Faksimile 0268 | Seite 266
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mausig
Māūsig, a.:
1) gw. nur: Sich m. machen, mit keckem Wesen sich mehr als Einem eig. zukommt her- ausnehmen, mit Entschiedenheit auftreten und vorgehen: Wer ist denn Der, der sich so m. macht? Jch weiß nicht, aber er hat Recht. G. 25, 18; Einem Dieb, der sich mit Reden m. machen wollte. Hebel 3, 326; Heine Verm. 1, 40; Abtrumpfen, wer sich zu m. macht, und ermuntern, wer wie ein Tuckmäuser dasitzt. Immermann M. 4, 156; Der sich am m–sten macht, wenn er am wenigsten Recht hat. L. 10, 96; Die Versicherung .. giebt mir um so viel freier Feld, mich gegen das Ministerium so „mausicht“ zu machen, als ich nur Lust habe. 12, 507; Shakespeare 5, 292; Wenn er sich nicht höchst unnütz und, was man nennt, m. gemacht hätte. Dor. v. Schlegel (Dorow 4, 113); Dabei sieht das Geschmeiß, das sich kurz vorher so m. machte, so fromm aus. Zelter 5, 428; 321 etc., nach Frisch zunächst: wie ein mausernder oder rauhender Vogel sich rauh machen, sich borstig (s. d. 2) zeigen, das Rauhe nach außen kehren etc., doch vgl. auch mausen 3c und Mauskönig. 2) M., mäusig, mausig, mäusicht in der Weise von Mäusen (mause-, mäusehaft) etc., z. B.:
a) Etwas riecht, schmeckt m. (mausenzend), z. B. der Ungarwein.
b) in Zsstzg.: Du schaffst recht fledermausige Gestalten. Rückert 6, 110 etc., s. auch Blindmaus, Duck- und Kalmäuser.
c) vralt. (s. Maus 2) = muskulös: Das Fleisch wird in schlecht und gemeines, in eichelichtes und in mäusichtes Fleisch getheilt. . . Das mäusichte an allen Orten des Leibes, welche sich bewegen. Garzoni 360b; 355b etc.