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Lunte
Lúnte, f.; –n; –n-:
1) veralt.) Lumpen (s. d., Anm.), z. B. zur Papierbereitung. Luther SW. 60, 95.
2) Baumwollspinn.: das grobe dicke Vorgespinnst im Ggstz. zum eig. Vorgespinnst oder Vorgarn. Karmarsch 1, 131.
3) Artill.: Zündstrick, ein lose gedrehter, leicht Feuer fangender und lange fortglimmender Strick, zum Abbrennen des groben Geschützes, früher auch der Schießgewehre überhaupt: Zu den Zeiten feuerte man die Musketen mit L. ab. Bode Empf. 2, 110; G. 28, 75 etc. daher sprchw.: L. Heinse A. 1, 106), L–n (Günther 384; W. Lut. 3, 219); die L. CFBahrdt 3, 251; Möricke N. 211) riechen, die Gefahr wittern und sich hüten, vgl. Braten. Auch übertr.: Wenn sie .. noch mit sterbenden Reizen die wollüstige L. [eure Wollust] entzündet. Sch. 698 etc.
4) weidm. (s. 3): der brennend rothe Schweif des Fuchses: Die weichwollige Standarte (Schweif,) L., [Ruthe]. Tschudi Th. 417; Daß ich seinen L. fest an den Baum nagelte. Münchhausen 30 etc.; dann z. B. auch vom Schweif des Vielfraßes. Brehm (Gartenl. 9) 90b u. ä. m.