Mantel
Mántel, m., –s; Mäntel; Mäntelchen, -ein; -:
1) Kleidungsstück von einem nach Ort, Zeit, Mode, Rang, Würde etc. wechselndem Schnitt, das über dem Anzug getragen, aber eig. nicht angezogen, sondern umgenommen, um die Schultern gehängt wird, bei Männern und Frauen: So Jemand will deinen Rock nehmen, Dem laß auch den M. 5, 40; Einen M. anlegen, um-nehmen, -hängen, -werfen, -haben; Einem den M. umgeben; Ihm den M. abnehmen; Den M. ablegen, abnehmen etc., doch auch: Einen M. anhaben. 1. 11, 29 ff.; 3, 15; Einem den M. ausziehen. 27, 31 etc.; Wirf deinen M. um dich. 12, 8; Da nahm sie den M. und verhüllete sich. 1. 24, 65 etc.; Als edler Junker .. | in rothem goldverbrämten Kleide, | das Mäntelchen von starrer Seide. 11, 63 etc. Bildl.: Schon | wartet deiner für allen den Frevel ein steinerner M. Luc. 1, 405, vgl.: Es umhüllte | längst dich ein steinerner Rock für das Unheil, das du gehäuft hast. Jl. 3, 57; 206b; Der längst ein Kleid von Gassenkieseln angelegt. 151b etc. = es wartet deiner die Steinigung; Weglegt er der Täuschung M. | und der Sinne gesticktes Kleid. 2, 166 etc., s. f. —
a) Sie erkundigte sich nach der Art, wie die berühmtesten Pariser Schauspielerinnen den M. trügen und bewegten. 189 etc., s. Faltenwurf. —
b) als Zeichen einer best. Würde, z. B. der Vogtschaft: Er nimmt mir das Wirthsrecht oder den M. 1, 249, s. g; gw. mit einem die Würde bez. Bstw., s. Bischofs-, Herzogs-, Königs-M. etc., vgl. Hut 1d. —
c) Sprchw.: Den M. nach dem Winde hängen, in sogen. Lebensklugheit sich in die Zeit schicken, den Umständen Rechnung tragen etc.; Ein Jeder, der den M. nach dem Winde hängt und mit beiden Schultern trägt. Br. 1, 271; Weil er, darnach er weht, | den M. nach dem Winde dreht. 2, 115; R. 8, 7; Bauchdiener hängen den M., nachdem der Wind wehet. SW. 60, 308; Den M. nach sauerm Wind zu kehren. 3, 5; 2, 153; Der in Zeit des Kriegs von ihm abtrünnig worden und, wie man sagt, den „Mandel“ oder Kasack nach dem Wind umgewendet. 2, 87 etc., vergl.: Wer kein Wend-den-M. ist. Ber. 167; Wende-M. und Losefund [als Eigennamen]. 5, 230 etc. und M.- Träger, -Hängerei etc., ferner: Hat man den M. nicht längst auf die andere Schulter genommen? 10, 13, hat sich die Zeit, die Ansicht nicht geändert? —
d) Sprchw.: Einer (schlimmen) Sache ein Mäntelchen umhängen, ihr durch eine gefällige Einkleidung, durch beschönigende Bezeichnungen etc. einen guten Schein geben, sie bemänteln (s. d. und vgl. f): Die deutsche Sprache hängt dem Laster kein interessantes Mäntelchen um und Das ist gut. SchV. 222; Ihren schändlichen Meuchelmördereien damit ein Mäntelchen umzuhängen. 3, 67; 43 etc., vgl.: Ihr ein blau [s. d. 12] Mäntelin anwerfen. B. 51a etc.; Schlechte Zumuthung verdient Wahrheit ohne M. 3, 1, 150 etc. —
e) Die Klette (s. d. 1) sitzt einmal am M. H. 1, 1, 219. —
