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lethäisch Lethargie lethargisch Lethe
* Lēth~ǟisch (gr.), a.:
auf die Lethe, auf die Unterwelt bezüglich; Vergessenheit bringend: Der zehrende Mohn getränkt mit l–em Schlummer. V. Georg. 1, 78; Auch nicht Theseus sprengt mit Gewalt die letheīschen Fesseln | seinem Pirithous ab. H. 1, 269.
~argīē, f.; –(e)n:
Schlafsucht, eig. und übertr.
~árgisch, a.:
der Lethargie gemäß etc.
~e, f.; 0. m., –s, uv.; 0:
(Mythol.) Die fabelhafte L., der Strom der Vergessenheit [in der Unterwelt]. V. Georg. 307; An den Quellen der L. | Becher auf Becher nun schlürfen. G. 6, 80, dagegen (abweichend vom Griech. und Lat., etwa = L.-Strom etc.) als m.: Uns noch über den L. hinüber Vorwürfe nachschicken. G. 32, 216; Reiche mir aus L–s Fluthen | den letzten kühlen Becher. 13, 52; 34, 186; H. 15, 109; Uferweiden des L. Hölderlin H. 1, 122; Sie war . . mein heiliger L., woraus ich die Vergessenheit des Daseins trank. 104; HKleist Hint. 283; All mein Sehnen will ich, all mein Denken | in des L. stillen Strom versenken, | . Hektor’s Liebe stirbt im L. nicht. Sch. 1a; Vergessenheit aus L–s Wellen trinken. 13b; 467a; Xen. 288; Waldau N. 1, 269; W. 3, 266; 5, 18; 10, 121; 27, 301 etc.