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machen Um-Machen Um-Machen
I. Máchen: 1) tr. faktitiv zu werden (s. d.), die wirkende Ursache von Etwas sein; durch seine auf Etwas gerichtete Thätigkeit bewirken, daß Etwas wird, zu Stande kommt, vgl. thun (s. nam. auch auf-m. 1) u. s. Körner Sch. 4, 369. Zunächst mit bloßem Obj. (a —h):
a) der angegebnen Bed. gemäß mit persönl. Subj.: Die Erde bringt Früchte und Kräuter, Wein hervor, die Kuh giebt Milch etc., nicht „macht“, weil hier nicht von einer auf die Erzeugung des Obj. gerichteten Thätigkeit des Subj. die Rede ist (doch s. e), dagegen: Gott hat Himmel und Erde gemacht; Wir m. Sauerkraut, Wein [aus Trauben, Äpfeln etc., s. u.], Butter, Kaffe, Thee etc.; Eine Arznei, Pillen etc., und so auch: ein Recept m.; Der Chemiker macht Berlinerblau, Blausäure, Schwefelsäure etc.; Die Alchymisten wollten Gold (vrsch. g) m.; Die Schüler m. ihre Arbeiten, Aufsätze, Exercitien, Übersetzungen, Verse etc. (s. u.); Die Schneider m. Kleider, Röcke, Hosen etc.; die Schuster Stiefel, Schuhe etc.; die Tischler Tische, Thüren, Rahmen etc.; die Seiler Bindfaden, Taue etc. Auch: Etwas an einem Kleid etc. m. Doch giebt es viele bestimmte, gewerbliche Ausdrücke für besondere Arten des M–s, wofür das allgem. m. zu gebrauchen, Unbeholfenheit verräth, s. verfertigen und vgl. n., z.B. Häuser, Schiffe bauen; Brot backen; Bier brauen; Kegel drechseln; Leder gärben; Glocken gießen; Wein keltern; Suppen, Fleischkochen;Erz schmelzen; Hufeisenschmieden; Strümpfe stricken oderweben; Lichte ziehn u. ä. m. Doch ist natürlich auch in diesen Fällen m. nicht ausgeschlossen, nam. wenn der Stoff beigefügt wird, wor- aus Etwas gefertigt wird, oder wenn es sich eben um einen allgemeinern umfassenderen Ausdruck handelt, z. B.: Man macht [braut] eine Art Bier aus Fichtensprossen (s. i); Man macht [das Gießen und Ziehen umfassend] Lichte aus Talg, Wachs, Wallrath; Tuch m., was nicht bloß das Tuchweben, sondern z. B. auch das Tuchscheren etc. umfasst, s. die vielen Zsstzg. von „Macher“. Weil nun aber so m. den Nbnbegriff der mechanischen Thätigkeit annimmt, meidet man den Ausdruck zur Bez. freier schöpferischer Geistesthätigkeit, so sagt man z. B. wohl von Schülern: Verse, Übersetzungen m., von Kompilatoren: Bücher m. (oder fabricieren) etc., dagegen: Goethe schrieb, dichtete etc. die Jphigenie; doch prägnant von der schöpferischen Thätigkeit im Ggstz. zu dem Theoretisiren darüber (vgl. Macher): Homer schrieb kein Buch von der Dichtkunst, aber er machte [schuf] seine Jlias. W. 27, 410; Voß hat den Homer über- setzt; Platen hat kunstvolle Verse gebildet oder auch gemacht, insofern hier nicht sowohl auf den Inhalt, als auf die äußre Form gesehn wird; Die Meistersänger machten an den Festtagen Gedichte, wie an den Werktagen Schuh und Stiefel etc., dagegen: Es ging mir mit diesen Entwicklungen natürlicher Phänomene wie mit Gedichten, ich machte sie nicht, sondern sie machten mich. G. 25, 26, vgl.: Nicht wir m. die Verhältnisse, die Verhältnisse m. uns, und in Bezug auf die natürliche Entwicklung des Werdens (s. t): Der Grammatiker muß keine Regel „m.“ und danach die Sprache modeln wollen, sondern seine Regel aus der Sprache, wie sie geworden, abziehn etc.; Da sie ihr System nicht in der Eile zusammenschlagen, sondern mühsam und langsam mehr ausbrüten als m. Claudius 5, 118; So sollen frische und lebendige Bücher mehr entstehen, als daß sie gemacht würden. Holtei Mensch. 1, 63; Es gilt eigentlich nicht darum, aus Kindern oder Völkern etwas Vorgefaßtes zu m., sondern das Vorbestimmte werden zu lassen. König Kl. 1, 271 etc.
b) zu dem Obj. (s. a) können natürlich auch Ew. treten, z. B.: Schöne Verse, grobes Tuch, feines Papier etc. m. Eigenthümlich aber ist diese Verbind., wenn das Obj. ein (fertiger) Körpertheil ist und das beigefügte Ew. die Verändrung desselben bez., z. B.: Einen krummen Buckel m., sich bücken; Lange oder krumme Finger (s. d. 2f) m., die Finger ausstrecken oder krümmen, um Etwas diebisch zu packen; Einen langen Hals (s. d. 1) m., ihn neugierig recken; Lange Zähne m., z. B. W. Luc. 1, 118, sie nach Speise gierig hervorstrecken, gieren; Ein schiefes Gesicht m.; Du machst ein verdrießlich, ein kaltes Gesicht [vgl. Miene]. G. 9, 334; Große, kuriose, gewaltige, verwunderte, seltsame, süße, freundliche, kleine, gebeizte etc. Augen (s. d. 10) m., und prägnant ohne Ew.: Du wirst gaffen! du wirst Augen machen! Sch. 108 a; W. Luc. 1, 164, vgl.: Die Katze macht ein Sammetpfötchen, ferner: Reinen Tisch m. etc.
c) mit hinzutretendem persönl. Dat., nicht bloß (s. a) mit konkretem Obj.: Meister, m. Sie mir ein Paar Hosen, Stiefel etc., sondern auch mit abstraktem, wobei das Subj. auch ein nicht persönliches sein kann (vgl. p), z. B.: Einem Ehre, Schande, Angst, Bange (vrsch.: Einen angst, bang m., s. l und m), Furcht, Muth, Herz, Freude, Lust, Vergnügen, Umstände, Hoffnung, Kummer, Mühe, Noth, Pein, Schmerz, Herzleid, Sorgen, Unruhe, Verdruß, Langeweile etc., ähnlich: graue Haare, schlaflose Nächte, trübe Stunden m. oder verursachen (s. d. vgl. erregen), die Ursache sein, daß man das Genannte hat oder bekommt, empfindet etc.: Er macht mir durch sein Betragen oder: sein Betragen macht mir viel Freude, Kummer; Etwas das uns Sorge macht, aus unserer Gegenwart verbannen. G. 15, 15; Fordert keine andre Liebe, | denn es macht mir Schmerz. Sch. 64b; Das darf dir keine unruhige Stunde m. etc.; zuw. ohne Dat.: Salzige Speisen m. [Einem] Durst etc. (s. e), ferner auch mit reflex. Dat.: Sich Sorgen, Mühe, Umstände, Last; ein Vergnügen; Hoffnung, Rechnung auf Etwas; einen Begriff, eine Vorstellung, Idee von Etwas; ein Bedenken, ein Gewissen (aus Etwas), Skrupel über Etwas, allerlei Gedanken m.; Ein ehrlicher Mann, mit dem ich mir kein Bedenken mach, einmal herumzutrinken etc. Musäus Ph. 2, 63 etc.
d) in einigen Wendungen bez. das Obj. etwas bereits Fertiges, das nur geordnet wird etc. (s. w), nam.: Das Bett (s. d. 2b) m. (vgl.: Einem, sich ein Lager aus Streu m.); Einer Dame die Haare m., (vgl.: Ihr die Locken, Flechten, den Scheitel m. etc.), vgl. auf-m. 2; ferner: Holz (klein) m. etc.
e) zuw. bez. das Obj. doch nur bei unpers. Subj. (s. a und vgl. cc) und ohne daß ein Passiv üblich ist, vgl. bilden 2 das aus Etwas ohne Dessen darauf gerichtete Thätigkeit Hervorgehnde, das Ergebnis etc., z. B.: Gelegenheit macht Diebe; Richtige Rechnung macht gute Freundschaft; Der Weg macht hier einen Bogen, eine Krümmung; Das Bild macht einen guten Eindruck; Viele Pfennige m. einen Thaler; Halb und Halb macht noch lange nicht Ganz; Nur m. viele kleine Dinge zusammen leider kein großes. G. 26, 76; 3mal 4 macht (oder ist) 12; 3 Pfd. zu 4 gr., wie viel macht (oder beträgt) Das (aus)? Das macht 12 gr.; Wie viel macht [beträgt] meine Rechnung?; Wenn das Pfund Groschen theurer wird, Das macht schon einen bedeutenden Unterschied etc. Daran schließt sich: Das macht Nichts [aus] = Das schadet Nichts, hat Nichts zu sagen, zu bedeuten etc., im Ggstz.: Das macht sehr Viel etc.; ferner: Das macht = die Ursache davon ist, zur Angabe des Grunds, wobei „Das“ als Accus. zu fassen ist u. der nachfolgende Satz als Subj., z. B.: Ich erkannte ihn nicht wieder. Das macht: er trägt den Bart verändert [Das macht sein veränderter Bart]; „Das ist | die siebenzigste Flasche nun, Herr Leutnant.“ | Das macht, der deutsche Herr, der Tiefenbach, | sitzt daran. Sch. 352b, sein am-Tisch- Sitzen macht oder bewirkt Das, nämlich daß so viel getrunken wird; Das Essen schmeckt ihm. Das macht, weil er hungrig ist, sein Hunger macht Das, daß es ihm schmeckt etc. Ferner zur Angabe Dessen, worauf der hauptsächliche Werth von Etwas, seine eig. Bedeutsamk. beruhn, woraus diese hervorgehn, z. B.: Kleider m. Leute, geben ihnen ihren Werth, ihr Ansehn etc.; Nicht der Bart, der Muth macht den Helden; Ist’s nur das Blut, das die Verwandten macht? | Giebt es nicht auch Verwandtschaften der Seele?; So fühl’ ich denn in dem Augenblick, was den Dichter macht: ein volles, ganz von einer Empfindung volles Herz. G. 9, 42; Hast drüber nachgedacht, Das auch allein schon macht den Weisen. L. Nath. 3, 7 etc.
f) zuw. ist Obj., wie Subj., eine Pers., zunächst von dem eine Rolle oder Pers. darstellenden Schauspieler: Ifland machte [spielte, stellte dar] den Franz Moor (die Rolle, Person des F. Moor) etc., und danach verallgemeinert: Stolz, ihn heiß zu sehn, | macht sie die Spröde, thut sie fremd und kühl. Freiligrath Ven. 24; Den lieben Gott (s. d. 2i) zu machen und zu züchtigen etc. Gotthelf U. 2, 345; Kompert Pfl. 2, 11 etc.; Mein Vater wird alle Geschütze gegen uns richten! Er wird mich zwingen, den unmenschlichen Sohn zu m. Sch. 197b; Ich behaupte dreist, daß dieser Herr Selicour, der jetzt gegen Euer Excellenz den redlichen Mann spielt, einen rechten Spitzbuben machte [es war], da die Zeit dazu war. 632a; Wie er den Zärtlichen und Angenehmen macht! W. 3, 40; Ich wollte wohl darauf schwören, daß ich nie einen erträglichen Santon m. [abgeben] würde. 9, 3; Dionysius von Syrakus, der so lange den großen König gespielt hatte und endlich doch im Alter zu Korinth den Schulmeister m. mußte. Luc. 1, 136; 172; 3, 352; HB. 1, 29 etc.
