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Marder
I. Márder: m. (n.), –s; uv.; –chen, lein; -:
1) ein dem Wiesel verwandtes Raubthier mit mehrern Arten (s. Zsstzg.): Hervorschoß mit vergnüglichem Murren der M. Keller gH. 2, 18; Wie der M. vom Taubenschlag. Laube DW. 5, 155; Erst diese Nacht hatte ein kleiner Teufel von einem M. seinen ganzen Hühnerstall entvölkert. W. 1, 213; Der M. baumet oder holzet auf etc. Winkell 3, 166; Das Iltis hat wie jedes andere M. nur 14 Rippen. 2, 105; Für das M. sind die Röhren der Kaninchenbaue zu enge. 101 etc., auch bildl.: Ein Expresser sollte mit dem Brief nach Levanto fliegen. Ich wittre den Fraß, laure dem Burschen in einem Hohlweg auf. Baff, liegt der M. wir haben das Huhn. Sch. 163a etc. 2) M.-Pelz: Reich verbrämt mit M. Gerhard W. 1, 300; Mügge NLeb. 3, 35, s. Mänk.
Anm. Ahd., mhd. marder, vgl. lat. martes. Nbnf.: Marter. Brockes 9, 277; als fem., s. Spate 1, 1244 u. 2, 70; Mard oder Iltis. Laube Br. 240; Mahrt. Rollen- hagen Fr. 88; Daraus und ein schloffen die Mader [Reim: Quader]. HSachs G. 1, 66 u. o., s. Schm. 2, 550 ff., vgl. (II) als Ew.: mädern, maderin; Das Birett war „mederg“, das Futter „kelmeder“ [aus M.-Kehlen] etc. ebd.
Zsstzg. zur Bez. der Arten, nam.: Bāūm-, Mustela martes, s. Giebel 774: Der Edel- oder Baum-, auch Buch-M. Oken 7, 1491; bei Nemnich und Winckell 3, 183, auch nach den versch. Bäumen: Birken-, Buch-, Espen-, Fichten-, Kiefern-, Tannen-, ferner: Busch-, Wald-, Feld-, Gold-, Licht- und Vieh-M.
Bēūtel-: ein marderähnl. Beutelthier, Dasyurus.
Būch-: Baum-M.: Zweierlei Marder, als nämlich ein B. und Tannen-M., der in Tannenbäumen sich hält, ist schöner wenn der ander. Ryff Th. 74; B. in den Buchwälden .. und Tann-M., diese sind die besten. Stumpf 608a.
Búsch-: Baum-M.
Dách-: Haus-M.: D., die in den großen Gebäuen und Kirchen unter den Dächern wohnen, die rauben Hühner und Eier. ebd.
Edel-: Baum-M.: Stein- und Edelmarter . . | Letztere bewohnen Bäume, sonderlich die Büch- und Eichen. Brockes 9, 276; Ein junger E. mit zartem Pelze etc. Keller gH. 2, 1. Espen-, Féld-, Fíchten-, Gold-: s. Baum-M.
Frétt-: Frett.
Hāūs-: M. foina, Dach-, Stein-M.
Hēū-: Es trägt etwa Einer eine mardere Schauben da vornen u. dahinten ist sie mit H. [2] gefuttert, sind alte räudige Schafe. Pauli (L. 11, 625), von schlechtrem Pelzwerk, wohl = Haus-M. Kīēfern-, Lícht-: Baum-M.
Pálmen-: Paradoxurus typus. Stä́nker-, Stínk-: Iltis. Tánnen-, Vīēh-, Wáld-: Baum-M.