löthig
Lȫthig, a.:
1) (s. mhd. loetec) wiegend, z. B.: Schwer-l., plump, eig. und übertr., z. B.: Die schwerl–e auf den baren Gewinn an guten Willensbewegungen oder Wahrheiten arbeitende Abart des praktisch oder theoretisch Didaktischen. Ästh. 2, 386; gewichtig, vollwichtig, best. voll-l., von edeln Metallen, wo es doch, s. 574a, eig. wohl nur von der münzmäßig beschickten (oder rauhen) Mark (s. d. II. 5) gilt, z. B.: Bei Straf und Peen zehn Mark lokhig Golds .. zu bezahlen. IV etc., Schwzr. aber allgm. = pur, lauter. G. 221; Sch. 225 etc. — 2) (s. Ein II. 1k) L. = ein-l. (s. 3), z. B.: L–e Kugeln, 1 Loth schwer; L–es Erz, das im Centner 1 Loth Silber hält, s. lothen 2. — 3) in Zsstzg. mit Zahlw.:
a) so und so viel Loth schwer: Eine vier-l–e Kugel etc. — Ferner: so und so viel Loth von Etwas in der als bekannt vorausgesetzten Einheit haltend, so:
b) Fünftehalb-l–es Silbererz, wovon der Centner 4½ Loth feines Silber liefert. —
c) Dreizehn-l–es Silber, wovon die Mark (d. h. 16 Loth) 13Loth feines Silber enthalten, das Ubrige (also 3 Loth) Zusatz, s. 3, 321; 2, 2, 308; Die preußischen Thaler sind zwölf-l., d. h. sie enthalten auf 12 Theile Silber 4 Theile fremde Bestandtheile, nämlich Kupfer. ebd.; Wenn die Stadt Köln es wagt, 12-l. Silber zu verarbeiten, um den Augsburgern den Preis abzugewinnen, so wagt es .., eilf-l. Silber zu verarbeiten, und kaum hat diese damit den Anfang gemacht, so macht die Stadt .. ihre Probe 10-l. Ph. 1, 206, vgl.: Karatig (von Gold) und pfündig (vom Zinn, doch s. c), — auch übertr.: Wahrheit ist sech(s)zehn-l. 3, 188, ganz lauter und rein, ohne jeden Zusatz. Ferner nach L–e Mark, von noch unbest. Mischung (also nach mathem. Bez.: x-l.) — c) (s. b) bei den Orgelbauern vom Zinn wie vom Silber: 15-l–es Zinn, das auf 15 Loth Zinn 1 Loth Zusatz enthält, während die Zinngießer gew. den Gehalt nach Pfunden im Centner angeben: 50-pfündiges Zinn etc. —
d) Salzsied.: Die Lüneburger Soole enthält 25 Procent Kochsalz, im gew. Leben pflegt man statt Procent l. zu sagen, also hier: 25-l–e Soole. 2, 1, 68; Durchschnittlich wird 16-l–e Soole schon als siedewürdig betrachtet. 2, 463; Die Sohle ist nur 3³ bis 4löthig. Reis. 152.
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