g) in einer Menge stehnder Verbind. (s. b, c und d), worüber man die bezügl. Obj. vgl., vielfach als Umschreibung von Zeitw., z. B. alphab. nach den Obj.: Das Kind macht A-a (s. h); Das Kind macht dem Vater Ai; Den Anfang m. [anfangen]; Einen Angriff m.; Anstalt m.; Einem Anträge m.; Viel Aufhebens m.; Aufsehn m.; Einem seine Aufwartung m.; Augen m. (b); Dies Wort macht [bildet, ist] eine Ausnahme; Einen Ball (s. d. 3) im Billardspiel m.; Bank (s. d. III. 2) m.; Einem einen Bart (s. d. 1) m.; Einem Bedingungen m. [stellen etc.]; Einem Beine (s. d. 2d) m.; Bekanntschaft mit Jemand m.; Eine Bemerkung, Beobachtung m.; Einem eine Beschreibung (Schildrung) von Etwas m.; Eine Betrachtung (G. 23, 133) m.; Jemand macht gutes; rothes Blut (s. d. 4); Etwas macht böses, kein gutes Blut (ebd.); Brüderschaft, einen Bund, ein Bündnis mit Jemand m., schließen; Ceremonien (Umstände) m.; Die Pauken m. Effekt; Ehen m., s. Partien m.; Die Ehre (s. d. 1c) des Hauses m.; Einem Einwürfe m.; Ein Ende (s. d. 2h) m.; Entdeckungen, Entwürfe, Erfindungen m.; Ernst (s. d. 1 und 3) m.; Epoche m.; Eine schlimme Erfahrung m.; Nicht viel Federlesens m.; Fehler m.; Feierabend [Schicht] m.; Sich viel Feinde m.; Groß Fest, viel Fests (Fischart B. 193a) von Etwas m.; Feuer (s. d. 1, vgl. Licht) m.; Fortschritte m.; Freundschaft m. [schlteßen] mit Einem aber auch: sie unter Andern bewirken. Spr. 17, 9, s. Friede, Partie m.; Friede m. [schließen] mit Einem, aber auch: Frieden m. [stiften] unter den Streitenden, s. Freundschaft m.; Gebrauch von Etwas m.; Viel Geld m., verdienen, vgl.: So konnten sie sich bei dem Verkauf viele tausend Skudi m. G. 30, 182; Aber Gold macht er und ein Amt bekommt er. Löher Am. 402 (vrsch.a); Wobei er seinen Schilling gemacht hat. Zelter 3, 274; Gelegenheit (s. gelegen 5c) m.; Ein Geräusch m.; Geschäfte (s. auch
h) m.; Einem ein Geschenk mit Etwas m.; Ein Geschrei m., erheben; Sein Glück (s. d. 3a) m.; Grillen (s. d. I. 2) m.; M. [bestellen] Sie von mir viel Grüße!; Halt m.; Einen Handel mit Jemand m.; Einem Händel m.; Das Handwerk m., auf seine Kosten das Gewerk zusammenkommen lassen: Ein Haus (s. d. 5 und aus-m.) m.; Hochzeit m., halten; Einer Person den Hof (s. d. 4) m.; Holz m. (d), es klein m., hacken; Die Honneurs m.; Sich einen Jux m.; Kameradschaft m., schließen; Kehrt (s. 3c und 2a) m.; Einer Jungfer ein Kind (s. d. 1) m.; Sich liebes Kind (s. d. 4c) m.; Einen Kniff ins Buch m.; Einen Knicks, ein Kompliment m.; Einem sein Kompliment m.; Lärm m.; Licht m. oder an-m., anzünden, z. B. G. 10, 160; Einem, sich etc. Luft (s. d. 1b) m.; Mäuse (s. d.) m., z. B. G. 10, 136; Täglich so und so viel Meilen m., zurücklegen; Gute Miene zum bösen Spiel m.; Einem eine Nase m. oder drehn; Parade m.; Eine Partie m., z. B. ein Spiel, aber auch: Die macht eine schöne Partie. Hartmann Erz. 279, kommt heirathend gut an, und: Partien m., Heirathen zu Stande bringen als Eheprokurator etc.; Eine Pause m.; Pläne m.; Einem Platz m., indem man Andre oder sich selbst entfernt; So und so viel Points im Spiel m., gewinnen; Eine Probe m.; Projekte m.; Die Rechnung (ohne den Wirth) m. etc. (s. c); Eine Reise m.; Einen Robber m.; Eine Rolle m. (s. f); Viel Rühmens (Wesens) von Etwas (s. i) m.; Schicht (Feierabend) m.; Eine Schildrung (Beschreibung) von Etwas m.; Ein Schläfchen m.; Seinen Schnitt (s. d. und Ernte) bei Etwas m.; Ein Schrecken m., erregen. 2. Mos. 14, 24; Schulden m.; Spaß, sich einen Spaß (Jux, Ulk) m.; Einen Spaziergang m.; Spektakel (Lärm) m.; Ein Spiel (einePartie) m.; Staat m.; Staat auf Etwas m.; Sich eine Stellung m., verschaffen. Hartmann E. 109; Schlechte, dumme Streiche m.; Das macht einen Strich durch die Rechnung; Reinen Tisch m., (s. b); Ulk (einen Spaß) m.; Umstände m.; Einen Umweg m.; Unsinn m.; Du machst hierbei keinen Unterschied, obgleich dieser Umstand einen großen Unterschied macht (e); Einem ein Verbrechen aus Etwas (s. i) m.; Ich mach mir ein Vergnügen daraus (s. i), es gereicht mir dazu; Sich ein Vermögen (Geld) m.; Ein Versehn m., begehn; Einen Versuch m.; Einem Vorschläge, Vorstellungen, Vorwürfe m.; Daß unsre Augen Wasser m. W. 3, 270; Einen weiten Weg m.; Viel Wesens (Rühmens) von Etwas (s. i) m.; EineWichtigkeit von Allem (s. i) m.; Wind m.; Einen guten Witz m.; Einem ein X für ein U m.; Das Kind macht Zähne, zahnt; Ein Zeichen ins Buch m. u. v. ä. h) mit allgem. Fw. als Objekt, nam. fragend: Was m. Sie?, = womit beschäftigen Sie sich? was treiben Sie?, im Besondern auch = wie befinden Sie sich, wie geht’s mit der Gesundheit? Ferner als verhüllender Ausdruck in Bezug auf Leibes- öffnung (vgl. g: A-a m.): Er hat Etwas, Nichts, nicht Viel gemacht etc., vgl.: Der Kranke macht Alles unter sich und ohne Obj.: Unter sich, ins Bett m. [kacken] und in der Ammenspr.: Große, kleine Geschäfte m., Jenes = A-a, Dies = Pipi, vgl. 1: sich voll m. und be-m.; ferner nam. kaufm. (s. g: Geld m.): Er hat Etwas, Viel dabei gemacht, verdient; Was wird das Stück m. [bringen, einbringen]? Ist es ein Zugstück? G. 16, 65 etc.; und weidm.: Der Hirsch hat Wenig, Viel gemacht [Enden am Gehörn bekommen] etc., s. e, i und l.
i) (s. a, k und werden) mit Beifügung Dessen, woraus das Obj. entsteht: Papier aus oder von Lumpen; Kugeln aus (von) Elfenbein, aus Holz etc. m.; Der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß. 1. Mos. 2, 7; Aus jeder Mücke einen Elephanten, aus jedem Furz einen Donnerschlag m.; Ich hoffe einen tüchtigen Menschen aus ihm zu m.; Aus seinem Herzen keine Mördergrube (s. d.) m.; Ein Geheimnis aus Etwas m.; Ich kann mir keinen Vers (s. d.) daraus m., die Sache nicht reimen; Sich ein Vergnügen, ein Gewerbe, einen Ehrenpunkt aus Etwas m.; Aus Stiefeln kann man leicht Pantoffeln m., und refl.: „Glück zu, brave Jäger!“ Das sind wir aus braven Reitern geworden. Aus Stiefeln m. sich leicht Pantoffeln. G. 9, 111; „Aus dem Häßlichen lässt sich Viel m., aus dem Schönen Nichts.“ Aber Dieses macht uns zu Etwas (s. k), Jenes vernichtet uns. 19, 355 etc. Daran schließt sich (s. h) mit allgem. Fw. als Obj.: Jch weiß nicht, was ich aus ihm, daraus m. [welche Ansicht ich mir davon bilden, welche Meinung ich hegen] soll; Aus Etwas Viel (Wenig, Nichts) m., vgl.: viel Wesens davon m., eine hohe (geringe) Meinung davon, von dem Werthe äußern; Ich mache mir nicht Viel daraus, nach meiner Schätzung für mich hat die Sache nicht viel Werth, nicht Viel zu sagen, zu bedeuten etc.; Daß ich mir aus dem Tode nicht Das mache, wenn ich mich so alltäglich ausdrücken darf. Claudius 5, 90; Je mehr man Ursache hat, aus den Todten Etwas zu m., damit die Lebenden als Etwas erscheinen. G. 39, 310; Deutsch herausgesagt, wie Wenig ich mir daraus mache. L. 12, 457; Da er merkte, wie Wenig wir draus machten | und daß wir seine Weisheit auslachten. Rückert Mak. 1, 93 etc. Ferner (k—m) mit Beifügung Dessen, was oder wozu das Obj. wird, worein es übergeht: k) ist das Genannte ein Hw., so steht es in der Regel m. „zu“ (vgl. i): Hans Adam war ein Erdenkloß, | den Gott zum Menschen machte. G. 4, 8; Jede Mücke zum Elephanten, jeden Furz zum Donnerschlag m.; Ich hoffe, ihn zu einem tüchtigen Menschen zu m.; Stiefel kann man leicht zu Pantoffeln m.; Etwas zu Geld m., verkaufen, versilbern; Etwas zu Gute (s. gut 2s) m.; Einem Etwas zu Wasser m.; Sich Etwas zu Eigen (oder l: es sich eigen) m. etc.; Lunens matter Strahl | .. wird .. so gedämpfet, | daß Sinibald die Hand zum Auge m. muß. W. 11, 209 etc.; Einen zum Statthalter, General, Baron m., ihn dazu ernennen oder zuw. auch nur: dafür ausgeben, s. l; Einen zum Narren (s. d.) m., zum Besten haben; Sich zum Hansnarren der Gesellschaft m.; Die Gelegenheit hat ihn zum Schelm gemacht, hat verursacht, daß er es geworden, hat es ihn werden lassen; Lieber Zehn ehrlich, als Einen zum Schelm m.!, ihn dafür erklären etc.; Zu welchem Rasenden macht man den Herzog! Sch. 356b, man lässt ihn als einen Rasenden erscheinen, giebt ihn dafür aus etc.; Sich Etwas zur Regel, zum Gesetz, zur Pflicht, zur Aufgabe m.; Einen oder sich zum Gelächter, Gespött m.; Sich zum Herrn