. augustus, s. 707b etc. —
b) Die Mehrung. SW. 56, 107 etc., gw. Vermehrung. — 2) (schwzr.) intr. (haben) und tr.: durch Stimmenmehrheit entscheiden und das Mehr der Stimmen erforschen, s. 2, 204; Br. 304b und Zsstzg. Dazu vralt.: Mehrung, nach auch vralt.: die Beschwörung der (durch Majorität angenommnen?) Kriegsartikel durch die Truppen.
Anm. erwähnt noch als andern Stamms: m., ab-m.: abtheilen, abfinden (bei Auseinandersetzungen) und Mehrung = Kloake. Abzug.
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) [2]:
a) durch Stimmenmehrheit ablehnen, verwerfen. Schweiz α7⏑ 2, 205. —
b) das Stimmenmehr erforschen: Dann zählen die Abmehrer, hier in der Landsgemeinde die Weibel. „Herr Großweibel, habt ihr ein Mehr?“ A. 1, 315. —
2) [Anm.]. — Er-:
1) [1] vralt.: Gott woll dein Kraft und Macht e.! s. — 2) [2] durch Stimmenmehr erwählen, beschließen. — Über- [2]: an Mehrzahl übertreffen: Wiewohl sie von den „Schatten“ übermehrt waren, so trieb sie doch ihre Herzhaftigkeit, die wörtlichen Beleidigungen mit so nachdrücklichen Hieben und Stößen zu erwidern. 14, 51. — Ver- [1]: Der Tod des Hahns soll ihre Plage mindern | und er vermehrte sie noch mehr. 1, 176; Wie er die Leidenschaft dieses jungen Mannes zu brauchen, sie zu v. weiß! 10, 5; Indem ich ihre volle Schuld mir denke, | die nur durch ihren Rang sich noch vermehrt. 35, 275; Ich weiß, wie gern man eines Verfassers Werke bei neuen Auflagen vermehrt, aber ich weiß auch, wie sehr man seinen Ruhm damit vermindert. 227; Jetzt kann euer Unglück Nichts als meins v. 604b; Am folgenden Abend wurde die Gesellschaft .. mit einem Baron vermehrt. 19, 326 etc.; Seiner Freunde Gramvermehrer. Nal 180 etc.; Was durch neue Erfindungen den Wissenschaften für eine Vermehrung zuwächst. 39, 122 etc.
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