f) (s. 1 am Schluß) ausgedehnt von dem Kleidungsstück für Pers. auf Personificiertes und dann verallgemeinert: etwas Ein- od. Verhüllendes, Schirmendes, Deckendes (s. Deck-, Wald- M. und vgl. d) etc., z. B.: Der braune Abend schleiert | das Feld .. in seinen M. ein. Po. 2, 272 etc.; Die Nacht hat ihren dunkeln M. um. Mak. 1, 129, s. Sternen-M.; Die mordbrütende Nacht schlägt über dir den dunklen M. aus einander. Lärm 34; Diesen nimmt die Nacht beschirmend in den weiten M. auf. 31; Ich entfernte mich unter dem M. der Nacht. 4, 300 u. o.; Doch der Rhein | hüllt fromm in den M., den grünen, ihn ein [ihn decken die Fluthen]. 384 etc.; Grüß .. dich, Mond, du Fürst der Sterne, | ziehst du gleich den M. an [verhüllst, verschleierst dich etc.]. 53 etc.; Die alten Philosophen pflegten sich in den M. ihrer Tugend einzuhüllen. Nach diesem Schnitt haben die neueren Schriftsteller sich allerlei Mäntel verfertigt, als: den M. der innern Überzeugung, des Wahrheitsgefühls, der Gleichmüthigkeit u. s. w., worein sie sich zu hüllen pflegen, wenn .. ein Schlagregen des Tadels . .. auf sie herniederströmt. Ph. 3, 179; Der M. der Anonymität. Unter dieser dichten Filzschaube. 180: Daß unter dem M. [Schein] der Mattheit | sich nur verberge die Lust nach Sattheit. Mak. 1, 122; Der Aberglaube ist ein schlechter M. | für eure Feigheit [die sich dahinter versteckt]. 460b; Eine Verhöhnung unter dem M. der Klage. Stadt 1, 39; Wenn man den reaktionären Bestrebungen den M. der frischen Originalität wegreißt. Jahrb. 1847) 2, 1079; Er hatte, vom M. der Freundschaft umwunden [unter dem Namen der Freundschaft für die Liebe], | .. einen Schleichweg zu ihrem Herzen gefunden. 15, 7; Etwas mit dem M. der christlichen Liebe bedecken (s. 5c), nachsichtig über die Schwächen und Mängel hinwegsehn etc. —
g) Nam. bei Altern auch sonst bildl., z.B.: Daß er den M. der Opinion einmal umhatte [s. b, daß er im Ansehn stand]. s. Lit. 3, 355; Daß ich aber diesen Persianer in einem teutschen M. hereinführe. Ros. V, heute gw.: in deutschem Gewande, in deutscher Einkleidung (von einer Übersetzung). —
h) Im Umgange mit Geistern auf Faust’s M. bleibt meine Seele frei. Ph. 10, 396, s. Zauber-M. 11, 47); Ein Dr. Fausts-M. Fat. 2, 106 etc., — hier in Bezug auf die Druckerkunst, durch welche die Geister wirken etc. — 2) zuw. M. für eine Pers. im M., vergl. Domino, Maske etc., z. B.: Da kam noch einmal ein weißer M., | der fragte mich etc. 247a; „Ihr Diener!“ brummte bärenhaft der rothe M. jetzt. 2, 212; Wo der Einfluß eines Kammermädchens die vereinigte Weisheit von einem paar Dutzend spanischen Mänteln und langen Perücken überwogen hat. 1, 128 etc., s. Roth-, Weiß-M. etc. — Ferner mehrfach übertr. in techn. Anwendung, so: 3) Bauk.:
a) eine Etwas umschließende Mauer, s. 9 und entmänteln etc. —
b) Treppenhaus. — 4) Bergbau: Sahlband. — 5) Botan.:
a) die Samendecke (s. d.), der Umschlag, Arillus, Samen-M. —
b) M., Frucht-M., Involucrum, eine aus frühern Blumentheilen entstandne Fruchthülle, s. Hülle 1d. —