oder Meister der Stadt m. etc. Seltner: Es hatte sich zum allgemeinen Vorurtheil gemacht [war ein allgem. Vorurth. geworden], daß etc. Danzel 118; Noch ehe 3 Jahr um sind, mach ich mich zum [werd ich ein] Mönch. Sch. 1090a. Früher galt auch statt des „zu“ der Accus., z. B.: Wir haben die Lügen unsere Zuflucht und Heuchelei unsern Schirm gemacht. Jes. 28, 15; Du machst mich ein Haupt unter den Heiden. Ps. 18, 44; Daß er Gott in seinen Worten ein’ Lügner mache. Luther 1, 181b; 6, 315a; Daß die Christen Mariam eine Göttin m. 8, 23a; Fischart B. 52a; Zwingli 2, 17 etc., so noch: Die Menschen m. ihn [den Neid] auch unter Thieren Brauch. Burmann F. 93; Der mich, was ich bin, gemacht. H. 15, 150; Da sich Vieilleville nun durch diese Krieglist Meister von der Stadt gemacht. Sch. 1082a etc., s. l. l) (s. k) mit einem Ew., zur Angabe Dessen, was das Obj. wird: Das Unglück macht ihn zahm und mild. G. 11, 88; Dein Lob könnte mich stolz m.; Einen angst und bang m. (s. c); Die hinzugefügte Bestimmung macht die Aufgabe verwickelt und schwierig; Einen arm, reich, elend, glücklich, krank, gesund, mächtig m., sowohl bewirken, daß er es wirklich wird, als auch zuw. nur: ihn dafür ausgeben, ihn in der Schildrung so erscheinen lassen, ohne daß er es ist; vgl. refl.: Sich breit, dick, groß, mausig, wichtig m., sich ein Ansehn geben, das man nicht hat; Sich besser m. [stellen] als man ist; Eine Sache gefährlicher m. [darstellen] als sie ist etc., dagegen: Die Sache macht [gestaltet] sich besser, als ich gedacht (s. 2a undc); Sich lächerlich m., es in der That werden; Sich um Etwas verdient m.; Sich durch Etwas verächtlich, berühmt m.; Diesen Ort, der sich so berühmt machte [der jetzt so viel Ruhm erlangt]. G. 25, 178; Daß der Kreis sich nach und nach oval macht [so erscheint, es für den Anschauenden wird]. 40, 104 etc. Diese Fügung fällt der Form nach zusammen und berührt sich auf der Bed. nach oft nahe mit einem zu m. gefügten Adv. zur Angabe der Art, vgl. faire und rendre und z. B. als Adv.: Wie hat er die Arbeit gemacht? Er hat sie langsam, schnell, flüchtig, gut, schlecht gemacht etc., wobei „gut“ und „schlecht“ freilich auch mit einer Nüance als Ew. gefasst werden können (s. u.), vgl.: Gott hat Alles wohl gemacht; Er muß Das, was er in der Arbeit schlecht gemacht, besser m., verbessern; Der Schneider hat den Rock zu lang gemacht, er muß ihn kürzer m.; Etwas zurecht (schwzr.: zu Weg. Gotthelf G. 151), es fertig m. etc. Für die Fügung mit dem Adv. erwähnen wir bes. (s. h): Er macht es zu arg; Er macht es Jedem so, behandelt ihn so; Sie hat mich angeführt, dir wird sie’s auch so m. G. 11, 86 etc.; Es mit allen Dingen so (nicht anders) m. (s. n); Er macht’s ’mal nicht anders, Das ist seine Weise, ferner: Da er’s gar zu lange machte [kein Ende finden konnte]. W. 1, 77; Daß ich’s kurz mache [um kurz zu sein, in der Erzählung]. Luc. 1, 162; Er wird’s nicht lange mehr m., nicht lange mehr leben, sterben. (Weidner 328) etc., auch: Der Hochzeitstag macht mir’s auch gar zu lange [verzögert sich garzu sehr]. Ramler F. 1, 38, und ohne „es“: Du machst lange, zögerst. Schwzr. auch: Es gut m. [haben]. Gotthelf G. 229. Für die sehr häufige Fügung mit dem Ew. aber genügen wenige Bsp. (alphabet. nach den Ew.), wobei man für die, wo die Verbind. einen besondern Sinn hat, die bezügl. Ew. vgl., s. auch q und r: Etwas od. Einen all (s. d. I. 2) m., so daß Nichts davon übrig bleibt, z. B.: Natürlich ist, daß stetiges Klagen | uns endlich alle macht [aufreibt]. Fleming 487; Sein Geld all m., durchbringen; Sich angenehm m.; Sich zu Etwas anheischig m.; Das Übel ärger m.; Sich oder Etwas breit m.; Einem Etwas begreiflich m.; Sich beliebt m. bei Jemand; Sich bemerklich m.; Einen dumm (s. d. 1c) m., ihn übertölpeln etc.; Sich Etwas eigen (G. 16, 301; W. HB. 1, 241 etc.) m., vgl. k: Es sich zu Eigen m.; Sich oder Etwas fertig (s. d. 1—3) m.; Fest (s. d. 3a) m.; Vieh fett m.; Gefangne, einen Brief etc. frei m.; Zerrißnes ganz m.; (weidm.) Als die Treiber alle heraus waren und „ganz machten“. Gartenl. (61) 150a, gleiche Linie herstellen; Sich mit Jemand gemein m.; Sich von Etwas gewiß m. (Sch. 1078a; W. HB. 2, 196), sich Dessen vergewissern; Eine Linie einer andern gleich m.; Diese sollen alle in dem Bette des Prokrustes gleichgemacht werden. Börne 2, 305; Sich grün (s. d. 11) m.; Gut (s. d. 20) m.; Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß; Einem den Kopf heiß m. etc., vgl. m; Einen kalt (s. d. 1) m., tödten etc., vgl. m; Der Schaden hat ihn klug gemacht etc., dagegen als adv.: Das habt Ihr klug gemacht. Tieck A. 1, 220; Die Sache kurz (s. m), Jemand einen Kopf kürzer m.; Einen von Etwas ledig machen; Einen um 400 Dukaten leichter m.; Einen, sich (von Etwas) los m.; Meine Thränen machten ihn nur lustig. W. Luc. 3, 351; Sich über Etwas lustig m.; Außer der Schönheit macht sich [gw.: ist] die Statue merkwürdig durch einen Heft etc. Winckelmann 267b; vgl.: So merkwürdig sich auch das unglückliche Projekt des Fiesko in der Geschichte gemacht hat. Sch. 144b; Sich zu Etwas pflichtig m. Möser Ph. 1, 167, gew. verpflichten; Sich rar (selten) m.; Das Zeug, die Stube rein m.; Es wird Einem sauer gemacht, das bischen Leben und Freiheit. G. 9, 8; W. Luc. 1, 139; Einen schamroth m.; Wer Alles schlecht macht [verdächtigt] um sich her. Alexis H. 2, 3, 161 etc.; Sich schmuck, schön m.; Also wollte er die löblichen Räthe verunglimpfen und sich schön m. [sich ein schönes Ansehn geben, sich herausstreichen etc.]. Luther 1, 160b etc., s. m; Einem das Herz schwer m., s. m; Die allein selig m–de Kirche. Sch. 751a etc.; Sich selten (rar) m. Höfer V. 18, selten erscheinen, kommen; Dieses Tagebuch, das sich selten gemacht hat [selten geworden ist]. Thümmel 6, 175; Einen sicher m., in Sicherheit einwiegen; Einen stutzig m.; Einen unruhig m.; Sich zu Etwas verbindlich m.; Sich verhasst m.; Mach nicht gleich die Hosen voll. Prutz Woch. 122; Wie man in Sachsen in der niedrigen Volkssprache sich voll-m. für besudeln sagt. W. Att. 3, 3, 123 etc. (vgl. h); Einem den Kopf warm m. etc., s. m.; Einem oder sich Etwas weis (s. d.) m. etc. u. v. ä. Daran schließt sich: Das machte mich dein (s. d. 1) von Anfang. Klinger Th. 2, 259 = zu dem Deinigen (k); Nicolai 1, 130; Mein fühlend Herz macht ihr Vergnügen mein. W. 12, 226; Xenien 225 etc. m) in einzelnen Fällen findet sich die Fügung von l auch ohne ein genanntes Obj., so daß m. als intr. erscheint, wobei zuw. auch noch ein persönl. Dat. hinzutritt, vgl. z. B. (1): Einem den Kopf heiß, warm m.; Die Sonne macht mir den Körper heiß etc., und: Die Sonne, das Wetter (Gutzkow R. 1, 69), es (Gotthelf G. 236) macht heute heiß; Es macht wohl verdammt heiß bei den Kohks? Gutzkow R. 4, 313; Geschwind, eh der ganze Eisklumpen aufthaut! Es macht warm in der Nähe. G. 9, 79; Dies Wort macht den Umstehenden, | durchglühten Muscheln ähnlich, heiß. 4, 206; Ich hätte nicht gedacht, daß solchen Mann der Schlacht | die Welt hervorgebracht, der mir so warm gemacht. Rückert Rost. 93a; Es war, ich weiß nicht ’was, das Einem seltsam bang’ | und schwer macht, in der Luft. W. 11, 170; Jacobi „von den göttlichen Dingen“ machte mir nicht wohl. G. 27, 288; Schreib uns, du machst uns wohl [dein Schreiben thut uns wohl]. Merck 1, 98; Recht behaglich kann uns das Werk nicht m. G. 30, 380, wo freilich der Form nach ,,uns“ auch mit einer Nüance als Accus. gefasst werden könnte, vgl.: Die Arznei hat mich wieder wohl gemacht; Ich bin und mir ist wohl etc., vgl. in Bezug auf das Wetter frz. il fait chaud, froid etc., gw.: Es ist heiß, kalt etc., indem „m.“ zumeist als Gallicism bez. wird. Ferner: Er ließ das Kind „schön m.“, wie einen jungen Pudel. Prutz Mus. 1, 115, vgl. frz. faire le beau = sich schön m., sich in die Brust werfen, vgl. aufwarten etc. n) mit abhäng. Präpos., s. i und k, ferner: Ich weiß nicht, was ich damit, mit ihm m. [anfangen] soll etc., s. l, nam. aber mit Präpos. zu m., als allgem. Ausdruck der durch die Präpos. näher bez. Ortsverändrung (vgl. 2d und 3), ein Ausdruck, den man freilich (vgl.
