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Verlies Verließ)
Verlīēs(Verlīēß), n., –es; –e:
eine sich unter die Erde verlierende (s. d.) tiefe Höhle, unterirdischer Keller, z. B.: Weiß, wie der Dampf aus der Tiefe des Kraters, | qualmte im Grund des Amphitheaters | Nebel aus dunkel verborgnem Verließ. Meißner Gd. 79; Weinkeller: Wenn er [der Küfer] so in die Verließe hinunter stieg. Gutzkow R. 6, 195; nam. aber: Gefängnis in alten Burgen: Zum tiefsten Verließ den Verwegenen fort! G. 1, 142; Körner Sch. 4, 256; Reithard 82 etc.; auch übrtr.: Jeglicher Moment, | den er in ascetischem V. | .. gelebt. Dau- mer 1, 308; Ich schmachte, weil sie mich verließ in dem Verließ des Leides. Rückert Mak. 1, 179 etc. Auch Zsstzg.: Zu ihm hinab ins öde Burgverließ | dringt keines Freundes Trost. Sch. 542a; übrtr.: Das übermauerte Burgverließ der Ehe. IP. 4, 27; Gieb, Räuber, aus dem Felsver- ließ | die Tochter mir zurück. Uhland 239; Stein-V., Stein-Grube, -Bruch; Wein-V., Keller etc.