c) Unserer Frauen M. B. IIa, auch: Frauen-, Ma- rien-M., Name mehrer Pflanzen, z. B. Alchemilla vulgaris (auch: Bettler-, Nacht-, Trauer-M.); Aphanes arvensis; Genista tinctoria etc., vgl.: Man schrieb insbesondere der Mutter der Gnaden einen weiten M. fd zu, den sprichwörtlich (s. 2f) gewordenen „M. der Liebe.“ Ein kleines Nachbild dieses M–s ist das Kräutlein Frauen- M. (Alchemilla) mit sehr zierlich mantelartig gefalteten Blättern. Symb. 2, 75. — 6) Bühn.: ein Strich, der den äußersten Gesichtspunkt der der Bühne zunächst sitzenden Zuschauer bez.: Dann folgt auf der Bühne die Andeutung, die die jetzigen Theater den M. nennen und diese Linie sollen die Darstellenden nicht überschreiten. DBl. 2, 313, s. 182. — 7) Forstw.: die äußersten Oberbäume eines Walds. — 8) Gieß.: Zu jeder Lehmform für einen hohlen Ggstd. müssen drei Haupttheile gebildet werden: der Kern [s. d. 14] ..., das Hemd [s. d. 4a] . . ., endlich der M., eine starke Lehmmasse, mit welcher das Hemd gänzlich umhüllt und in der zugleich das Gußloch nebst den nöthigen Windpfeifen (Luftausgängen) angelegt wird. 2, 114; 2, 2, 92; Schwingt den Hammer, schwingt, | bis der M. springt. | Wenn die Glock soll auferstehen, | muß die Form in Stücken gehen. 79b etc. und bildl.: In Stuttgart zerbrach ich den ironischen M., zog die Glocke in die Höhe und ließ sie frei ihre Jammertöne .. ausbrummen. 2, 95 etc. — 9) Heizer.:
a) M.-Öfen . ., indem der eig. Ofen mit einer Hülle, dem M., in der Art umgeben ist, daß zwischen beiden ein Zwischenraum von etwa 3“ Weite und der Höhe des Ofens bleibt. 2, 255. —
b) M., Rauch-M., ein trichterförmiger Raum bei Ofen, Herden, Kaminen, für den Rauch etc.: Der M. des Schornsteins, worunter die Kapellen stehn, ist mit Fenstern versehen. 2, 2, 387 etc., vgl. (s. a): Eine Ansicht des ganzen M–s oder Thurms [beim Stahlofen]. .. Der Zweck des äußern M–s ist ein sehr wesentlicher; er soll nicht etwa nur als Bedachung, sondern vorzugsweise zur Beförderung des Zuges dienen, indem er als Fortsetzung der Rauchkanäle wirkt. 3, 342 ff. —
c) (s. b) die vordre obre Wand eines Kamins etc.: An dem M. des Herdes hingen ein paar Töpfe. Ferd. 1, 195. — 10) Landwirthsch.: eine über ein altes Strohdach gelegte Lage neues Stroh. — 10a) Math.: s. Kegel 7a. — 11) Schiff.: M. eines Takels, das starke Tau, das, durch einen einscheibigen Block, die zu windende Last unmittelbar trägt, s. M.-Takel. — 12) Tuchmach.: das äußre, um das Stück Tuch geschlagne Schau-Ende. — 13) Wappenk.: M., Wappen-M., Wappendecke, Dies wenn sie auswärts mit dem Wappen geziert ist; Jenes, wenn sie es nicht ist. — 14) Zoolog.:
a) das Gefieder auf dem Rücken eines Vogels: Der M. und der Bauch [des Kondors] hellbraun. 7, 171. —
b) Um die Kiemen der Muschel schlägt sich die Brusthaut oder der M. wie eine Weste nach unten oder hinten geöffnet; um diesen M. liegen die zwei Schalen, 5, 262 etc. —
c) bei einigen Flußschnecken eine gallertartige am Hals angewachsne Haut, womit sie ihre Schale bedecken können. —
d) Kamm-Muschel, Pecten. ebd., so auch: Mäntelchen, Ostrea pusio; Der glatte M., O. glabra; Der gefaltete oder Jäger-M., O. plica; Der gewölbte M., O. gibba; Der Herzogs- oder Königs-M., O. pallium; Reise-M., O. opercularis, ferner: Bettlers-M., Spondylus gaederopus, Lazarusklapper. — 15) Der spanische M., Art Leibesstrafe, wobei der Schuldige einen schweren tiefen Zober mittels eines im Boden befindlichen Lochs auf den Achseln trägt.