a) in der edleren Sprache gern durch bestimmtere ersetzt: Ich will eine Schnur an die Glocke m. [binden], einen Pfropfen auf die Flasche m. [stecken], die Flecken aus der Wäsche m. [fortbringen], einen Faden durch das Loch m. [ziehn], Heu in die Säcke m. [stopfen] etc., z. B.: Ein Huhn, das Alles verniste und durch einander mache [bringe]. Gotthelf Sch. 27; Er machte sie [die Uhr] mit einer Binde | sich um den Leib. Lichtwer 100, vgl.: Die band er sich mit einer Schnur | fest um den Leib. Ramler Lichtw. 90 etc., doch vgl. die auch in der gehobnen Spr. üblichen Zsstzg., refl.: Sich an Jemand (heran) m., sich ihm nähern; Sich nahe zur Stadt (1. Sam. 11, 20), zu Jemand (Ramler F. 1, 4) m., begeben etc. o) (vgl. 5) mit Accus. und Infin., vgl. das Hilfszeitw. lassen (s. d. 1—9) über Bed., Doppelform des Partic. (m. und gemacht) und Fügung, nam. über die Anwendung des Reflexivpron. (Er macht uns von sich hören etc.) und daß nach franz. Muster das Subj. des Infin., wenn dieser noch ein Obj. (in weitrem Sinne) neben sich hat, von Einzelnen statt in den Accus. in den Dat. gesetzt wird. Bsp. (alphabet. nach den abhäng. Jnfin.): Das machte mich laut auflachen. Börne Par. 1, 42. Ob sie Penelopeia, die jammernde, . . | ausruhn machte vom Weinen. V. Od. 4, 801. Man that Alles, um sich von dem König bemerken zu m. (s. u.). G. 21, 80; Unter dem Gedräng von Menschen, wo es schwer hält, sich bemerken zu m. 9, 248; [Da] macht ihn sein Freund den Abendstern bemerken. W. 12, 219; 27, 307. Der Heere Vorschritt macht die Erde dröhnen. Uhland 185. Als ich ihr Dies einleuchten m. wollte. Heinse A. 1, 167. Indem Sie mir auf diese Weise mein Unrecht lebhaft empfinden m. G. 9, 266; Man kann die Menschen nie genug empfinden m., wie verehrungswürdig etc. 10, 164. Die Freude ..machte ihr sein Unglück leichter ertragen. Möser Ph. 4, 320. Weil der Schlaf sich oft erwarten macht [ausbleibt]. W. 10, 8. Mach mich nicht erzürnen (s. r). Tieck 2, 21 [wo ein „mich“ fortfällt, vgl. lassen 8]. Den Verdacht auf ihre schuldlosen Nachbarinnen fallen zu m. W. 13, 45. Dessen finstrer Blick | schon sonst verzagen dich und fliehn gemacht. Schlegel Sh. 8, 214. Der uns bald [uns, s. lassen 8] fürchten gemacht hätte (s. p). Eichendorf Phil. 32; Das ist eine Schelmerei von ihnen, um mich fürchten zu m. Schlegel Somm. 3, 1, um zu machen, daß ich mich fürchte, dagegen: Jch will mich nicht lieben, sondern fürchten m., nicht m., daß man mich liebt, sondern daß man mich fürchtet (s. r) etc. Sie macht’ ihn gedenken des Vaters | heftiger. V. Od. 1, 322. Hatte sein übriges Vermögen auf alle mögliche Weise gelten ge- macht (s. q). G. 16, 41; Natur | macht allzudringend ihre Fordrung gelten. 35, 273; 3, 197. Weil er mich einmal eine Wette gewinnen machte. Börne 2, 459; Was macht gewinnen? | nicht lange besinnen. G. 4, 40. Um einen Jeden Großen und Kleinen die Vortheile des Friedens genießen zu m. 9, 26. Kaidl hat die Kinder glauben ge- macht oder wenigstens glauben lassen etc. Auerbach Leb. 1, 74; Was man Anfangs den Feind bloß glauben m. wollte. Lichtenberg 4, 38 etc., daneben: Um ihm aber glauben zu m. etc. 37; So mußte er ihr nur glauben m., es sei Einer da. G. 3, 194; Dem Domherrn mach’ ich glauben, diePrincessin wünsche etc. 10, 24; Stein. 1, 35; 121; Heine Lut. 1, 59; König Jer. 2, 75; JvMüller 5, 198; Vogt Oc. 1, 17 etc. Erfahrung, nicht Ungeduld, macht mich so handeln. G. 16, 57. Andere Etwas hervorbringen zu m. 21, 229. Der den Spötter .. Vernunft hören m. wollte. 14, 249. Mach mich können, so will ich. 9, 290. Der Kasus macht mich lachen (s. p). G. 11, 55; Es macht | mich doppelt lachen, daß du etc. 8, 11; Stein 1, 316. Du ließest mich entschlafen und machtest mich leben. Jes. 38, 16. Was hat meine Ungerechtigkeit dich leiden gemacht? Geßner 4, 154; Wenn man leidet, macht man Andere leiden. G. 29, 249. Diese Empfindsamkeit macht uns den Baum lieben, der etc. W. 29, 179. Ein Gemüth, das dich an deinem Freunde Antheil nehmen macht. 22, 127. Fröschen . ., die eine warme Nacht | aus ihrem Teich die Köpfe recken macht. 12, 183. Wir haben die Welt ohnehin schon von uns reden machen. G. 15, 263; Er hat von sich reden m. (s. r). Unsre Krieger m. ihre Squares [Frauen] Felder pflügen und Korn säen. Sealsfield Leg. 1, 165. Die zärtlichen Sachen | . . zum 37sten Mal sich wieder sagen zu m. W. 15, 77. Engel’s Buch über die Lage der englischen Arbeiter hat dem deutschen Publikum die Haut schaudern gemacht. Schwegler 2, 243 (Scherr). Indeß den alten Freier | sein Vorlegschloß ganz sicher schnarchen macht. W. 11, 217, indeß das Schloß bewirkt, die Ursache ist, daß er sorglos schläft etc. Eine Antwort . ., die ihm das Herz im Busen schwellen macht. 116. Dies übermäßig große Glück | macht Alles um sie her aus ihren Augen schwinden. 20, 186. Ihr habt mich weidlich schwitzen machen. G. 11, 55. Er machte die Waffen des Kaisers .. siegen. Sch. 965b. Der König, der sich dabei auf dem Thron noch steifer sitzen macht. Grabbe Hann. 150. Die Eh wird dich wohl sorgen m. HSachs G. 1, 31. Indem sie durch die Bedürfnisse seine Einbildungskraft und durch die Einbildungskraft seine Leidenschaften spielen macht. W. 7, 45. Ich | sah ihn geschleift von diesen Rossen. .. Er will sie stehen m. Sch. 624b. Das machte mich stutzen, (s. q). Edle Lust .. macht die Augen thauen. W. 12, 197. Hat mich Viel überlegen gemacht. WHumboldt 3, 356. Haben sie große Dinge unternehmen machen. H. Ph. 10, 52. Sich in Gesellschaft allgemein lieben, ja selbst verehren zu m. Lichtenberg 5, 531. Die Windweben . machten uns den Weg verfehlen. G. 14, 227. Hat den bittern Spott vergessen gemacht. Gervinus Lit. 5, 454; G. 16, 116; Wenn sie ihm eine neue falsche Jdee vergessen m. konnte. Möricke N. 360; Die Schönen in Venedig wissen ihm die Kränkungen vergessen zu m. Sch. 736a; Deine Furcht macht dich Alles vergessen. 311a; Machte er seine Usurpation durch wahre Verdienste um den Staat vergessen [passiv]. 1030a etc. Einem den Mund wässern m. Die Wahrheit, die | so oft mich blut’ge Thränen [hat] weinen machen. L. Nath. 3, 10; Weinen hast gemacht du manche Mutter, | .. auch mich Arme hast du weinen machen. Talvj 2, 277. Sich Nichts wissen (s. d.) m., eigenth.: m., thun, sich stellen (vgl. Schm. 2, 540), als ob man Nichts wisse (s. qu. f). Die schlaflose Nacht, die du mich zubringen machst. W. Luc. 3, 387. Die bittern Worte hatten mein Gesicht kaum zucken gemacht. Waldau N. 1, 172. Selbst an unsern eigenen großen Dichtern .. hat er uns zweifeln gemacht. Gervinus Sh. 1, X. U. v. ä., s. lassen 1a (und vgl. 1b), das in vielen Fällen für m. stehen kann u. auch gew. steht, in andern aber schwankend und zweideutig ist. p) nur bei einigen Zeitw. findet sich in der Fügung von o ,,zu“ vorm Infin., nam.: Einen zu lachen (s. d. 1) m., daneben: ihn zum Lachen m. (s. ebd.) = bewegen, bringen etc. Seltner: Hätten sie entsetzlich zu fürchten gemacht. FSchlegel Flor. 1, 233 etc. Vrsch. der Infin. mit „zu“ statt eines Obj. oder neben dem Obj.: Einem oder sich (Etwas) zu thun, zu schaffen m., vgl.: Einem Mühe, Arbeit m. (s. c); Wer Nichts zu thun hat, macht sich (Etwas) zu thun etc. q) zuw. steht in der Fügung von o statt des Infin. das adjekt. Partic. Präs. (vgl. c), nam. oft: Etwas oder sich geltend m.; Sich Nichts wissend m., ferner z. B.: Einem Etwas einleuchtend [vgl.: begreiflich] m.; Einen stutzend [vgl. stutzig] m.; Die Tauben macht er hörend und die Sprachlosen redend. Mark. 7, 37; vgl.: Die Hörenden taub und die Redenden sprachlos m. etc.; Der mit seinem Geschwätz Mutter und Tochter horchend macht. Möser Ph. 1, 223 etc. Ungw.: Nachdem die Völker gewachsen, sich ausgebreitet und von sich redend [reden] gemacht. Rabner. r) statt des Jnfin. im pass. Sinn in der Fügung von o, nam. neben dem refler. Fw., steht zuw. das pass. Partic. als Ew. (s. c): Einen erzürnt (oder zornig) m.; Sich gefürchtet (oder furchtbar), sich bemerkt m. etc., und wegen der adjekt. Natur des Partic. in dieser Wendung gw. nicht: Sich geliebt, gehasst, Etwas gekannt sondern: Sich beliebt (s. d.), verhasst (s. d.), Etwas bekannt (s. d.), Einen bestürzt m., entsprechend dem prädikativen: Beliebt, verhasst, bekannt sein. s) (vgl. o) mit einem durch „daß“ eingeleiteten Satz zur Angabe der Wirkung, vgl. bewirken etc.: Ich mache, daß die Lahmen gehn | und daß die Blinden wieder sehn; Die schiefe Stellung der Erd- achse gegen die Ekliptik macht, daß wir verschiedene Jahreszeiten haben; Mach nicht, daß ich in Zorn gerathe; Mache, daß die Mutter herüberkommt. G. 9, 334; U. o., vgl. auch: Es wurde so gemacht [die Anstalten wurden so getroffen etc.], daß ich neben ihn zu sitzen kam etc. Ferner m. = sich sputen; sich Mühe geben, daß das Beabsichtigte zu Stande kommen, daß man ans Ziel gelangt etc. (vgl. 2d) z. B.: Nun machte ich, daß ich fortkam; Ich muß m., daß ich noch zur rechten Zeit hinkomme etc., und nam. oft im Imper.: Mach, daß du fertig wirst!; Mach, daß wir fortkommen!; Jetzt macht, daß Ihr fortkommt! Hebel 3, 273; Sch. 651b; Greift an! macht, daß ein Ende wird! 337a etc., und so auch ohne abhäng. „daß“, also ganz intr.: Mach! = spute dich!, schnell! (s. fort-m. 2): „Ich muß fort; wenn du mitwillst, denn mach!“ Ich mach [spute mich] ja schon; Wenn Sie es sagen wollen, so m. Sie; sonst gehe ich. Gellert; Macht! sagt an! Ihr schweigt? L. Nath. 3, 7 u. o. Ferner das pass. Partic.: Ge- macht, nach dem Obigen in verschied. Bedd. (t—dd), z. B.: t, (s. a) im Ggstz. des „Gewordenen“, des Natürlichen, Echten etc. (versch. cc): Gemachte Blumen, Edelsteine, Perlen etc. (vgl. nach-m. l); Gemachtes Haar tragen, eine Perücke etc. (versch. w); Die Erzählung von seinen Schicksalen glaub’ ich ihm nicht, Das ist eine gemachte Geschichte; Gemachte Röth’ und erzwungene Lieb währt nicht lang. (Sprchw.) Weidner 27; Mannheim ist gemacht und nicht geworden. Es sieht aus despotisch, wie eine wahre Residenz. Heinse K. 1, 421 etc. Dazu als Ggstz.: Die Situation ist eine ungemachte, absichtslose. Waldau (DMus. 1, 2, 133) etc. und Fortbild.: Hier ist die Klage über allzugroße Wahrheit der Empfindung vielleicht gerechtfertigt, gewiß nicht über Gemachtheit und Zwang. Gervinus Lit. 5, 451; Ohne Absicht und Gemachtheit. Keller gH. 2, 218; Die Natürlichkeit und Ungemachtheit des Stils etc. u) (s. a) Gemacht= verfertigt, erzeugt etc. (vgl. bb): Die von dem Meister gemachten Stiefel; Das zu dieser Gelegenheit gemachte Gedicht etc., auch: Solche Verse lässt ein Grammatiker wohl ungemacht. V. Georg. 