Faksimile 0184 | Seite 182
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lupfen Lüpfen
Lúpfen, tr.:
lüften (s. d. 3), in die Höhe heben: Lupft sein Käppchen. Echtermeyer 8; Wie Jeder doch die Beine lupft. G. 11, 191; „So werf ich Euch den Stuhl an den Kopf“ und lupfte ihn bereits ein wenig in die Höhe. Hebel 3, 457 431; Lupfte den Hut. Immermann M. 1, 301; 376; Um Mitternacht an einem Kirchhof gehen, | Das lupft ein wenig mir den Hut. W. 20, 40; Da die Bürgerwache ihre langen Spieße lupfte. 14, 104 etc., häufiger:
Lüpfen: Den Schleier ein wenig gelüpfet. Engel 12, 349; Die Decke zu l. G. Zelt. 4, 201; Wenn er nicht so reich wäre, so möchte es ihn l. [umwerfen]. Gotthelf G. 25; Mit gelüpftem Hut. König Mar. 1, 112; Den Schweif [die Schleppe] des Kleides l. Kosegarten Rh. 3, 190; Den wunderbaren Schleier l., der über Ihrem Schicksal liegt. Möricke N. 392; Sie lüpft den Schleier kaum. Platen 3, 276; Vom Sattel lüpft er sie wie einen Federball. Rückert Rost. 29a; Bleicher Primeln Keime l. | sanft das Moos. Salis 101; Das Gewicht, welches ein Körper uns bei dem Versuche, ihn zu l. fühlbar macht. Volger EE. 21; 256 etc. Auch Zsstzg.:
Kehrt zu seiner Bürde | zurück, lupft auf. W. 12, 11; Da sie emporgelupft und durch die Luft getragen | sich fühlt. 20, 133; Daß er vor Freuden erhupfte, erlupfte. Fischart Garg. 112a; Ein Köpfchen ums andre hinaufzu- lüpfen. Möricke N. 419; Da er .. ein Kind nach dem andern hinüberlupfte. Pestalozzi 4,.248; Überlüpft [überhebt] euch nicht. 1, 276 etc.
Anm. Mhd. lupfen, s. Schm., Stalder und Radlof Tr. 68: lupfen, intr.: jäh empor fahren; lüpfen, tr.: jäh in die Höhe heben.