Anm. Ahd. mantal, mhd. mantel, aus lat. mantellum.
Zsstzg. nam. zu 1, — was unbez. bleibt — vgl. die von Hut etc., leicht zu mehren nach den folgenden (s. Spate): Álltags-: Ggstz. Sonntags-M. etc. —
Áltar-: Altardecke. —
Bǟren-: mit Bärenfell gefüttert etc. Cham. 4, 235, s. Pelz-M. — Béttel-, Béttler(s)-: wie ihn Bettler tragen, schäbig, armselig, mit vielen Flicken etc., oft bildl. und übertr.: Rauben Sie mir nicht den sittlich | religiösen Bettel-M., | welcher meine Blöße decke. Heine Tr. 127; Als ein Bettlers- M. mit viel Flickflecken und Schuhplätzen der menschlichen Phantaseien in einander genähet. Fischart B. 14b; Wie ein Bettlers-M. zu Hauf geflickt von vielen Haderlumpen. Luther SW. 60, 372 etc., s. Lumpen-M., auch [5b] und [14d]. — Bíschof(s)- [1b]: wie ihn die Bischöfe tragen, auch als Bez. derbischöfl. Würde = Bisthum: Mainzer Bisthum hat bei Menschengedenken fast acht Bischofmäntel aus Rom [ge]kauft, der[en] ein jeglicher bei 30000 Gulden gestehet. Luther 1, 264a; Daß ein Bischof muß seinen Bischofs-M. dem Papst abkaufen um 3, 6, 8, 10, 20, 30tau- send Gulden. 5, 301a etc. —
Bōōt(s)-: der Schiffsleute (vgl. Schanzläufer): Dgl. sogenannte Bootmäntel sind so groß und weit, daß man sie einigemal um den Leib schlagen kann. Forster R. 1, 107. —
Dāmen-: wie ihn Damen tragen, Ggstz. Herrn-M. — Déck- [1f u. d]: etwas als Decke (s. d. 1 und vgl. Deckel 2) für etwas zu Versteckendes, das man nicht sehen lassen will, Dienendes: Heimliche Vortheile, die sie unter dem D. der Freundschaft sich verschaffen können. Burmeister gB. 2, 177; So unverschämt, nicht einmal einen Vorwand zu brauchen, kein elendes Deckmäntelchen. Forster Br. 2, 464; Daß ich der D. für Andere geworden [als Vater für ihre Kinder angegeben ward]. Gotthelf 5, 257; Man mißbrauchte Dasselbe .. als D. für die niederträchtigsten Begierden. Sch. 30; Das Königthum, das sich unter dem gleißenden D. der Religion mit einem blind reaktionären Priesterthum zur Verdumpfung und Verdummung des Volks verbündet. Stahr Par. 1, 185; Das Interesse die Religion .. zum D. unedler Leidenschaften zu machen. W. 7, 194; Sein edler Zweck wird ein prächtiger, weiter und bequemer D. für selbstsüchtige Plane etc. 18, 252 etc. — Dóktor- [1b]: Hatte einen großen schwarzen D. und darüber Aderlaßkram .. gehängt. Arnim 87. —
Dóppel-: gefütterter: Mit dem grobwolligen D. W. 21, 226; 156 etc. — Dünn- [2]: Doktor D., spöttische Bez. eines armen Arztes etc. Brem. Wörterb. — Ehren- [1f]: Weh euch, wenn sie von euren Thaten einst | den E. zieht, womit ihr gleißend die wilde Gluth verstohlner Lüste deckt. Sch. 428b, vgl. Deck-, Schand-M. und Ehrenkleid. —
Erden-: z. B. die Erdrinde: Dies also mochte die älteste äußere Form des erkaltenden E–s sein: wie aber verhielt sich dabei seine Materie in ihrem Innern? Burmeister Gsch. 148. —
Essig-: Mich hatten die Frauen in ein sog. Essigmäntelchen eingewickelt. Goltz 1, 141. — Fāūsts- [1h]: s. Mephistopheles-M. —