314, er kann dgl. nicht m.; ferner: Der Weg ist eine wohl- gemachte Chaussée. (vgl. cc). G. 14, 179; Die neugemachten Stiefel, im Ggstz. der bloß vorgeschuhten; Ei- gen-, selbst- od. hausgemachte Leinwand etc., im Ggstz. zum Kaufleinen etc., auch (s. backen II. 5 und 6) ausgedehnt auf Pers. etc., und wo es sich um reine mechanische Anfertigung handelt auch in einer dem Infin. gleichlautenden Nbnf.: Voll von dergleichen neu- gemachten [neugeschaffnen] Bürgern. L. 6, 329; Er steht bestürzt und ungewiß | vor jedem selbst gemachten Zweifel [vgl. c: Zweifel, den er sich selbst macht, erregt]. W. 11, 182 etc.; Unter dem hausmachenen Bauernkittel. Auerbach Leb. 2, 200; Mit „selbstmachener Hauspoesie.“ Riemer G. 1, 472 etc. v) Gemacht = fertig, vollendet, so daß Nichts mehr daran zu machen ist: Sag Ja und der Handel ist gemacht [abgeschlossen]; Die Sache ist so gut wie [ab]gemacht; Was machst du an der Welt? sie ist schon gemacht. G. 4, 63; Es schien ihnen bequemer, die Theorien, die sie schon gemacht und fertig in den philosophischen Buden der Griechen liegen fanden, zu dem Gebrauch, den sie davon m. konnten, anzuwenden, als sich selbst eigene zu m. W. HB. 1, 40 etc. So nam. auch: Ein gemachter Mann, der fertig ist, dem an seinem Glück Nichts mehr fehlt, der Nichts mehr zu erwerben braucht etc.: Wenn du ein gemachter Mann bist, wenn du das erwünschte Ziel erreicht hast. G. 9, 249; 17, 238; Hartmann Erz. 108 u. V. w) (s. d), Das gemachte Bett, Haar (versch. t), auch: Sich in ein ungemachtes Bett legen, und (veralt.) vom Chaos: Der ungemachte Kloß lag öd’ und ungestalt. Opitz 1, 33, im Ggstz. der geordneten Welt. x) (s. g) Der gemachte Anfang, Antrag; Nach der damit gemachten Probe etc., doch nicht von allen unt. d angeführt. Redensarten. y) (s. i) Das aus Lumpen gemachte Papier etc. z) (s. k) Die zu Papier gemachten Lumpen; Die zur Baronin gemachte Mätresse etc. aa) (s. l) Der kürzer gemachte Rock; Das ganz gemachte Zeug; Die rein gemachten Stiefel; Die fertig gemachte Arbeit; Das gar gemachte Kupfer etc., vgl.: Die reinen Stiefel, die fertige Arbeit, das gare Kupfer etc. bb) „für“, zur Bez. des Passenden (vgl. u): Der Rock, die Stelle etc. ist wie für mich gemacht; Du bist für die Stelle wie gemacht [geschaffen]; Sie [die Frau] ist wie gemacht für mich. Hartmann E. 340; Der Ausdruck des komischen Dichters: „Die Überredung setzt auch seinen Lippen“ schien ganz eig. für ihn gemacht. W. Luc. 3, 237 etc. cc) zuw. auch (vrsch. t) = von der Natur gemacht, geschaffen, z. B.: Vom lieblichen Schenken, | Dem Liebe zu schenken, | das Herz ist gemacht. Rückert Mak. 1, 100 etc. und so nam.: Wohlgemacht (frz. bien fait, vgl. u) = hübsch, wohl gewachsen, wohlgebaut etc.: Er hatte starke wohlproportionierte Gliedmaßen, war überhaupt wohl gemacht etc. Forster R. 1, 247; Dem wohlgemachtesten Mann. L. 1, 403; In den Armen eines jungen wohlgemachten Ritters. Musäus M. 1, 23; So jung und wohlgemacht | der König ist. W. 11, 36; Ein wohlgemachter athletenmäßiger junger Mensch. 16, 77; 9, 78; Luc. 3, 364 u. v., vgl. als Ggstz. plattd.: mismakt (mißgemacht), ungestalt, häßlich. Brem. Wörterb. 3, 117. dd) weidm.: Das gemachte Neue (s. d. 3e), der frisch gefallne Schnee. ee) das Partic. Präs. verschmilzt zuw. mit dem Obj. etc.: Plan-m–dere Unvertraulichkeit. Lavater (Sturz 2, 304), vgl. macherisch. ff) der subst. Infin. (s. gg), z. B.: Ich wollt’, es wäre noch nicht fertig; | Das M. war doch gar zu schön etc. G. 18, 241, häufiger verschmelzend mit dem davon abhäng. Obj. (s. g), Ew. (s. k), Infin. (o) etc., z. B.: Das Frei-M. der Gefangnen, der Briefe; Das Gelten(d)-M. seiner Ansprüche; Das Gelegenheits-M. bei höheren Personen. König Kl. 2, 273; Das Sich-gemein-M. mit Krethi und Plethi; Das Viel-Geschrei-M. von kleinen Dingen. Stahr Jt. 2, 388; Das Sich-los-M. von den Banden; Ein wirres Plan-M. Arnim 337; Das Zurecht-M. des Wagens etc. gg) (s. ff) Das Verbot von Machung und Ehrung der Bilder. Fischart B. 36a; Mit Übersetzung und Machung solcher Opern. Schütze HambTh. 161 etc., selten; häufiger in Zsstzg., theilw. mit Mz., z. B.: Bekanntmachung, das Bekannt-M., Veröffentlichen das Bekanntgemachte: Bekanntmachung der poetischen Hinterlassenschaft. WMüller Bibl. 6, XXX; Die Bekanntmachung der Entschließung des Archons hatte die Wirkung. W. 14, 79; 32, 209; Die Bekanntmachungen im Intelligenzblatt etc.; Die Freimachung der Gefangnen; Auf dem Bereiche der Herzensgeltendmachungen. Gutzkow R. 4, 18; Die Gemeinmachung der Wissenschaften. L. 3, 203; 296; Von Gerechtmachung des Menschen. Luther 6, 328; Daß indessen die Levellers [s. Gleichmacher] nicht Alles gleich gemacht wissen wollten, dessen Gleichmachung der Natur .. widerspricht. B. 403a; Die Mundtodtmachung der Franzosen. Mundt Kais. 2, 84; Die Namhaftmachung der Mitglieder [die Nennung] etc. hh) Macher, s. u. ii) imperativisch. Hw. selten, z. B.: Der Mach- Alles, bei Campe als wörtl. Übersetzung für „Faktotum“ (s. d.), ferner: Zu einem Mach-Geck oder Schalksnarren. Weidner 327 etc. 2) refl.:
a) ohne Zusatz: Eine Sache, Etwas, es macht sich (s. Sich), es geschieht, nam.: es entwickelt sich, so daß es ungehindert, ungestört zu Stande kommt; es fügt, arrangiert sich in natürlichem Verlauf, geht seinen ruhigen, ebnen Gang vorwärts, so daß man nicht einzugreifen nöthig hat etc.: „Wie geht’s mit der Gesundheit?“ Na, es macht sich [so ziemlich]; „Wie steht die Angelegenheit?“ Sie wird sich schon m. [ihren allmählichen Fortgang zum erwünschten Ende nehmen]; Früher glaubte ich nicht, daß aus dem Knaben ’was werden würde, jetzt macht er sich aber schon, schickt sich, so daß ich hoffen kann, es wird ’was aus ihm; Daß sich Alles so schickt und macht, | wie er’s gewünscht und wie er gedacht. G. 6, 376; Was man abzuwenden sucht, Das macht sich [geschieht] erst recht. 9, 153; „Da sitzt der Knoten. .. Bei einem Manne würde Das Alles erst werden müssen, was hier [bei meinem Bruder] schon ist, was nie so wieder werden kann.“ Es macht sich Viel. 376, im Verlauf der Zeit gestaltet sich Vieles, von dem du meinst, daß es nie werden könnte; Wenn du einen Schwager haben sollst, wie’s sich doch früher oder später macht. 381, wie es im Verlauf der Zeit doch einmal kommen wird; Ich hoffte immer, sie von Ihnen zu hören, aber seither hat sich’s nicht finden, nicht m. [so fügen] wollen. 14, 133; Das Gespräch machte sich [kam und entwickelte sich] ganz natürlich; Daß sich auch unter uns eine Heirath gemacht hat. 17, 238; Weil .. die Gelegenheit sich nicht recht m. wollte. Gutkow 11, 278; Da macht sich [geschieht, geht vor] Nichts, wie groß, wie klein es sei, | Beelzebub ist immer auch dabei. W. 11, 156; „Es wird sich schon geben! Es wird schon kommen! Dies und Jenes wird sich schon m.!“ Aber wir hatten gut warten, es gab sich nicht, kam nicht und machte sich nicht. 13, 85; „Wer hat Euch mit einander bekannt gemacht“? Niemand, unsre Bekanntschaft hat sich eben ganz von selbst gemacht etc. S. ferner c.
b) mit beigefügter prädikativer Best., s. 1 k und l.
c) mit Angabe der Art und Weise: Sich so oder so m. (vgl. a), sich so gestalten, so erscheinen, das Aussehen haben, vgl. lassen 23: „Wie m. sich die Blumen auf dem Hut?“ Gut; schlecht; nicht besonders; besser als ich gedacht etc.; Die Linden m. sich ganz artig und bei Mondenschein lässt sich’s vielleicht noch schöner an. Gutzkow R. 1, 23; Mit Händen, die sich wie die ausgespreizten Füße eines watschelnden Wasservogels machten. 6, 8 etc., vgl. auch 1 l. Zuw. prägnant ohne Zusatz: Mit Vieren fahren, ja Das macht sich!, Das lässt (schön etc.).
d) mit Ortsbest., als allgemeiner Ausdruck des Sich-bewegens = sich begeben etc., mit dem Nebenbegriff des Sich-sputens (vgl. 1n, s u. 3c): Sich aus dem Staub (s. d.) z. B. Cham. 3, 198; Fischart B. 41b etc. —, aus den Ästen (s. d. 1) m., sich davon-, fort-, weg-m.; Wenn sie, die Ersten, an dein Ohr sich machten [drängten]. Cham. 4, 46; Ich machte mich [ging] also diesen Morgen .. daran. Forster’s Br. 1, 642; Wir machten uns also wieder zu den Hütten hinauf und nach einigem Ausruhen zur Arbeit fertig. G. 14, 196; Wenn sich nicht ein fremder Störenfried herbeigemacht hätte. Immermann M. 1, 331; Wir machten uns auf den Weg. Sch. 119a; Mach dich zu Bett! Schlegel Haml. 1, 1; Sich über Etwas oder Einen her-m. etc. 3) intr. (haben):
a) als allgemeiner Ausdr. für jedes auf irgend eine Weise in die Sinne fallende Thun, bes. wenn dasselbe sinnenfällig nachgeahmt wird: „Wie macht der Hund?“ Wau, wau; Der Hahn macht kikriki; „Wie macht der Kutscher, wenn die Pferde laufen sollen?“ Er schnalzt mit der Zunge; „Wie machst du mit dem Kopf, wenn du Ja sagen willst?“ Ich nicke „Und um Nein zu sagen?“ Ich schüttle; Er macht immer so mit dem Mund, wobei der Sprechende die Gebärde oder den Laut nachmacht etc.
b) (s. a) mundartl. st. sagen, z. B.: Puh! macht er, der [Bankzettel] ist falsch. Spindler Stadt 1, 52; Nun, nun! machte Philipp, das Leben ist eine Lotterie. 42; „Guten Tag!“ Schönen Dank, Melcher! macht Balthasar entgegen. 34 etc., s. Stalder 2, 188.
c) (s. a, 1n u. 2d) als allgemeiner Ausdruck der Ortsverändrung: Kehrt (s. 1g und kehre 2a), linksum (Claudius 4, 13) m. etc.; Nebenaus m. [bei Seite gehn]. Gott- helf U. 2, 329; Musst’ ich schon umwenden und hierher m. Gutzkow R. 5, 329; Hab den folgenden Abend bis Marienberg gemacht. Otfr. 9; Machen Sie zu auf Ihr Gut! König Kl. 3, 99 etc., nam. bei Geschäftsreisenden: Ich werde dies Mal über Calais nach London m. und dann über Ostende zurück-m. etc., und nam. in Sachsen, z. B.: Ich will ihm entgegen m. [fahren]; mit-m [mitreisen]; ins Bett m. (vrsch. 1h).
d) kaufm.: In einer Branche, in einem Artikel m., Geschäfte darin m., z. B.: Wir m. auch in Kräutern. Hackländer Hdl. 1, 43 etc. und danach übrtr., mit komischer Färbung: Von Vielen, die in Patriotismus m. Frese G. 2, 212; Der Kondukteur machte stark in dem Artikel [Punsch]. Goltz 3, 142, er trank stark etc.
e) (s. a und vgl. mit-m.) Jemand m. lassen, ihn handeln oder verfahren lassen, wie er will: Daß Judas Jesum m. lassen wollte, der sich schon aus ihren Händen reißen würde. Hebel 4, 311.
f) s. 1e, h, m und s.
Anm. Ahd. mahhôn, machön, mhd. machen, mit der Grundbed. zusammenfügen, vgl. Gemach und Gemächt 1d, ferner: Macht, mögen etc. Vralt. Impf. Konj. mächte. Waldis Ps. 139, 3, und Partic.: [Mit] darzu ungemachenem [ungeschaffnem, unpassendem] und ungebachenem Ingeno. Fischart (Wackernagel 3, 481 Z. 11). Mundartl. Bedd. s. Schm. und Stalder.
Zsstzg. vielfach, z. B.: Áb-:
1) [1n] etwas an etwas Anderem Haftendes oder Festsitzendes davon entfernen, fort-, los-m. Ggstz. an-m. (1) etc.: Den Schmutz (von den Füßen), die Schale (von der Frucht), den Überzug (vom Kissen), den Pfropfen (von der Flasche) a. etc.; Das Fell von einem todten Thier und meton., das todte Thier a. (Landwirthsch. Zeit. [55] 41b), abdecken, s. aus-m.
