Faksimile 0155 | Seite 153
Faksimile 0155 | Seite 153
Loden
II. Lōden, m., –s; uv.; -:
1) ungewalktes Tuch: Man nennt die Waare vor dem Walken L. und erst nach dem Walken kommt ihr der Name Tuch zu. Karmarsch 3, 646; eine Art groben Wollenzeugs: 300 Ellen L., d. h. Tuch aus grober Wolle mit Ziegenhaaren. König (Hausbl. 56) 1, 221; Wüllin [wollen] Tuch, man heißet es L. Welser Augsb. Chr. 2, 165, dazu: Die L.-Jobbe. Pichler (DMuseum 1, 2, 428); Ihr Überröcke, eine Art L.-Röcke. Hartmann Unst. 2, 2, 16; Meißner Stein 161; „Jope“ von grobem braunem L.-Zeug. Wickede (Hausbl. 56) 1, 469 etc. und als Ew.: Ein lodener Rock, graubraun, ist die allgemeinste Uniform des Älplers. Grube Geogr. 3, 363. 3) als Maß, etwa = Stück: Bei dem sogenannten Tuch, d. h. hänfenen oder 20 flächsenen Leinwand wird ein 50 60 Ellen fassendes Stück noch jetzt [in Nürnberg] allgemein L. Tuch genannt. .. Luden. Frommann 2, 18, s. Schm. 2, 440, wo auch Haus-L. oder Hausleinwand aufgeführt wird und ferner zu 2 außer dem Ew. löden, auch: Lod-er, -(e)ner, -erer, -ler, Wollenzeug-Weber.
Anm. Ahd. laido, lodo, mhd. lode in Bed. 2 und Zotte, also etwa: zottiges Zeug? oder lottriges, lappiges?, vgl.: Die der Schlag gerühret, sind weich, lodelecht; die Haut lumlet und lappet. Keisersberg Post. 152, s. auch Stalder 8, 176 und Lotter, Anm., wie auch schwzr.: Luder, n.: Lappen, z. B.: Überzeuch’s mit Zwilch Ludren und mit Eisendrähten. Büchsenmeist. 33, bei Stalder: Schnupftuch, vgl.: Luren, Windeln. Brem. Wörterb. und s. Ludel 4. Veralt. sprchw.: L. (Matthestus Lthr. 84b) oder Lödlein (156b) eintragen, wohl = betrügen, vgl. Frisch.