Fêder-: aus Federn, z. B.: Papageno’s F. und [14a]. —
Féld-: für Soldaten im Feld etc. —
Fílz-: von Filz. —
Frāūen-:
1) Damen-M. —
2) [5c]. — Frúcht- [5b]. — Frühlings-: für den Frühling berechnet, nam. bei Damen, ebenso: Herbst-, Sommer-, Winter-M. — Fürsten- [1b]: Selbst den F., den ich trage, | verdank’ ich Diensten, die Verbrechen sind. 366b; 398a, die Fürstenwürde, vgl. Hermelin-, Purpur-M. etc. — Gewêhr-: Überhang für die an einem Gewehrkreuz zusammengestellten Gewehre. — Gícht-:
1) Mantel für Gichtkranke. — 2) [9; 3a] das die Gicht des Hohofens umgebende Mauerwerk. 1, 570. — Glócken- [8]. — Góttes-: z. B. [1f] Der Himmel mit seiner Sternenpracht umfaltete Erd’ und Meer wie ein großer G. W. 44, vgl. Welt-M. — Hāār-:
1) Puder-M. —
2) Art weiter Frauen-M. — Hálb-: kurzer leichter Mantel, Mantille: Oben darüber noch ein Halbmäntelchen. 25, 80. — Hérbst-: s. Frühlings-M. — Hermelīn-: mit Hermelin ausgeschlagen, z. B. Fürsten- M. — Hērolds-: Wie einen H. sollst du’s tragen, | um zu verkünden deines Herren Ruhm. Sh. 8, 161. — Hérren-: s. Damen-M. — Hérzogs-: s. Fürsten- M. und [14d]. — Hólz-: aus Holz, z. B. eines Standbilds. 11, 264. — Jāgd-, Jǟger-: für Jäger, s. [14d]. — Kāīser-: s. Fürsten-M. — Kápp-: mit Kapuze. — Kápsel-: verhüllende Decke für die Monstranz: Nonnen .. machten Kepsenmäntel. Prof. 45. — Kêgel-: s. Kegel 7k. — Kōnigs-: s. Fürsten-M. (vgl. Zauber-M.) u. [14c]. — Krȫnungs-: Lied. 310. — Lúmpen-: Bettel-M., vgl.: Das Flauschgewand hier lege dir an lumpenmantelhaft. Ar. 1, 397. — Māūer- [3a]: (Festungsb.) Futtermauer (s. d. 1). — Mephistōpheles- [1h]: Faust-, Zauber-M. Ausgew. 7, 408. — Mōden-. — Nácht-: Mantel für die Nacht, z.B. Fat. 2, 28 etc., nam. für Frauen als Negligée; s. [5c] und [1f]: Das grause Gewand, das rings ihn umströmete, warf er, | breit, wie der Welt N. von sich. — Ordens-: Mantel der Ordensglieder, nach den versch. Orden versch. — Pélz-: pelzgefüttert. — Pílger-. — Pūder-: wie man ihn beim Pudern etc. umnahm, als Schutz gegen das Schmutzigwerden, s. Haar-M. 1 und 2: Sie hatte eine Art von P. umgeworfen. 19, 255; Im P. und mit halbvollendetem Haarputz. Pr. 10, 129. — Púrpur-:
1) purpurfarben, vgl. Fürsten-M. 8, 15; 27, 27 etc. —
2) Art Schmetterling, Phalena purpuralis. — Rāben-: rabenschwarzer, dunkler Mantel: Die Nacht, | die um die Erde warf den R. Sh. 7, 238. — Rād-: von kreisförmigem Schnitt: Bis sie die Mantille wie einen altdeutschen R. über die eine Schulter warf. R. 2, 210; Sklav. 1, 89 etc. — Rāūch- [9b]: Ein mit dem Schornstein verbundener R. 2, 101; 213; 855 etc. — Rêben- [1f]: An den Bergen, die sich bis zur Schulter mit einem R. umhüllen. 1, 540a), vgl. Schnee-M. — Rêgen-: als Schutz gegen den Regen. 16, vgl. Wetter- M. — Rēīse-: für Reisen berechnet: Der Regen- oder R. mit Ärmeln und häufig mit Kapuze. Ästh. 2, 253, s. [14d]. — Rēīt(er)-: Der R., das letzte Männerkleid mit freifallenden Falten. 