2) machen, daß Etwas ab, d. h. absolviert, beendet ist, so daß Nichts mehr daran zu machen ist; Etwas zum Abschluß, zum Ende bringen, es fertig machen: Es könnte geschehen, daß ich Das so in Einem hin abmachte. Benedir 1, 173; Etwas, das abgemacht ist, wenn es einmal gethan ist. Danzel 38; Als ein für allemal abgethan, abgemacht und fertig erklärt. G. 39, 281; Abgemacht, Sela! (s. d.). Gutzkow Otfr. 8; Dies abgemacht, gab der General Befehl etc. HKleist E. 1, 225; Was ich | mit diesem König abzumachen habe, | geht euren Lehenseid nicht an. Sch. 301b; Unglaublich, was sich dabei in einem Tage Alles a. lässt. Stahr Par. 1, 35 etc. Dazu: Mit seinen Gläubigern a., accordieren, und (Kochk.): Die Suppe mit einem Ei a., abrühren, abwällen, sie durch Hinzuthun eines Eis querlend und aufwällend fertig machen etc. Vralt. auch = abbilden (vgl. abnehmen) etc.
3) dazu: Abmachung. Án-:
1) [1n] an Etwas befestigen, Ggstz. ab-m. (1): Eine Glocke, ein Schloß a. (an die Thüre); Einen Band a., anbinden: Das bei der Kirche angemachte Halseisen. Rabner 1, 129 etc.
2) als Jngredienz hinzuthun: Zucker a. oder anthun, an die Speise etc. und meton.: Etwas mit [daran gethanen] Ingredienzien a., damit zubereitend vermischen, z. B.: Grüne Bohnen, die sie in Wasser absieden und mit Knoblauch und Öl a. G. 23, 39; Der Zucker steht daneben und du wirst dir die Mischung wohl selber a. können. Gerstäcker Flatb. 16; Das zum A. des Teiges bestimmte Wasser. Karmarsch 1, 371; Wird die Masse mit Wasser bis zur Konsistenz von fettem Milchrahm angemacht. 721; 3, 406 etc. In engrem Sinn: Bier, Wein a., ein fremdartiges Ingrediens. hinzuzuthun; Angemachter [gefälschter] Wein, s. Gemächt 1b und verschneiden. 3) Feuer, Licht a. (oder machen), anzünden (s. d.), anbrennen machen, Ggstz. aus-m. (3): Wenn wir einmal werden gelernt haben . . Kälte anzumachen [zu erzeugen], wie wir Feuer a. Lichtenberg. Vralt. auch: Ein Feuer auf-m. [aufsteigen machen], z. B.: Opitz 1, 127; Uhland V. 343 etc. 4) mundartl., vralt.: Einem Kleider a., machen (an oder auf den Körper); Einem Eins a., anhängen, etwas Schlimmes zubereiten; Einem dem Tag a., ein Morgenständchen bringen etc. 5) refl.: [2d]: sich andrängen. Āūf-: mit merklicher Kraftanwendung Etwas offen machen, vgl. aufthun (wobei keine Kraftäußrung hervortritt), öffnen etc., Ggstz. zu-m.: Die Thür, das Fenster, die Augen, den Mund, die Hand a. oder aufthun; Eine Nuß a. (nicht: aufthun); Die Thür, das Grab thut sich (von selbst) auf; Ungw.: Die Gräber machen sich auf und die Todten gehen heraus. Opitz W. 3, 257 etc.; Das Schloß mit einem Dietrich a.; Das Haus, ein Zimmer, einen Kasten, den Deckel des Kastens a.; Ein Loch (s. d. 3) a., um das andre zuzumachen; Mühl auf-, Mühl zu-m., s. Zwickmühle; Einen Brief, ein Buch a. etc.; Erwin schlägt die [Schreib-]Tafel zu. .. Eilig will sie die Blätter a. G. 8, 121; Das Haar hing ohne Band und lag auf ihrer Schoß, | ihr Kleid stund aufgemacht, die Brüste waren bloß. Opitz 1, 144; Mir eine Quelle des Unterhalts aufzumachen [aufzuschließen]. IP. 15, 34; Pedrillo machte ein Paar mächtig große Augen (s. d. 10) auf. W. 1, 49 etc. Auch o. Obj.: Wenn er Jemand verschleußt, kann Niemand a. Hiob 12, 14; Jch will dir a. [die Thür] etc. 2) in die Höhe richtend, in Ordnung bringend zurecht machen, nam.: Ein Bett will ich euch gleich a. [aufschlagen, herrichten]. Höfer V. 172 etc., vrsch. [1d]: Das Bett machen; ferner: Ihr schönes Haar, das ohne Kunst aufgemacht war. Möser Ph. 1, 6, gw. [1d] machen und (vralt.): Ein Bildnis, das in allen ihren Winkeln und Zelten aufgemacht [aufgerichtet] stehet. Franck Weltb. 96a; Die Wälle(n) sollten sein von Thränen aufgemacht. Opitz 1, 233 etc.
3) Feuer a., s. an-m. 3.
4) (vralt., mundartl.) aufspielen: Einen Tanz (HSachs 2, 4, 3a) einen Gassenhauer (Simplicissimus 1, 108), eine Melodie (28), Eins (Tieck Jung. Tischl. 1, 101) a., auch ohne Obj.: Mußten die Spielleute vor der Tafel a. Simplicissimus 2, 279.
5) (vralt., mundartl.) Etwas aufgehn, draufgehn lassen, verschwenden etc.: Ihr wollt mich in das Gefängnis setzen, weil ich mein Eigen verzehrt und aufgemacht: was würdet Ihr thun, wenn ich Euch das Euer hätt aufgemacht? Weidner 260, vgl.: Ein Geiziger sagte zu einem Aufmacher oder Verschwender. 278; Die Alles drauf-m., weil sie Beide gleich erpicht auf das schluchige Essen und Weintrinken sind. Kinkel E. 214 etc.
6) aufschreiben, aufnotieren, nam. von Ausgaben, Posten einer Rechnung etc., schwzr.: Er machte [schrieb] alles Wichtige auf nach seiner Weise. Gotthelf Sch. 147; Uli hatte aufgemacht [seine Rechnung im Buch notiert] und nicht aufgemacht. U. 2, 101; Sobald er die Kreide [zum Rechnen] nahm und was er aufmachte, war ihr recht. G. 17 etc. und kaufm.: Ich werde Ihnen Ihre Rechnung a. etc.
7) [1n] Etwas auf etwas Andres, worauf es gehört, befestigend bringen: Einen Pfropfen a., auf die Flasche, aufstecken; Kerzen a., auf den Kronleuchter etc.
8) intr.: Mit einem a., zanken, ihm ein Aufgebot machen. Schm.
9) refl.:
a) [2d] sich erheben (und auf den Weg machen); sich zum Gehen, zu einem Thun etc. anschicken, aufbrechen: Mach dich auf und zeuch durch das Land! 1. Mos. 13, 17; 19, 14; 27; 22, 3; 19; 21, 32; 24, 10; 61; 27, 43 etc.; Wenn er sich a. wird zu schrecken die Erde. Jes. 2, 19; Schwert, mache dich auf über meinen Hirten! Zach. 13, 7; Machet euch auf zum Streit! Jer. 49, 14; Der Tyrann hat sich aufgemacht zur Ruthen über die Gottlosen. Hes. 7, 11; Ich habe spät mich aufgemacht | und will dich mit mir nehmen. B. 44a; Daß sie bald mit dir sich aufmacht, in ein leidlicher Land zu fliehn. Hölderlin H. 2, 50; Nachher schien Regen und Sturm sich aufzumachen. Tieck GsN. 6, 313 etc.; Sich auf- u. davon-m. Sch. 207b.
b) (vralt.) sich putzen: Sich zu mustern und aufzumachen in Hoffahrt. Geiler Spinn. 58c.
Aūs-:
1) [1n] etwas in etwas Andrem Haftendes aus demselben herausbringen: Etwas a., aus der Schale, Hülse, z. B.: Nüsse, Kerne, Erbsen (s. auspahlen], Krebse, Austern, Perlen, Samen (s. ausklengen) etc.; Todte Thiere ab- und a. (ausbälgen). Landwirthsch. Zeit. (55) 41b; Honig a., aus den Waben (ausseimen); Flecken a., aus dem Zeug; Kunst im Flecken-A. Lichtenberg 4, 407 etc. Vralt.: eine Schrift herausgeben, veröffentlichen, z. B. auch: In dem ersten Buche der noch unausgemachten Trostgedichte. Opitz (Wackernagel 3, 1, 620 Z. 20).
2) Etwas zu Ende machen oder bringen, so daß Nichts mehr daran zu thun bleibt, es fertig machen, be-, vollenden, vgl. 3 u. s.: Sprchw.: Was du anfahest, Das mache aus. Agricola; Laß sie machen, sie haben’s noch nicht ausgemacht [sie sind noch nicht am Ende, es ist noch nicht aller Tage Abend]. Luther 5, 42b etc.; Ein Buch [schreibend] (Luther SW. 63, 103; IP. 3, 49), eine Bürde Bänder (Gotthelf G. 155), seine Marktaffären (Hebel 3, 497), Hn Frühstück (Sealsfield Leg. 3, 161) ein Spiel, eine Partie a.; Ich muß noch 3 Kegel werfen, um das Spiel auszumachen etc.
3) (vgl. 2) Etwas zu Ende oder all machen, so daß man Nichts davon übrig behält, es ganz fort, vertilgt ist etc.: Den Wein im Glas, es (Uhland V. 595), das Glas (Rachel 7, 143) a., austrinken, ausleeren, s. Gar- aus; Er hat es ausgemacht, ist todt; vralt. (vgl. 8): Sanders, deutsches Wörterb. II. Einen a., vertilgen, tödten. Pictorius; Stumpf 420b; Daß sie einander gründlich vertilgten und ausmachten. 225b etc.; Etwas Brennendes, Feuer, Licht, die Lampe etc. a., aUsgehn machen, auslöschen; Das ganze Land soll wüste werden und will’s doch nicht gar a. [austilgen, vernichten etc.]. Jes. 4, 27; 5, 10 etc. (s. Garaus); Es mit Einem a. (Jes. 38, 13), gar a. (Neh. 9, 31 etc.); Glockenton, der das Jahrhundert ausmachte [schloß]. IP. 39, 56.
4) (s. 2) Etwas so machen, daß ferner kein Streit darüber obwaltet und möglich ist (s. Mendelssohn 4, 1, 37):
a) sei es, daß ein ausgebrochner Streit, ein obwaltender Zweifel etc. beseitigt und so die Sache ins Reine gebracht wird: Ich will unsre Sache, unsern Streit vor Gericht, mit dem Degen in der Faust a.; Ich will’s mit allen Denen a. [ausfechten], die dich beleidigen. Zeph. 3, 19; Schert Euch ’naus, wenn Ihr ’was auszumachen habt. G. 9, 7; Das mache mit der Gottheit aus! Sch. 70a; Ob, was du vorhast, gut ist oder übel, | rechtschaffen oder lasterhaft, Das mache | mit deinem Herzen aus. 268b; Das lässt sich schwerlich a. und thut auch Nichts zur Sache. W. HB. 1, 19 etc.; vgl.: Was hast du mit meinem Vater für Geheimnisse auszumachen [abzumachen]? Cronegk 1,77.
b) sei es, daß schon von vornherein durch festgestellte Bestimmungen jeder Zweifel gehoben ist: Wir wollen vor dem Anfang des Spiels a. [feststellen], wie hoch der Point gilt; Das hab ich mir gleich ausgemacht [ausbedungen], daß etc.; Wenn ich mir mit ältern Personen ein Spiel a. [ausbedingen, sichern] konnte. G. 17, 113; Zween Väter sind bemüht, den Mahlschatz auszumachen. Hagedorn 2, 23; Da machte er aus, daß der Herzog von Alba mit der Armee vor- angehen sollte. Sch. 854a; Zu versuchen, was sich auf dem Wege der philosophischen Untersuchung darüber a. lässt. 1109b; Wir wollen erst den Hauptpunkt a. W. 1, 190 etc.
c) dazu das adjekt. Partic.: Ausgemacht: wor- über kein Zweifel obwalten kann, entschieden, unstreitig, feststehend etc.: Da der Besorger ein ausgemachter Esel ist. Cham. 5, 146; Bei Franz des Ersten Krönung war noch nicht Alles so ausgemacht, wie gegenwärtig. G. 20, 232; Wobei er mit unglaublicher Kühnheit das ganz Absurde als ein ausgemachtes Wahre ins Angesicht behauptet. 39, 235; 4, 20 etc.; Hinweggesehn darüber, daß etc. .. ist es ausgemacht, daß etc. H. Ph. 10, 103; Ausgemachter scheint es mir aber, daß etc. Monatbl. 1, 433a; Sch. 734b; Ihre Bescheidenheit verwandelt in eine Frage, was Ihnen selbst etwas Ausgemachtes ist. W. 19, 156; Einer der ausgemachtesten Tartüffen. 27, 145; Eure ausgemachtesten Sardanapale. 24, 240; 29, 154; HB. 1, 15; Luc. 1, 102; 3, 247 etc. Dazu: Er ließ es immer unausgemacht [unentschieden, fraglich], welcher er den Vorzug gebe. 233; Das ist und bleibt unausgemacht. Forster Ans. 1, 58 etc., ferner: Die Ausgemachtheit dieser Punkte überhebt mich jeder Er- örterung etc.
