liebig
Liebigkeit
Līēbig, a. (~keit, f.; –en):
gw. nur in Zsstzg., z. B.: Be-:
1) von dem Belieben des Wählenden abhängig, von etwas sonst Unbestimmtem, was, wie, wieviel Einem beliebt etc.: Eine b. große Zahl; Eine b–e Summe; Aus einem b–en Punkt ein Perpendikel zu fällen; Dies Spiel kann von b. Vielen gespielt werden; Zu b–em Gebrauch; Um uns b. nun hieselbst zu isolieren. 11, 176; Auf eine Weise, die er b. zu seinen Gunsten auslegen konnte. 15, 94 etc. —
2) zuw. von etwas Bestimmtem: Jemandes Belieben gemäß, zusagend, genehm, beliebend, z. B.: So daß alle Beziehung, von welcher uns Newton so gern überreden möchte, als ein leerer Wahn, als ein b–es [ihm grade beliebendes, gefallendes] Märchen anzusehen ist. 38, 100; Sollte es Ihrem Herrn Schwager . . b. sein. Sch. 6, 171; B–er Kürze willen. 2, 292; Um das b–ste [am besten gefallende] Instrument auszusuchen. 4, 449; Die Jesuiten bemühten sich . ., den Ministern .. eine Gesandtschaft von Frankreich b. zu machen. Nat. 119 etc., vergl.: Die b–e Antwort werde ich richtig besorgen, s. 5, 492; Sie können die geliebige Antwort in dieselben Hände liefern. 493, die gefällige [wenn es Jhnen belieben sollte, eine zu geben]. —
3) dazu: Man giebt und nimmt hier in allerschönster Freiheit und B–keit [Willkür etc.]. Ber. 424; Um nicht dabei von persönlicher B–keit belästigt zu werden. Diak. 71; Bl. 1, 244 etc. —
4) Doppelzsstzg., z. B.:
a) Deßwegen uns ihre Vergleichungen oft so sehr auffallend und miss-b. [2: mißfällig, Mißbelieben erregend] sind. 4, 204; Das Gegentheil . . hat allemal miß-b–e Folgen. HB. 1, 170; 32, 107; 6, 82 etc. —
b) Man braucht nicht, ein selbst- b. [nach Selbstbelieben, nach Willkür] gezeichnetes Bild wieder auszulöschen. 25, 151; Symbolische Bilder, in welche Jeder soviel selbst-b–e Bedeutungen legen kann, als er will. 18, 313; 31, 395; 32, 229 etc. —
c) Solche un-b–e [stärker als miß-b–e: unangenehme etc.] Eigenthümlichkeiten sollten in Zeugnissen bemerkt werden. U. 2, 118; Wo das Gefühl sich schärft für das Un-b–e und in gleichem Maße der Sinn abnimmt für das Dankenswerthe. G. 10; Anstatt ihrer schmeichlerischen Vorurtheile rohe und un-b–e Wahrheiten. 4, 2, 215; So ließ man den un-b–en Gegenstand fallen. 24, 200 etc. — ehrliebend: Aus E–keit [Ehrliebe]. 1, 135. — auf Eigenliebe beruhend, daraus hervorgegangen, sie hegend, s. selbst-l.: Man sei träg und e. 3, 303; Zu jener Selbstbeschauung und jenem e–en Brüten auf sich selber. 6, 380; Ihre e–e Meinung. 8, 20; Wie es von Goethe’s e–em Herabsehen auf Schiller zu zeugen scheint. Lit. 5, 439; Stolz und e. 28, 381; 4, 9; 5, 276 etc. — friedliebend: Gutmüthig, f. Verm. 1, 253; F–keit [Friedliebe]. 4, 331. — be-l. (1; 2): Zu allen g–en Gegendiensten beigethan. M. 3, 138. — mißfällig (s. d.): 1) Mißfallen erregend: Darum treibt man M–es aus dem Amtsstile aus. SchV. 139; M. als Monumente der Jdeale und Idole des bösen Jahres 1848. 3, 46; In m–en Vorfallenheiten oder verletzenden Benehmungen. 17, 108; Selbst ihr Freund Schleiermacher wurde mindestens sehr „m“. 74; M–e Sprecher wurden ausgepfiffen. 3, 475 etc.; Bei der M–keit vieler Maßregeln. Rep. 3, 82 etc. — 2) Mißfallen bezeigend, empfindend: Wie m. der Vater diese Erklärung aufnahm. Börne 76; Einem vielleicht gleichgültigen, vielleicht sogar m–en Publikum. Lit. Tasch. 2, 259; Ihre Miene war m., | weil ihre Ernte war unergiebig. Mak. 1, 58; W. 1, 144; Weil ihre Pflegeeltern höchst m. bemerkten, daß etc. N. 3, 30 etc. — s. eigen-l.: Der lebhafte, durch und durch s–e Franzos. 33, 113; Eitelkeit, weichliches und s–es Wesen. M. 4, 195. — stärker als miß-l., unangenehm etc.: Wir wollen bei Leibe nichts U–es von diesem Gotte sagen. Verm. 1, 235. — mit Vorliebe, darauf beruhend etc.: Die Gegenstände, unter denen sich der Künstler nur vielleicht etwas zu vorl. bewegt. N. 1, 32; Wie sie vorl. Traditionen aufgriffen. 1, 2, 136) etc.
Ehr-: Eīgen-: Frīēd-: Ge-: Míss-: Sélbst-: Un-: Vōr-: Work in progress
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