293. — Rōth-: Sie tragen Rothmäntelchen. Rom. 122 etc., bes. oft [2]: Über das Gesicht des R–s. 19, 55; 9; Rothmäntel lagerten am Thor. Sold. Kr. 26; Meister Hämmerling, der Scharfrichter . . Bei Meister R–n. M. 5, 127 etc., vgl.: Ein ganzes Bataillon Rothmänteler. 3, 222; 1, 522b etc. — Sāmen- [öa]. — Sámm (e)t-. — Schánd-: vgl. den Ggstz. Ehren- M.: So muß die Welt dem Evangelio den Sch. anhängen. 6, 8b. — Schíffer-, Schíffs-: s. Boot-M. — Schlépp-: mit einer Schleppe; übertr.: Wenn die Seele den trägen Sch. des Körpers auf die Erde zurückgeworfen. — Schnābel-: z. B. der Malteser Ritter. — Schnēē- [1f]: Den Sch. des Berges. KlSchr. 1, 136; 2, 243 etc., vgl. Reben- M.; auch: Seht den Schneeen-M. wallen! | Das ist des Winters Herrscherkleid. 6, 244. — Schūl-: wie man ihn, nach der Schule gehnd, trägt. — Schútz-: als Schutz dienend, z. B. übertr.: Wird damit dem Unfleiße ein willkommener Sch. zugeworfen. Spr. 18. — Soldāten-. — Sómmer-: s. Frühlings-M. — Sónntags-: s. Alltags-M. 3, 1, 113. — Stāāts-: zum Staat getragen: Goldfranzen wurden in der Regel nur am St. getragen, wogegen der Mantel zum täglichen Gebrauche oft ohne alle Verzierung war. 280. — Stāūb-: als Schutz des Anzugs vor Staub etc. übergezogen, Staubkittel, Art Blouse: Zur Schonung des Anzugs | hüllten sie in Staubmäntel sich ein [die Mägdlein]. Dicht. 1, 117. — Stérnen- [1f]: Ob du [Nacht] . . glänzend um die Hoheit deiner Stille | den reichen St. warfst. 2, 106. — Thōren-: Sein vorig eitles Wesen | war nur des röm’schen Brutus Außenseite, | Vernunft in einen Th. hüllend. Sh. 7, 56. — Trāūer-:
1) wie ihn Leidtragende beim Leichenbegängnis umhaben, mundartl. Leide-M. Übertr. [1f]: Die Tannen, in Trauermänteln vermummet, | sie haben Todtengebete gebrummet. Rom. 161; Der Horizont, mit Blut umzogen, | wirft fürchterlich und schwer | um das Gefecht der Wogen | den T. her. 4, 131 etc. —
2) [2] ein Schmetterling, Papilio antiopa, s. 5, 1419. —
3) [5c]. — Tūch-: aus Tuch. — Vōgt- [2]. — Wách(t)-: wie ihn z. B. die Schildwachen haben. — Wáld- [1f]: War dies Dorf vor Versandung geschützt .., ein W. lag zwischen ihm und der See. Lith. 33, ein schützender Wald. — Wánd-: aus Wand (s. d.): In seinen W. gehüllt. Ferd. 1, 380. — Wēīber-: s. Damen- M. — Wēīß-: s. Roth-M.: Zu denen sich unterwegs ein W. gesellte. Ph. 3, 142. — Wélt- [1f]: vgl. Gottes-M.: In diesen saumlosen, schillernden W. gehüllt, der Unendliche. gH. 2, 175. — Wénde- [1c]. — Wétter-: als Schutz gegen das Wetter, vgl. Regen-M.: Jch hab keinen W., sondern einen einfachen Rock an. 61b. — Wínter-: s. Frühlings-M. — Zāūber-: (Faust): Wäre nur ein Z. [1h] mein | und trüg’ er mich in fremde Länder, | mir sollt’ er .. | nicht feil um einen Königs-M. sein. 11, 47; 4, 287 etc. — Zēūg-: aus Zeug. — Zúck-: (veralt.) Auf den Z. reiten, wegelagern. 1, 186 (imperativisch).
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