5) (s. 4b und ver-m.): Einem Etwas (im Testament) a., als Legat aussetzen.
6) ausfindig machen (weidm.): Der Hund hat Wild ausgemacht, aufgespürt; Beim A. der Fährte. Winkel 2, 289; Das Verlorne a. 288 etc.; ferner = miethen etc.: Ich mache Ihnen heute noch ein Schiff aus, mit dem Sie .. reisen können. CFBahrdt 3, 214; 318; Zu sehen, ob er nicht ein bequemes Quartier für das Ehepaar a. könne. G. 16, 275; Die nämlichen Kerls, die mir Steffens jüngst ausgemacht, meinem Mädel nachzusetzen. FMüller 3, 284, angeworben, ausgelesen, vgl. Brem. Wörterb. 3, 117.
7) zieren, putzen, mit Zierrath besetzen etc.: Den Leib, dein schönes Kleid, das mit so schöner Pracht | der Tugend war gestickt und sauber ausgemacht. Fleming 144; Das Kleid ist .. mit einer bunten Reih von Sternen ausgemacht. Gryphius; Trabanten .. | gingen allzeit hinter ihm stehen, | doch nicht so stattlich ausgemacht. Rollenhagen Fr. 96 etc.
8) Einen a., ausschelten, tadeln, vgl. herunter-m.: Garzoni 753b; Gellert 3, 469; Gotthelf Ul. 1, 99; Hippel Br. 13, 113; Lenz 1, 222; Karoline macht Lucinden aus, daß sie so schlecht wahrzusagen wisse. L. 4, 411; Olearius Ros. 11b; Zink- gräf 2, 89; Rockenphil 2, 266; Sich ein Ausgemachtes zurichten. 3, 108 etc.
9) (ungw.) Wie er herankam, wurde die kompleteste Janitscharenmusik ausgemacht [aufgespielt]. Tieck 9, 268.
10) [1e] ohne Passiv: in der Gesammtheit machen, bilden, betragen: Wenn man täglich einen Silbergroschen spart, so macht Das im Jahr über 12 Thaler aus; Das macht Viel, einen bedeutenden Unterschied aus; Das macht Nichts aus, hat Nichts zu bedeuten; „Die Burg hat Wall und Mauern nicht.“ .. Was macht Das aus? [was schadet Das?]. Simrock (Ech- termeyer 94) etc.; Wir machen Alle gleichsam nur eine Familie aus; Wir [Dienstboten] machen nicht das Haus, wir machen’s bloß mit aus. Müllner 5, 156; Diese Flitter machen die Königin nicht aus. Sch. 407a, darin besteht die königliche Würde nicht; Daß ihr Kopf ungefähr den vierten Theil ihrer Höhe ausmachte. W. 1, 65; Die Harmonie des Leibes und der Seele, die . . die höchste Schönheit ausmacht. 67 etc.
11) refl. [2d] und intr. [3c]: sich entfernen, fort-m., ausgehn etc.: Fritz macht sich eben aus. G. Stein 3, 20 [oder: er zieht sich aus?].
12) dazu: Ausmachung, nach den versch. Bedd. z. B. (5) ein Legat; (7) Besatz, Aufschlag eines Kleids; (3) Beendigung: Daß die Bauherren die Ausmachungen ihrer Gebäu gefeiert. Wackernagel 3, 1, 871 Z. 13; (8) Schelte; Spottrede. Schuppius 721 etc. Be- [1h]: bekacken: Sich b.; Sich die Hosen b.; B. in Angst sich die adligen Herrn. Droysen A. 2, 79. Davón-, refl. [2d]: Sich d., weglaufen, fliehn. Jes. 49, 17; 1. Macc. 15, 37; 2, 5, 27; Sich heimlich (W. 1, 53), in aller Stille (G. 16, 325), mit der Flucht (L. 11, 106) d.; Sich auf und d. (s. auf-m. 8a). I. Dúrch-: 1) [1n] durch eine Offnung machen oder ziehn: Durch das Loch einen Faden d., hindurch-m. etc. 2) Etwas d., durch alle Phasen oder Entwicklungen desselben hindurchgehend, es absolvieren und bis an das Ende desselben gelangen: Mach mal das Futurum des Zeitworts durch; So werden wir überall noch viele Wandlungen und Täuschungen d. müssen. Auerbach Tag. 24; Er habe ihre Schule d. müssen. Danzel 267; Faust sehnt sich, nachdem er alle Wissensqualen trostlos durchgemacht, auch alle Empfindungsqualen durchzumachen. Gervinus Lit. 5, 112; Als er bald alle listigen Diebsstreiche durchgemacht. Hebel 3, 263; Unsre Runde durch das .. Bereich ist bald durchgemacht. Kapper Chr. 1, 251; Er hat (im Leben) viel durchgemacht etc. II. Durch-: (selten) Mit Etwas d., durchdringend erfüllen; Alle heidnische Bücher sind mit dieser Gift .. ganz durchmachet. Luther 1, 232a. Eīn-:
1) [1n] Etwas in etwas Andres, wo es hineingehört, hineinthun etc.: Das Geld e., in Tüten etc.; Wie er den Docht e. sollte [in die Lampe]. G. 30, 179; Hier sind die Rahmen; bewahren Sie sie, bis ich komme, die Bilder einzumachen. Stein 1, 37; Jch kann wieder Feuer e. [im Ofen; einheizen]. 95; Er sollte nur einen Haarbeutel e. [ins Haar]. Weiße Kom. Op. 3, 28.
2) (Kochk.) Früchte etc. e., sie in einer Weise behandeln und zubereiten, daß sie sich lange Zeit hindurch gut erhalten (s. 1; einkochen, einlegen 7 und vgl.: Die Vögel zu fangen und für den Winter in Essig zu setzen. Möser Ph. 1, 370 etc.): Das E. eßbarer Stoffe in Blechbüchsen. Scheibler Kochb. 497; Das E. der Früchte in Zucker .. Früchte, die mit grobem unreinem Zucker eingemacht sind. 504; Das E. der Früchte in Franzbranntwein. 512; Vom E. der Fruchtgelées. 520; Vom E. in Essig. 526; Gemüse mittels Salz einzumachen. 531 etc.; Mit einem Korbe voll frischer und eingemachter Früchte. .. Die eingemachten Nüsse und Pfirsiche. W. 1, 68; Eingemachtes, ohne Zusatz gw.: in Zucker eingemachte Früchte. Daran schließt sich:
a) (vralt.) Sie machen ihre Verstorbenen mit Wachs ein [balsamieren sie ein]. Franck Weltb. 189a.
b) im Partic. = eingefleischt, das (schlimme od. Un-) Wesen konservierend etc.: Der ist ein eingemachter Stockfisch. Rockenph. 3, 77; Du bist so ein eingemachter Narre, ein Stockfisch etc. L. 1, 278; Ein eingemachter Theorist ist der ganze Kerl. Tieck NKr. 4, 65; Du eingemachter Eselskopf! Weise Erzn. 12 etc., doch vgl. aus-m. 4c. Empōr-, tr. [1n]: emporheben, und refl. [2d]: sich erheben. (selten) Daß sie ihnen [den Geistlichen] die Güter vermacht. Nun kommen die Weltlichen und suchen mit allerhand Praktiken Das wieder, was ihre Voreltern ihnen an die Geistlichen entmacht [durch Vermächtnis an die Geistlichen entzogen]. Weidner 12; Zu machen und zu e. [das Gemachte wieder aufhebend]. Weisthümer 2, 261 etc. Entgêgen- [3b und c]. Er-: (mundartl.) Etwas bewältigen, damit zu Ende kommen, fertig werden: Wir können Das nicht Alles e. [aufessen, aufbekommen]. Auerbach Barf. 217; Solche, die’s nicht allein e. können. OLudwig Thür. 1, 19; 24 u. o. vgl. 25 weg-m.:
Ent-: Fórt-:
1) intr.: fortfahren: Wenn dieser Bursch .. | etwas länger also fortmacht, | brechend Alles, was er anrührt. Freiligrath H. 244; So macht denn fort! [fahrt fort in eurer Erzählung, nur zu, vorwärts! vgl. 2]. G. 10, 119; 129; Nur fortgemacht! Sch. 118; Wenn Deutschland so fortmacht, wie es bereits auf dem Wege ist. ebd.; Machen Sie immer fort und ich wünsche Ihnen viel Glück zur Unternehmung. 167a; Er macht an demselben Gegenstand fort. Vischer (Schwegler 46) 544; Er merkte nicht, daß Don Sylvio .. nicht die geringste Aufmerksamkeit auf seine Erzählung hatte und wenn er’s auch gemerkt hatte, so würde er vielleicht nichtsdestoweniger fortgemacht haben. W. 1, 206; Daß in Kurzem, wenn man ihn so f. lasse, ganz Indien in voller Flamme stehen werde. Luc. 3, 440 etc.
2) intr. [3c]: von der Stelle, vorwärts zu kommen suchen, eilen, sich sputen: Wie wohl thäten wir Alle, wenn wir fortmachten und unsre Autorschaft in Richtigkeit brächten. Gleim (L. 13, 131) etc., nam. im Jmper., s. 1 u. [1s]: Holla, Herr Wirth! macht fort! Cham. 3, 197; Mache Sie fort! es ist spät! Möser Ph. 4, 69 etc.
3) refl. [2d]: fortgehn, sich trollen etc., vgl. 4: Sie haben mich geleitet, als ich mich fortgemacht. Cham. 6, 239; Bedeuteten mich, ich solle mich sogleich aus ihrem Zelt f. Kinkel E. 67.
4) tr. [1n]: machen, daß Etwas fortkommt; fortschaffen: Flecken f. etc. Hêr- etc.:
1) intr. [3c] und rel. [2d].
