Faksimile 0249 | Seite 247
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Maser masericht Maserig masern
Māser: 1) f.; –n; –chen, –lein; -:
a) ein durch abstechende Farbe sich von dem Übrigen unterscheidender Fleck, vgl. Mal, z. B.: Eine Blatter, eine M. . . Ähnliche Flecken oder Mackeln, besonders in den künstlichen Steinen. L. 8, 499, so auch eine Stelle im Holz, wo dasselbe mit wellenförmig und kraus verschlungenen Fasern gewachsen ist und die dadurch entstehnde Zeichnung (s. b; 2 und maserig): Da das polierte Holz der Birke durch schöne Figuren und M–n sich auszeichnet. Gude 2, 37 etc., ferner von den bei Hautkrankheiten sich zeigenden Flecken (s. d. I 1) und so auch in Mz.: M–n, morbilli, eine fieberhafte meist epidemisch auftretende Ausschlagskrankheit, welche aus Gruppen von rundlichen, blasrothen und etwas erhabenen Flecken besteht und mit kleienartiger Abschilferung der Epidermis endigt. Bock Diagn. 589; Die Feuer-M–n, Rubeolae (Rötheln mancher Autoren) stehen zwischen den M–n und dem Scharlach mitten inne, indem sie die Form jener und die Röthe dieses haben. 598; Die M–n haben, bekommen (auch: die Flecken).
b) (s. a) maseriges Holz, das Masêrig-Sein des Holzes und Knorren und Auswüchse, die dem Holz in der Verarbeitung das maserige Aussehn geben (vgl. 2): Die Wurzeln. .. Aus belebten, derben M–n | strecken sie Polypenfasern | nach dem Wandrer. G. 11, 171; Sehr schöne mineralische Holz-M–n aufgefunden. 40, 289; Im harten Schirrholze, in Heidebuchen, Eichen und Birken-M–n. Goltz 3, 53; Einen [Pfeifenkopf] aus Ahornmasser geschnitzt. vHorn Schmj 200; Der [Pfeifen-]Kopf war M., ebenfalls selbst geschnitzt. Waldau N. 2, 264 etc.
c) eine Art Porcellanschnecken: Die M–n (Cypraa variolaria) werden 1“ lang, sind gelblich und weißlich gefleckt, an den Seiten mit purpurrothen Tropfen wie M–n [a]. Oken 5, 465. 2) m., –s; uv.: = 1) nam. 1b, wovon manche Bsp. auch hierher gezogen werden können (vgl. bei Stalder: Der Mäscher, Mäser etc.): Die Ahornwurzeln geben den besten M. Ade- lung; Der M. wird in dem Holze auf sehr verschiedene Art angetroffen. Ders. etc., daher auch = Ahorn.
~icht, ~ig, a.:
Masern (s. d. 1a u. b) habend, nam. vom Holz, gemasert: Angesehen solches [Holz] flattericht und masericht in einander wächset. Döbel 3, 15b; Drechslerholz .. von Birken und mo serichten Eichen. 39a; Die maserige Beschaffenheit eines Holzes beruht auf der Bildung vieler Zweige neben einander. Schacht B. 219; Kommode .. von Nußbaum mit braunmasrichtem Feld. V. 1, 58 etc.
~n: 1) a.:
aus Maser oder Maserholz, z. B.: Damasciert oder pappel-m. Goltz 3, 75. b) tr. u. intr. (sein), gew. nur im Partic.: Gemasert, mit Masern versehn, maserig, auch refl.: Die Birke masert sich, wird maserig, auch intr.: die Maserkrankheit haben, vgl. fiebern, s. Brem. Wörterb. 3, 135 und Zsstzg.: Die Kinder beim Ab-m. in Acht nehmen, beim Abschilfern in Folge der Masern.
Anm. Ahd. masar, mhd. maser m. (2), vgl. ahd. mâsa, mhd. mâse, Fleck, Narbe etc., so noch: Die blauen Masen und scheußlichsten Streichmal. Ryff Sp. 129b; Die Flecken und Masen der Haut. Th. 60; Ein Panterthier, das ist von schönen Masen gesprengt. 79; 84; 180; 210 etc.; Die Masen der Wunden, welche ihm ein wild Schwein geschlagen. Schaidenreißer 82b, und übrtr.: Die Masen des Bundbruchs. Stumpf 726a, Schandfleck etc. Dazu: Masig (s. u.): fleckig; Die Tisch mit dem Blut und Gehirn der Abfresser bemasen [beflecken]. Schaidenreißer. 57b; 37b; 48b etc. Vermasget [befleckt]. Zwingli 2, 9; Ohne Vermasgung ihrer Jungfrauschaft. 10 etc., s. Schm. 2, 623 und Benecke 2, 85 ff. (bemosset, wie umgekehrt auch: In trüben masigen Sümpfen. Ryff Sp. 74b st. mosig), auch: Masel n., (ahd. masala, mhd. masel, f.) Weberschlichte (womit der Aufzug beschmiert wird), als fem. auch = Maser, Mase (Narbe), nam. bei Jahn M. 198, der für tätowieren maseln gebraucht und für das Dargestellte Masel, f., z. B.: Schrift-, Namen-, Bild-, Zeichen-Masel etc. (Das von Ade- lung hierhergezogne Maselsucht = Aussatz aber steht st. Miselsucht s. d. und Misselsucht und gehört mit mhd. misel zu lat. misellus, miser, elend etc.). Hierzu auch frz. madré, fleckicht (s. Diez 679), das dem hybrid. Madrepore (s. d.) zu Grunde liegt.