2) tr. [1n]: Den Kragen herauf-, herunterm.; Zucker hinein-m. in den Kaffe; Den Schmutz, die Flecken heraus-m. etc., auch: Der Hausfreund hat schon manch Schöpplein mit ihm herausgemacht. Hebel 3, 448 = ausgemacht, ausgetrunken etc., und nam.: Einen her- unter-m., ihn schelten, schmähen (vgl. aus-m. 8, herunter-kanzeln, -setzen etc.); So soll er seine Alceste vor der meinigen heraus gestrichen, mich herunter und lächerlich gemacht haben. G. 7, 215; Sie machte mich herunter, weil ich gezögert. Höfer V. 198 etc. Lōs- [1l]. Mít-:
1) tr.: Etwas gemeinschaftlich mit Andern machen: Da das Pferd den ganzen Wagen an der steifen Deichsel hält, so muß dieser alle hopsenden Bewegungen des Pferdes m. Kohl J. 1, 10 etc. und bes. von Pers.: sich an dem Thun und Treiben Andrer als Genosse in derselben Weise wie sie betheiligen: Alle neuen Moden, eine Thorheit, ein Laster m.; Er will Alles m., in Nichts hinter den Andern zurückbleiben; Der Jäger hat so und so viel Behängen mitgemacht. Döbel 1, 86; Er hat einen Theil meiner Wanderungen mitgemacht. G. 15, 10; Wenn ich zu ekel wäre, die alte Sitte mitzumachen. Immermann M. 1, 392; Da wandelt Einen die Lust an, die Sache mitzumachen. Kotzebue NSch. 10, 471; Um die Mode mitzumachen. W. HB. 2, 182 etc.; Ihr zerstückt durch das alberne M. (s. 2) eure ganze Existenz. FHJacobi 5, 45; So nehmen Sie Dies als eine angehörte Messe und als eine Mitmachung des Gottesdienstes an. Kohl Irland 1, 387.
2) intr.: (s. 1) mithalten (s. d.), mit von der Partie sein etc.: Er macht [reist] nach Berlin, ich werde m.; Wer nicht m. wollte, war des Lebens nicht sicher. Hebel 3, 194; Die Gesellschaft, die sich mit Spielen und Tanzen, Essen und Trinken belustigte. Die Kapuziner .. machten da oft wacker mit. Kerner Bild. 213; Möser Ph. 4, 33; Den Knaben ist es schon ein Genuß, daß sie nur m. und nach Herzenslust ihr Pulver verbrennen dürfen. Ruge Rev. 2, 93; Ich mache [spiele] gar nicht mit. Scherr Gr. 1, 283; V. 3, 150 etc. Auch als beschönigender Ausdruck für „ehebrechen“ und so: Mithalter(in). Nāch-:
1) nachträglich, nachholend machen: Der Schüler muß die versäumten Arbeiten n. etc.
2) Etwas machen, so daß es einem Andern (dem Muster etc.) gleich ist, vgl. über Bed. und Fügung nachahmen, Anm. 1 und 2: Der Affe macht (dem Menschen) Alles nach; Sie machten nach in Gang und Mienen | irgend einen krummen Alten. Freiligrath H. 187; Der sehr gut deklamirte, aber weder Talma noch irgend Einem nachmachte. Rahel 1, 362; Mache ich ihre Gebärden nach, so macht sie gleich wieder mein N. nach. FSchlegel Luc. 33; Wie ein .. Kater .. den hohen Buckel hinaufdehnt, den ihm keine andere Kreatur n. kann. Tieck N. 5, 252; Perlen in Glas n. etc. und nam. oft im Partic., s. [1t]: Nachgemachte Perlen, Blumen, im Ggstz. der echten, natürlichen etc. Nīēder- [1n]:
1) Die Krämpe am Hut, die Klappe des Tisches, den Vorhang n. etc., durch seine Bemühung machen, daß das Genannte sich nieder bewegt, es niederziehn etc., vgl. niederlassen wobei das Obj. nur dem in diesem selbst liegenden Bestreben sich niederzubewegen überlassen wird. 2) Jemand n., ihn fällen, zu Boden strecken, niederhaun: Nach tapferer Gegenwehr wurden sie bis auf den letzten Mann niedergemacht. Rüstow gK. 32 etc. Mundartl. auch: Holz n., fällen. Gotthelf G. 239. I. Úber- [1n]: über Etwas machen, darüber legen, ziehn, befestigen etc.: Wir wollen eine Decke, einen Umschlag etc. ü. II. Über-: 1) mit etwas Übergemachtem (I) überziehn etc.: Wir wollen den Fleck mit Kreide ü. etc.
2) (Bauk.): (s. 1) Eine Wand ü., überkleiden, betünchen. Adelung.
3) (vralt.) das rechte Maß überschreiten; Etwas im Ubermaß machen, übertreiben. Jer. 48, 36; Sir. 16, 10; Das Fallübel gehe Den an, der’s besser macht denn er kann. .. Es gehet auch also, daß sie gar scheußlich fallen, wenn sie es ü. Luther 6, 146a; Sie ü.’s zu sehr mit ihrem Gotteslästern. SW. 60, 275 etc. Dazu das vralt. adjekt. Partic. = übermäßig: Mit ihrer stattlichen und übermachten Reverenz. Garzoni 103b; Erstaunt für übermachter Pein. (L. 8, 293) Scultetus; Vor übermachtem Weh. Weise Is. 4 etc., vgl.: Über-Macht (s. d. 1k).
4) Einem Etwas ü., machen, daß es von uns zu ihm übergehend ihm zukomme, vgl. ver-m. 3, über-geben, -senden, -schicken, -mitteln etc.; Daß England in wenigen Jahren an die 10 Millionen Pf. Sterl. hätte nach Deutschland ü. können. Möser Ph. 1, 20; Daß sie ein geendigtes Werk verlasse und ihrem Nachfolger Nichts als die Bestrafung der Verbrecher zu ü. habe. Sch. 861a; Ich übermache dir eine in Cyrene zahlbare Anweisung. W. 23, 310 etc. I.
Um-: 1) [1n] etwas um etwas Andres Gehörendes darum machen:
Dergleichen Ohrbergen rieth Xenokrates .. lieber den Kindern als den Athleten umzumachen. |L. 11, 351; Einen Umschlag u. 2) umfallen machen: Einen Baum u., umhauen. Campe. 3) anders machen, umarbeiten etc.: Nun hatte die Tante’ einige Hauskleider von Agnes für Marie umgemacht. Goltz, 2, 35. II.
Um-: mit etwas Umgemachten (I. 1) umgeben:
Man lässt einen räumlichen Platz mit einer Wand u. Döbel 1, 118b. Unter- [1n]: etwas unter etwas Andres Gehörendes darunter machen. Ver-:
1) als allgm., die Art und Weise unbestimmt lassender Ausdruck: schließen, so daß Nichts eindringen kann, versperren: Ich will deinen Weg mit Dornen v. Hos. 2, 6; H. (Wackernagel 2, 446 Z. 20); Das Fenster ward augenblicklich wieder vermacht [fest zugemacht]. Forster R. 1, 68; Wo Spitzbuben seien, sei ihnen so wenig zu v. als den Mäusen und so wenig zu verdörnen als den Füchsen. Gotthelf Sch. 212; Wer alle Löcher will v., fängt am allermindsten; denn er stopft ebensobald die Löcher zu, dardurch sie hineinkommen. Zinkgräf 1, 160; Die Fugen mit Lehm v.; Eine Röhre, welche an einem Ende vermacht ist etc.
2) (mundartl.) als allgm. Ausdruck = ver-, durchbringen, verthun: Sein Hab und Gut, sein Geld v. Schm.; Ebenso verwaltet, vermehrt oder vermindert, verspekuliert oder vermacht jeder Mönch sein Privatvermögen, wie es ihm gefällt. Fallmerayer Or. 2, 38, hochd. vermieden wegen der Doppeldeutigkeit (s. 3).
3) Ich vermache Einem Etwas, ich mache, daß mit meinem Willen Etwas in meinem Besitz des Genannten Eigenthum wird, z. B.: Alles, was zum Hause des Herrn geheiligt war, haben sie an Baalim vermacht. 2. Chron. 24, 7; Wollt ihr die Wachtel in eine andre Gasse v. [„stiften“ 406]. Hebel 3, 408 etc. In diesem allgm. Sinn vralt., mundartl., dagegen allgm. üblich: Ich vermache Einem Etwas, ich verfüge durch letztwillige Erklärung darüber, daß Dies, mein Eigenthum, nach meinem Tode das Eigenthum des Genannten werde, vgl. ver- alt.: Da mag Eins dem Andern sein Hab wohl machen und geben mit Bringen, s. Schm. 2, 541 und vgl. Vermächtnis, dafür vralt.: Das Vermächt und das Gemächt. ebd.; Sein Vermögen der Kirche zu v. Klinger F. 23; Vermöge seines letzten Willens ist dir sein schönes Haus .. zum Voraus vermacht. W. 23, 316 etc.; Liebes Schattenbild! Ich vermache es dir zurück [von der ich es empfangen]. G. 14, 151. Scherzh. übrtr.: Dein Testament vertheilt die holden Gaben, | womit Natur dich mütterlich vollendet. | Vermächtnis nach Vermächtnis [s. d.] ausgespendet, | zufrieden Jeder, seinen Theil zu haben; | doch wenn du Glückliche zu machen trachtest, | so wär es Der, dem du dich ganz vermachtest [schenktest, zu Eigen gäbest]. G. 6, 93. Der Vermacher [Testator]. Schm. (selten ohne objektiven Genit.). 4) mundartl. Bedd. s. Frisch und Brem. Wörterb. Vōr-:
1) [1n] etwas vor etwas Andres Gehörendes davon machen: Das Heck, Gatter v.; Ein Bret v., vors Loch; Sich eine Serviette, eine Schürze v., verbinden. 2) Etwas machen als Muster wie es gemacht werden soll: Einem Etwas v. [vrsch. 3], damit er es nachmache; „Jetzt kann ich es auch.“ Nachdem ich es vorgemacht! das Ei des Kolumbus. 3) Einem Etwas v. (vgl. 2), es machen, damit er (als Zuschauer) es sehe, es ihm vor Augen sei; Einem Possen v.; Ihr wähnt mit diesen erbärmlichen Gaukeleien Demjenigen einen blauen (s. d. 12) Dunst (s. d. 1b) vorzumachen, den ihr Thoren doch den Allwissenden nennt. Sch. 123a etc., und so auch: Einem Etwas v., um ihn zu täuschen, ihm Etwas vorspiegeln, vorgaukeln etc.; auch: Der Schuft hatte ihr vorgemacht [vorgeredet], der Prinz wolle ihr eine Gnade gewähren. Scherr Gr. 1, 97 etc. Wég-: vgl. fort-m.: 1) [1n] machen, daß Etwas weggeht, verschwindet: Flecken w. etc.; vralt. st. tödten, umbringen: [Er] ward plötzlich weggemacht | durch unentdeckten Gift. Gryphius Fr. 359.
2) Ein Mann, der seine Sache so gut wegmacht, daß man mit ihm zufrieden ist. L. 7, 34, sie macht, so daß sie glattweg, ohne Anstoß vorwärts geht.
3) refl. [2d] sich fort-m., sich fortbegeben, trollen etc.: Ein ander Mal werde ich mich 50 Schritte von Euer Gnaden w. W. 1, 122; 20, 273 etc. Zū-:
1) machen, daß Etwas zu oder geschlossen ist, vgl. den Ggstz. auf-m.: Löcher z.; ein Loch im Strumpf, den Strumpf z., zustopfen; Den Rock z., zuknöpfen; Das Kleid z., zuhaken, zuschnüren; Die Thür des Hauses, das Haus; die Klappe, die Thüre des Ofens, den Ofen (vrsch. 4), die Stube z.; Einen Brief z., zusiegeln; Ein Buch z., zuklappen; Die Augen z., schließen, z. B.: Sobald der Alte die Augen zumacht [stirbt]. W. Luc. 3, 368 etc.
2) zu Gemachtem hinzufügen: Einige Verse z. etc.
3) (s. 2) Kochk.: Gewürz an die Speisen hinzuthun. Campe, vgl. Mächsel.
4) Hüttenw.: Den Ofen z. (vrsch. 2), zum Schmelzen zurecht machen etc. Zurück-: z.B.: Das Verdeck der Kutsche z. [1n], zurückschlagen etc.; Den Weg hin- und z. etc., auch intr. [3c] und refl. [2d]: Vermuthlich hat er sich bereits in die Stadt zurückgemacht. W. Luc. 1, 289. Zusámmen-:
1) indem „zusammen“ auf das Subj. geht: gemeinsam machen: Wir wollen die Arbeit z.
2) indem „zusammen“ auf das Obj. geht: machen, daß Etwas zusammenkommt: Durch eine Kollekte 100 Thaler z. etc., auch: 4 und 8, Das macht zusammen 12 [1e] etc.; Den Feind z., ihn zusammenschmelzen machen, zusammenhauen etc. Zwíschen- [1n] etc.